Romantik und Freundschaft stehen in vielen Werken von deutschen Mangaka im Mittelpunkt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von der Regel, etwa das seit einigen Tagen erhältliche „Goldfisch“ von Nana Yaa Kyere, von dem wir euch nun den ersten Band in einem „Über den Tellerrand“-Artikel vorstellen möchten.

Geschichte

Schon seit seiner Kindheit träumt der Fischerjunge Morrey davon, ein großes Abenteuer zu erleben. Und das soll schneller wahr werden, als gedacht: Eines Tages erhält er die wundersame Gabe, Dinge durch Berührung in Gold zu verwandeln. Doch das ist alles andere als ein Segen, denn ohne Unterstützung schafft er es nicht einmal, sich allein die Hose anzuziehen. Glücklos stolpert er von einer Gefahr zur nächsten, bis er die wissbegierige Mechanikerin Shelly und den angehenden Voodoo-Priester Zaka trifft. Ob die beiden Morrey helfen können, seine Goldkräfte wieder loszuwerden?

Schätze, Magie und Abenteuer

Schätze, Magie und Abenteuer stehen im Zentrum der Geschichte, die in insgesamt drei Bänden erzählt werden soll. Im ersten Band stehen in insgesamt sechs Kapiteln unter anderem das erste und zweite Aufeinandertreffen von Morrey und Otta, dem Otter mit Shelly auf dem Plan. Außerdem wird die Geschichte erzählt, wie Morrey an seine Fähigkeiten gekommen ist, und ihm wird ein Weg aufgezeigt, wie er die Fähigkeiten wieder loswerden kann. Zudem darf man sich auf Kämpfe gegen mutierte Tiere und die Vorstellung der Bösewichte freuen. Mit Zaka schließt sich schließlich noch ein vierter Abenteurer dem kleinen Team an.

Ein Goldfisch an der Leine

Der erste Band reißt einen tatsächlich direkt in die Welt von „Goldfisch“ hinein, und man kommt eigentlich nicht mehr von der Leine los. Zudem hat man ständig das Gefühl, dass man in Bezug auf die Geschichte und die Beziehung der Charaktere untereinander die drei Großen „Dragon Ball“, „Naruto“ und „One Piece“ im Blick hatte. Selbiges soll nicht abwertend sein, sondern ist gerade als Lob dafür gemeint, dass Nana Yaa Kyere es schafft, diese Erinnerungen zu wecken. Dazu tragen auch der Zeichenstil und der humorvolle Erzählstil der deutschen Mangaka bei. Helden als auch Schurken sind einem auf Anhieb sympathisch, einzig bei Voodoo-Priester Zaka hätten wir uns noch eine höhere Individualisierung beziehungsweise Abgrenzung zu Morrey gewünscht. Das ist allerdings wirklich Jammern auf hohem Niveau.

Fazit

„Goldfisch“ ist eine der Geschichten, von der man sich wünscht, dass sie nicht bereits nach drei Bänden abgeschlossen ist. Die Geschichte hätte hier durchaus auch das Potenzial für noch mehr Bände gehabt. Das ist allerdings dann auch schon die einzige Kritik, denn immer ist die Geschichte erstklassig und braucht sich im internationalen Vergleich nun überhaupt nicht zu verstecken, und die Zeichnungen sind auch auf einem hohen Niveau. Hoffentlich kommen die anderen beiden Bände schnell heraus, und vielleicht bleibt es nicht das letzte Abenteuer von Morrey.