Manchmal benötigt es für ein spaßiges Spielprinzip nur wenig. Auf der Gamescom 2023 haben wir viele solcher Beispiele kennen gelernt, wozu auch „Pizza Possum“ zählt, das schon am 28. September für Konsolen und PC erscheinen soll.

Das Büffet ist eröffnet

Das Entwicklerteam von „Pizza Possum“ bezeichnet das Spiel als „All You Can Eat Arcade Simulation“ und damit ist das Spielprinzip bereits sehr treffend zusammengefasst. Als vielfräßiges Possum müsst ihr so viel Essen in euch reinstopfen, wie es nur geht, wobei das Possum eine besondere Vorliebe für Pizza zu pflegen scheint. Der nicht zu stillende Hunger des kleinen Possums führt euch über eine mediterrane Insel, die außerdem von Italien und Spanien inspiriert ist. Die Gebäude und Straßen sind liebevoll ausgestaltet und wer dort bereits einmal Urlaub gemacht hat, wird vielleicht sogar etwas Fernweh spüren. Durch das Fressen kulinarischer Speisen füllt ihr eine Leiste am unteren Bildschirmrand. Ist diese gefüllt, erhaltet ihr einen Schlüssel und könnt weitere Gebiete auf der Insel besuchen. Ziel des Spiels ist es bis an den obersten Punkt der Insel zu gelangen, um dort die Riesenpizza des Königs der Insel zu verspeisen.

Dreistigkeit wird belohnt

Aber warum ausgerechnet ein Possum als Hauptfigur? Das haben wir auch nachgefragt und haben die Antwort bekommen. Die Hauptentwickler sind große Fans des Accounts „Possum Every Hour“ und bereuten die Entscheidung für ihre Hauptfigur nach anfänglichem Zweifel keine Sekunde, wie uns mitgeteilt wurde. Zumindest auf der Insel ist aber nicht jeder glücklich über das Possum, dem Besitztümer egal sind und das ungefragt alles in sich rein frisst. Daher halten die Hunde-Sheriffs auf der Insel Wache und versuchen immer wieder das Possum dingfest zu machen. Ihr versucht also gleichzeitig so viel Essen wie möglich zu fressen, müsst aber auch den Hunden entkommen und euch vor ihnen beispielsweise in Büschen verstecken. Wer jetzt ausgeprägte Stealth-Mechaniken und Schleichpassagen befürchtet, darf beruhigt sein. Denn „Pizza Possum“ motiviert euch sogar regelrecht dazu, nicht zu defensiv vorzugehen, und belohnt euch mit höheren Punktzahlen, wenn ihr etwas fresst, während ihr euch auf der Flucht vor den Hunden befindet. Es lohnt sich also, wenn ihr auch mal ein Risiko eingeht und euch aus eurem Versteck hervor traut. Werdet ihr allerdings erwischt, müsst ihr von eurem letzten Checkpoint aus von vorne beginnen und die Schlüsselleiste wieder von Beginn an füllen.

Fressen bis zum Platzen

Angesichts der vielen kulinarischen Leckerbissen, die auf der Insel verteilt sind, wirken die charakteristischen großen, hervorstehenden Augen des Possums umso passender. Frei nach dem Spruch „da waren die Augen wieder größer als der Magen“ kommt es aber hin und wieder vor, dass sich das Possum überfrisst und dann regelrecht aus allen Nähten platzt. Das Possum bläht sich kugelartig auf und kann sich mit seinen kurzen Beinen dann nur noch langsam fortbewegen. Da dies für den Spielenden zufällig passiert, könnt ihr euch nicht darauf vorbereiten. Entsprechend der Natur der Sache passiert dies immer in den ungünstigsten Momenten, wie wenn ihr euch gerade auf der Flucht vor den Hunden befindet.

Vorbeugen können die verschiedenen Items, die ihr auf der Insel finden könnt. Mit einem Energy-Drink zum Beispiel erhält das Possum einen kurzen Temposchub, während ihr die Aufmerksamkeit der Hunde mit einem Knochen kurzzeitig von euch ablenken könnt. Gerade der Knochen, den die Hunde trotz ihrer schlackernden Arme lieber stolz in der Schnauze als in den Händen tragen, oder die Hundemaske, mit der ihr euch unauffällig an den Wächtern vorbei bewegen könnt, zeugen von dem liebevollen Humor, der in „Pizza Possum“ steckt. Selten merkt man einem Spiel derartig den Spaß an, den die Entwickler und Entwicklerinnen gehabt haben. Ein großer Teil der Soundeffekte sollen auch von einem der leitenden Entwickler selbst aufgenommen worden sein, zum Beispiel wenn die Hunde summend durch die Straße patrouillieren oder die Möwen kreischend vor dem Possum fliehen. Hört es euch am besten Mal im Trailer an, um zu verstehen was wir meinen.

Zusammen i(s)st man besser

In unserem halbstündigen Anspieltermin sorgten die neuen Gebiete und verschiedenen Hundewächter für angenehm viel Abwechslung. Die verschiedenen Hunderassen können zum Beispiel andere Hunde alarmieren und herrufen oder sind besonders schnell. Am Hafen hingegen wartete hingegen ein rekordverdächtiger Fisch, der gerade aus dem Wasser gezogen wurde, nur darauf vom Possum in gleichender Rekordzeit bis auf die Gräten verputzt zu werden. Das alles zu entdecken hat unheimlich viel Spaß gemacht. Umso schöner, dass man diesen Spaß dank lokalem Koop-Modus auch zu zweit teilen kann. Im Splitscreen gilt es gemeinsam alle Köstlichkeiten der Insel zu verputzen, wobei ihr euch gegenseitig aus den Fängen der Hunde befreien könnt. Da ihr euch eigentlich nur mit dem Analogstick fortbewegen müsst, könnt ihr das „Pizza Possum“ durch die geringe Einstiegshürde theoretisch auch mit komplett unerfahrenen oder eben besonders jungen Mitspielenden genießen.

Falls ihr euch den Artikel über gefragt habt, was der Unterschied zwischen einem Possums und einem Opossum ist, hier die Antwort: Während das Possum eine Beuteltierart in Australien und Neuseeland ist, kann das Opossum in Nordamerika angetroffen werden kann. Nehmt diesen Fakt einfach mit. Gern geschehen!