Electronic Arts: Kontroverse um entlassenen Plants-Vs-Zombies-Entwickler
Im Rahmen der aktuellen Kontroverse über Lootboxen in Star Wars Battlefront II und dem darauf folgenden Aufschrei der gesamten Spielerschaft, könnte der Zeitpunkt für negative Presse für EA nicht schlechter gewählt sein. im Rahmen des Roundtable Podcast von Alex Larrabee hat Edmund Mcmillen, der Entwickler von Titeln wie The Binding of Isaac oder Super Meat Boy die Geschichte seines Freundes George Fan erzählt. Als kreativer Kopf hinter Plants vs. Zombies wurde Fan 2012 entlassen, nachdem Popcap das Studio in San Mateo geschlossen hatte.
McMillen berichtet nun, dass Fan entlassen worden sei, da er die Pläne von EA, Mikrotransaktionen und ein „Pay-to-Win“-System in der Fortsetzung von Plants vs. Zombies 2 einzuarbeiten nicht teilte und seine kreative Integrität bewahren wollte. Laut McMillen sei Plants Vs. Zombies ein Herzensprojekt von Fan gewesen. Zusätzlich wünsche er sich, dass diese Geschichte in die Öffentlichkeit gelangt und darüber berichtet wird.
George Fan selbst hat auf seinem Twitter eine kurze Stellungnahme veröffentlicht.
Regarding recent rumors, it is true I was laid off by EA/PopCap, and also true that I was against making PvZ2 a freemium game. That's all I'll say on the matter for now
— George Fan (@thegeorgefan) 21. November 2017
Eine andere Version des Sachverhalts zeichnet Jason Schreier von Kotaku. Laut Interviews mit früheren Popcap-Mitarbeitern sei Fan aufgrund seiner Mentalität als Indie-Entwickler entlassen worden, die sich mit den Strukturen eines Konzerns wie EA nicht vereinbaren ließen. Auch wenn Fan gegen Mikrotransaktionen gewesen sei, so hätte er nicht aktiv an der Fortsetzung Plants vs. Zombies 2 gearbeitet, da er bereits mit anderen Projekten beschäftigt war und die Entwicklung der Marke zu einem Franchise nicht mitgehen wollte. Diese Version der Geschichte habe ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter Schreiers auf Twitter bestätigt. Schreier kommt zu dem Schluss, dass die Situation komplizierter sei und keine Comic-Bösewichte bei EA am Werk gewesen seien.
Das sagen unsere Leser:
pflanzen gegen Zombies daddel ich tatsächlich noch gern auf der 360 wo noch popcap drüber steht, das Spiel hatte noch Charme.
Man darf also davon ausgehen, dass Micro-Transaktionen damals durchaus Teil von EAs Vision oder Gewinnstrategie war. Hier hätte PopCap einfach genauer prüfen müssen, ob die eigene Vision mit der von EA zusammenpasst.
Selbst wenn die das Thema Micro-Transaktionen damals einfach unterschätzt haben, hatte EA ja auch bereits vorher angefangen, Spiele und die Immersion des Spielers bereitwillig kaputt zu machen um die Gewinne zu maximieren. Dragon Age lag dieser Download-Code bei, mit dem man einen Teil des Spiels freischalten muss – Gebrauchtkäufer mussten dann nochmal Geld an EA abdrücken.
Bleibt Mirror's Edge. Wobei ich glaube, dass das Spiel eher ein kreativer Unfall war, und a.) ohne Frostbyte-Engine hätte besser sein können, und b.) ohne Rhianna Pratchetts Storytelling auch höchstens Mittelmaß wäre.
Der Punkt von Jason Schreiers Interview ist aber... fragwürdig.
In dem Interview wird doch sogar gesagt das er gegen Microtransactions war und die Einstellung reingespielt hat?
Diese Sache selber ist auch ein Cashgrab und leider mitlerweile typisch EA.
Das er zusätzlich nicht direkt dran gearbeitet hat heißt doch nicht das diese Dinge falsch sind.
Aber wir Karltoffel schon richtig sagte, er hat sich und sein Studio im Grunde verkauft indem er Geld von EA angenommen hat.
Wer seine Seele an den Teufel verkauft, sollte sich nicht wundern, wenn er sich in der Hölle wiederfindet.
Wie auch immer. Wie es scheint, haben sich EA's Microtransaktions-Träume zumindest für Europa in Luft aufgelöst. Zumindest falls sie ihre Spiele nicht exklusiv in Spielhallen und Casinos verkaufen wollen.