„Scribblenauts” zapft seit Jahren die Fantasie der Spieler an, indem sie Wörter schreiben, die zum Leben erwachen, um damit Rätsel lösen zu können. Längere Zeit war es still um die Reihe, aber jetzt kommt sie mit einem neuen Konzept zurück. Wir durften uns vorab „Scribblenauts Showdown” für die PlayStation 4 und Nintendo Switch anschauen und verraten euch in unserer Preview, was der Titel drauf hat.

Brettspiel mit Karten

Wie der Name es schon sagt, geht es im Spiel um irgendeinen Wettkampf. Dieser Modus heißt ganz passend auch Showdown und ist das Herzstück des Spiels. Entweder alleine gegen den Computer oder mit bis zu drei weiteren Freunden findet ein Brettspiel mit Karten statt. Um das Ziel zu erreichen, muss man sich über die Felder bewegen. Das geschieht aber nicht über einen Würfel, sondern über die Karten. Diese sind meist ein Minispiel, dessen Gewinner sich mehrere Schritte nach vorne bewegt oder neue Karten ziehen kann. Manche Karten haben einen sofortigen Effekt, die sehr häufig das gesamte Spielgeschehen noch einmal komplett umkrempeln können. Der Unterschied zwischen der kurzen, mittleren sowie der langen Partie ist lediglich die Anzahl der Felder. Eine optische Abwechslung wäre gut gewesen, da einfach nur mehr Felder kaum ein Anreiz sind. Vor allem dauert selbst eine kurze Runde zu viert gerne mal eine halbe bis ganze Stunde, was an einer Sache liegt: den Minispielen.

Rasant

Im Grunde sind diese die große Neuerung, die auch an sich lustig ausgefallen sind. Diese sind in zwei Arten unterteilt. Zum einen sind dies die rasanten Spiele, die vor allem auf Reaktion und Geschicklichkeit setzen. Da findet man Klassiker, wie Hot Potato, Tauziehen und vieles mehr. Diese funktionieren teils per Knopfdruck, aber auch öfters per Bewegungssteuerung. Auf Switch sind sogar noch einige weitere Spiele mit Bewegungen ausgestattet als auf der PS4, aber auf beiden Konsolen muss man immer wieder die Controller schütteln. Auch wenn viele durch Bewegungssteuerung öfters abgeschreckt werden, passt sie hier sehr gut zum Geschehen. Insgesamt machen die rasanten Spiele, auch wenn sie zwischendurch sehr kurz sind, definitiv Spaß und würden auch in einem „Mario Party” teilweise nicht fehl am Platz wirken.

Wortkunst

Die zweite Kategorie sind die Wort-Minispiele. Sie verwenden das, was man von „Scribblenauts” auch erwartet: die eigene Kreativität. In jedem der Minispiele hat man entweder eine Kategorie, wie „Dinge, die spitz sind“ oder „Recyclebare Gegenstände“, oder einen Anfangsbuchstaben vorgegeben. Bei letzterem muss man dann mit dem Anfangsbuchstaben zum Beispiel das schnellste Tier oder den schwersten Gegenstand eingeben. Das ist vor allem am Anfang ein großer Spaß, wenn man versucht, möglichst passende, aber auch kreative Antworten zu geben. Mit der Zeit bemerkt man aber, dass es für jedes Minispiel auch so gute Antworten gibt, dass man sich damit das Spiel enorm erleichtert. Bereits auf dem Event ging es dann irgendwann so weit, dass jeder diese Taktik verwendet hat, um der beste zu sein. Das ist einfach etwas schade, da man eigentlich potentiell hier den meisten Spaß haben könnte, der aber durch das Grundsystem beim mehrmaligen Spielen etwas niedriger ausfällt, als es einem lieb wäre.

Immer nur zu zweit

Also warum sind die Minispiele der Auslöser für eine lange Runde im Showdown. Das liegt an dem großen Kritikpunkt, dass jedes Minispiel nur zu zweit gespielt werden kann. Dadurch geht es langsam voran und es müssen immer zwei Spieler aussetzen. Vor allem mit Kindern könnte das ein enormes Problem sein, wenn nach einer halben Stunde gerade einmal die Hälfte des Spielbretts überquert wurde, aber man selbst bisher nur wenige Minuten gespielt hat. Denn der Kontrahent wird immer zufällig ausgewählt und dadurch gab es teilweise Situationen, wo einer mehrere Runden hintereinander gespielt hat und die anderen ständig zusehen mussten. Es gibt auch keinerlei Anzeichen von Handicaps, wodurch führende Spieler seltener ausgewählt werden.

Voller Charme

Das beste am Spiel, wie auch schon bei jedem Teil der Reihe, ist der unglaubliche Charme. Die Charaktere sind allesamt putzig und liebenswert. Dazu kommt einfach der Absurditätsfaktor, wenn man die verrücktesten Wörter in den Minispielen verwendet, um sich zum Beispiel gegenseitig zu bekriegen. Man kann auf jeden Fall davon ausgehen, dass unter den Spielern gelacht, aber auch geflucht wird. Was wir nur in Kürze anschauen konnten, war der Sandbox-Modus, der sich genauso wie in „Scribblenauts Unlimited” spielt und auf neun Maps verschiedene Aufgaben bietet. Hier steht und fällt die Langzeitmotivation und wenn es im Koop lang genug an den Bildschirm fesseln kann, dann können auch die kleinen Fehler bei den Minispielen verkraftet werden.