Eine großzügige Portion Cel-Shading-Look, dann eine Prise schwarzer Humor gemixt mit coolen Charakteren und zum Schluss noch zur Ego-Perspektive ein Rollenspielanteil: Fertig ist der „Borderlands“-Cocktail. „Borderlands“ begeisterte in den letzten Jahren die Spielerweilt mit all diesen Bestandteilen und verführte Spieler weltweit zur nächsten, genussvollen Bestellung. „Borderlands: The Pre-Sequel“ möchte an diesen Erfolg anknüpfen und entführt die Spieler auf einen Mond, auf dem die Gesetze der Schwerkraft nicht gelten. Doch bedeutet schwerelos auch gleichzeitig uneingeschränkter Spielspaß oder ist „Borderlands: The Pre-Sequel“ bodenlos und verzichtbar? Das haben wir für euch auf der gamescom getestet!

Schwerelos

Schon im Vorfeld wurde bekannt, dass in „Borderlands The Pre-Sequel“ andere Gesetze gelten als in den Vorgängern. Die größte Neuerung dabei ist, dass man nun mit einem beherzten Sprung mehrere, manchmal sogar hunderte Meter springen kann und sich in der Luft befindet. Für längere Ausflüge in der Luft gibt es spezielle, grüne Felder, welche den Charakteren längere Distanzsprünge ermöglichen. In der Demo zu „Borderlands: The Pre-Sequel“ hat dies sehr gut geklappt und ständig erwischt man sich dabei, Gegner noch in der Luft ins Visier zu nehmen, um diesen ihre Lebensanzeige zu verkürzen. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass die Gegner ebenfalls durch die Lüfte schwingen können und ebenfalls von der Schwerelosigkeit profitieren.

Claptrap? Claptrap!

Auch wenn die Schwerelosigkeit eine besondere Attraktion darstellt, sind es doch die Hauptcharaktere, die das Spielgeschehen durch ihre verschiedenen Fähigkeiten interessant gestalten. Athena ist die Assassine unter den Charakteren und kämpft mit einem Schwert und kann Schaden zurückwerfen. Wilhelm, der vom Äußeren her aussieht wie in „Borderlands 2“, besitzt dagegen zwei Droiden, die ihn ständig begleiten. Im Eifer des Gefechts machen sich diese nützlich, da sich diese separat in das Kampfgeschehen werfen. Ein Droide bleibt beispielsweise ständig in der Nähe von Wilhelm, während der andere voran pirscht, um kommende Gegner anzugreifen. Eine weitere, weibliche Unterstützung bekommt der vielseitige Trupp durch Nisha, die mit ihrem Cowboyhut das Cowgirl mimt. Nisha bekämpft ihre Gegner mit zwei Pistolen, welche sie gleichzeitig einsetzen kann. Die Fähigkeit, zwei Waffen auf einmal verwenden zu können, kann dafür genutzt werden, sich mit zwei verschiedenen Waffen auszurüsten, um mehr Feuergewalt zu besitzen. 

Doch die Hauptattraktion ist definitiv Claptrap, der verrückte Roboter, der nun erstmals selbst gespielt werden kann. Die Entwickler sind sich der Sympathie gegenüber Claptrap sehr bewusst und haben diesen zu einem fähigen Kampfbegleiter modifiziert. Ihn erstmalig zu steuern macht großen Spaß und auch wenn man es dem kleinen Roboter zu Beginn nicht zu traut: Er weiß, wie er Gegnern das Leben zur Hölle machen kann. Eine der besonderen Fähigkeiten ist, dass Claptrap ein High-Five geben kann. Wird dieses von der Gruppe erwidert, so bekommt die gesamte Gruppe einen Bonus. Aber auch seine Spezialfähigkeit ist nicht von schlechten Robotern: Auch wenn das Betriebssystem einen schwerwiegenden Bug aufweist, hat dieser die Auswirkung, dass beim Auslösen der Spezialfähigkeit zufällig ausgewählt wird, was im Kampfgefecht geschieht. Entweder taucht ein Doppelgänger auf, das für Verwirrung sorgt oder Claptrap führt Feuersalven aus, welche den Gegnern definitiv schlecht bekommen. Claptrap stellt also definitiv einen Charakter dar, den man bei der Charakterauswahl von „Borderlands The Pre-Sequel“ im Hinterkopf behalten sollte!

Gleiches Prinzip - anderes Spiel?

Die Missionen, das Ausbauen der Fähigkeiten und auch die Charaktere sind alle schon aus den beiden Vorgängerteilen bekannt. Sollte man hier auf der Mondlandschaft auf Neuland hoffen, so wird man enttäuscht. Denn allzu viel hat sich nicht verändert. Von Beginn an fühlt man sich sofort wieder im Spielgeschehen und auch die Steuerung ist altbekannt. Veränderungen wie die Mondlandschaft machen das Spiel zwar attraktiv, aber zugegebenermaßen nicht spektakulär. Auch die Missionen hätten in einem „Borderlands 2“ ebenfalls Platz finden können. Hier muss in der Endfassung herausgefunden werden, ob das Spiel auch über mehrere Missionen hinweg begeistern kann oder man gelangweilt aufgähnen muss. Ein bisschen Zeit bleibt den Entwicklern noch, um das Spiel interessant zu gestalten. Was wir auf der gamescom anspielen durften, hat uns jedenfalls gefallen und ein „High-Five“ hat Claptrap auf jeden Fall verdient!