Jedes Jahr kommen die Skylanders mit einer neuen Idee daher. Nach gefangenen Bösewichten und Fahrzeugen steht dieses Jahr die eigene Kreativität im Mittelpunkt. Ob neben dem Basteln des eigenen Skylanders auch das Spiel an sich von Einfallsreichtum zeugt, wollen wir euch nun verraten!

Chaos? Kaos!

Wer die Skylanders kennt, wird sich über den Bösewicht des neustens Ablegers nicht wundern. Kaos ist mal wieder im Begriff, die Skylands einzunehmen. Im Gepäck hat er diese Mal die Doomlanders. Diese besonders fiesen Monster verstärkt der kleine Fiesling nochmals mit diversen Artefakten, Magie und mehr. Der Auftrag der Skylanders ist also klar: Kaos abermals aufhalten. Mag die Story bis hierhin sehr eintönig klingen, so ist die Präsentation dafür umso besser, um nicht zu sagen: Die vielleicht beste bisher in der Reihe. Grund dafür ist höchstwahrscheinlich die Netflix-Serie „Skylanders Academy". Hatten bislang immer nur die gleichen Bewohner wie Flynn oder Hugo den Großteil der Story voran getragen, sind dieses Mal ein paar Klassiker der Skylanders mit viel Charme und Witz allgegenwärtig. Wer also Spyro, Stealth Elf oder Eruptor mag, wird den Zwischensequenzen dieses Mal deutlich mehr Beachtung schenken. Doch auch im Spiel selbst sind sie mit dabei und begleiten einen zum nächsten Leveleingang und auch in den Levels selbst.

Baukasten

Zentraler Punkt des Spiels ist der Imaginator, ein selbstgebauter Skylander. Dem Startset liegt ein Feuerkristall, was schon deutlich macht, dass auch hier das Element eine Rolle spielt. Doch setzt man diesen auf das Portal, wird eine weitere Unterscheidung deutlich. Zehn verschiedene Klassen stehen zur Auswahl, die sich spielerisch auch wirklich deutlich unterscheiden. Der Nachteil ist nur: pro Kristall kann man natürlich nur eine Klasse wählen. Für einen Wechsel muss der Kristall zurückgesetzt werden, womit der komplette Fortschritt dahin ist. Doch ist man mit seiner Wahl zufrieden, wird einem das Kerlchen schnell ans Herz wachsen. Das liegt vor allem daran, dass man den Imaginator wirklich sehr an die eigenen Wünsche anpassen kann. Schon zu Beginn gibt es unzählige Kombinationsmöglichkeiten an Köpfen, Armen, Beinen und mehr. Zusätzlich kann man noch die Farben ändern, die Größe der einzelnen Teile bestimmen und mehr. Auch beim Sound hat man die Wahl. Eine Stimme wie ein Pirat mit der schnittigen Catchphrase "Nichts geht über Pfannkuchen" ist nur eins der unzähligen Beispiele. Auch die Hintergrundmusik der Levels kann man so bestimmen, egal ob Rock oder Trance, jeder Musikgeschmack sollte zufriedengestellt werden – auch hier sofern man das passende in den Levels freigeschaltet hat.

Upgrade

Als wir auf der gamescom die Chance hatten, einen Imaginator zu bauen und zu spielen, waren wir noch nicht so ganz angetan von der Idee der selbstgebauten Helden, da wir keinen merklichen Unterschied zu normalen Skylanders feststellen konnten. Nun hatten wir natürlich deutlich mehr Zeit mit unserem futuristischen Echsen-Schnellfeuer-Feuer-Imaginator namens Goron und wollten ihn gar nicht mehr vom Portal nehmen. Der Hauptgrund dafür ist, dass er in bester Rollenspiel-Manier bessere Ausrüstung anlegen kann. Arm- und Beinschienen, Schild, Waffe und der bereits aus der Reihe bekannte Hut machen sich nicht nur optisch bemerkbar sondern auch in den Werten Angriff, Verteidigung, Geschwindigkeit und Glück. Die Jagd nach epischen Gegenständen und ganzen Sets, die bei Komplettierung einen weiteren Gegenstand einbringen, funktioniert auch bei einem Spiel für die jüngere Zielgruppe verdammt gut! Doch nicht nur die Items haben uns unseren Imaginator ans Herz wachsen lassen. Haben die normalen Skylanders nur eine Wahlmöglichkeit bei ihren Fähigkeiten, stehen unserem Goron und allen anderen natürlich auch für jeden einzelnen Button mehrere Attacken zur Wahl, die mit steigendem Charakterlevel freigeschaltet und natürlich gegen eingesammeltes Gold auch verbessert werden können. All diese Möglichkeiten sorgen dafür, dass man sich einen Skylander erschaffen kann, der optisch, akustisch und spielerisch den eigenen Wünschen entspricht.

Fantastische Inseln

Der tollste, selbstgebaute Skylander würde nichts bringen, wenn das Gameplay nicht mithalten kann. Hier können wir direkt die Entwarnung geben, denn die optisch abwechslungsreichen Level warten mit vielen, tollen Ideen auf. Viele Herausforderungen für die Geschicklichkeit zusammen mit vielen verschiedenen Minispielen sorgen dafür, dass einem nie langweilig wird – sofern man natürlich immer ein wenig im Hinterkopf behält, dass die Skylanders für eine etwas jüngere Zielgruppe gedacht sind. Und dennoch: Bachdem im letzten Jahr bei „Skylanders Superchargers" die Abschnitte ohne Gefährt recht schwach waren, bekommt man dieses Mal wieder die gewohnt hohe Qualität. Zusätzlich haben uns auch die Kämpfe mehr Spaß gemacht als bisher. Viele verschiedene Gegnertypen wehren sich mit variantenreichen Angriffsarten, so dass man auf den höheren Schwierigkeitsgraden ein wenig auf die eigenen Aktionen achten sollte, statt einfach nur auf die Buttons zu hämmern. Zu guter Letzt darf natürlich auch der Wiederspielwert nicht unerwähnt bleiben. In jedem Level verstecken sich jede Menge Gegenstände, die man beim ersten Durchgang sicher nicht direkt finden wird. Auch die drei Herausforderungen mit ihren unterschiedlichen Bedingungen wie dem Einhalten eines Zeitlimits wird man nur mit guter Level-Kenntnis meistern.

Mehr drin

Doch nicht nur die normalen Level bieten schon jede Menge Spaß, es ist wieder einiges mehr im Paket. Der beste Zusatz sind definitiv die Rennstrecken des Vorgängers, für die man noch nicht mal Fahrzeuge daheim stehen haben muss, denn für jede der drei Kategorien bekommt man ein vernünftiges Exemplar in digitaler Form geschenkt. Die Rennen sind dabei nicht nur sehr spaßig, sondern bringen auch wieder Gold und Gegenstände ein. Ein kleines Kartenspiel ist auch wieder dabei, was es so schon einmal gab, wodurch es aber natürlich nicht schlechter wird. In ein drei mal drei großes Raster müssen Karten abgelegt werden, die an ihren Seiten unterschiedlich viele Zacken haben. Liegen zwei Karten mit den Kanten aneinander, gewinnt die Karte mit den meisten Zacken. So simpel das auch klingen mag, muss man schon gut im voraus überlegen, welchen Stein man wo platziert, was auch dieses Minispiel immer wieder für eine Runde unterhaltsam macht.

Kaufzwang?

Wie immer stellt sich die Frage, ob man mit dem Inhalt des Starter Sets glücklich wird oder ob man mit zusätzlichen Ausgaben rechnen muss. Wir können an dieser Stelle nur beruhigen, denn im Gegensatz zu den Superchargers, wo man sich schon zwei zusätzliche Fahrzeuge gönnen sollte, ist dieses Mal der Packungsinhalt vollkommen ausreichend. Der beigelegte Creation Crystal wird sowieso die meiste Zeit auf dem Portal stehen, und mit gleich zwei Senseis, die neben den Imaginators die andere neue Art sind, sind auch schon zwei unterschiedliche Elemente abgedeckt mit denen man weitere Türen und Wege öffnen kann. Ein kleiner Hinweis noch zu Crash Bandicoot: Wir hatten im Rahmen des Reviews leider nicht die Chance mit ihm zu spielen, konnten ihn jedoch auf der gamescom ausprobieren. Wie er sich spielt, könnt ihr in unserer Preview nachlesen.

Voll Fantasie

Jedes Jahr aufs Neue können die Skylanders mit dem tollen Design der Spielwelt punkten. Die verschiedenen Level bedienen sich abwechslungsreicher Thematiken und bieten viele Details und Ereignisse, wo das Auge auch hinblickt. Und besonders die Zwischensequenzen haben noch einmal an Qualität gewonnen, sowohl von der Inszenierung als auch von der Lebendigkeit der Geschichte her. Natürlich kommt zum Abschluss das gleiche Lob für die musikalische Untermalung wie jedes Jahr. Der orchestrale Soundtrack könnte so auch aus einem dicken Hollywood-Blockbuster stammen, und wer ihn trotzdem nicht mag, hat ja die die Chance, mit seinem Imaginator eine andere Musikrichtung einzulegen!