Pünktlich zur kalten Jahreszeit schicken die Jungens und Mädels von DICE die amerikanischen Soldaten in „Battlefield 4“ wieder ins Gefecht. Der Einsatzort: Asien. Wie sich das Einsatzteam schlägt und für wen sich der Kauf des Spiels lohnt, wollen wir nun in unserem Review zur PlayStation 3-Version verraten.

Konflikt zweier Weltmächte

Zwischen den Weltmächten USA und China herrscht ein politischer Konflikt. Als sich auch noch Russland in den Konflikt einmischt, beschließt die amerikanische Regierung aufgrund der Lage eine Hand voll wichtiger Personen in einer geheimen Mission aus China herauszuholen. Sergeant Recker ist Mitglied eines dieser Einsatzteams, bestehend aus vier Soldaten. Der stumme Protagonist von „Battlefield 4“ wird für die amerikanische Regierung nach Shanghai, Singapur, Suez, Tashgar, Baku, ins südchinesische Meer und ins Kankun-Gebirge ziehen und am Ende einer Mission nicht unbedingt immer mit dem kompletten Squad zurückkommen. Dabei stehen unter anderem Befreiungs-, Eskortierungs-, Spreng-, Tötungs- und Eroberungsmissionen mit Gefechten, sowohl in engen Räumen, wie im Schiffsinneren, Hinterhöfen und in verlassenen Häusern, als auch offener Fläche, wie Baustellen oder Parkanlagen auf dem Programm.

Die Kämpfe sind dynamisch und erfordern deshalb eine schnelle Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Gegebenheiten. Bei einem sinkenden Flugzeugträger ist mit Kampfflugzeugen zu rechnen, die gemäß den Gesetzen der Schwerkraft in Richtung Meer rollen. Hierdurch ändert sich natürlich auch die Situation in dem gerade stattfinden Feuergefecht. Wirklich mitreißend sind die Kämpfe aber weder an Bord des Flugzeugträgers noch im geschützten Flughafen oder im steinigen Gebirge. Dabei liegt es noch nicht einmal an der Inszenierung der Kämpfe, sondern einfach an Faktoren wie fehlender Abwechslung, Herausforderung und Innovation. Am Ende wird man die Kämpfe als spielerisch gelungen, atmosphärisch jedoch als absolut nebensächlich eingeordnet haben. Von einem Wiedererkennungswert der Kampagne, den beispielsweise die „Battlefield: Bad Company“-Reihe auszeichnet, ist „Battlefield 4“ meilenweit entfernt. Zudem ist der Spielumfang mit 5-8 Stunden nicht sonderlich groß, auch wenn es drei „unterschiedliche“ Enden gibt. Zu wenig für ein 60 Euro-Spiel.

Zu Land und zu Wasser

Erstaunlich häufig nimmt man an Bord eines Fahrzeugs, wie einem Truppentransporter, Panzer, Kampfboot oder US-Einsatzschlauchboot Platz. Gerade bei den schnellen Fahrzeugen wird allerdings erkennbar, dass die PlayStation 3 Mühe hat das ganze Spielgeschehen fehlerfrei darzustellen. Bei der Flucht mit dem Truppentransporter zu Beginn des Abenteuers fällt bei einem Blick in die Ferne beispielsweise immer mal wieder der sich langsam aufbauende Fluchtweg auf. Bei den Wassergefechten mit dem Kampfboot kam es zudem dazu, dass die PlayStation 3 komplett den Geist aufgegeben hat.

Pro Mission kann man bis zu drei Auszeichnungen erhalten, die abhängig von der erreichten Punktzahl von Bronze über Silber bis hin zu Gold reichen. Für jeden Kill bekommt man Punkte – Mehrfach-Kills, Nahkampf-Kills, Andrenalin-Kills und Kopfschüsse bringen zusätzliche Punkte. Das artet schnell in eine wilde Multiplikatoren- und Bonuspunktejagd aus. Da kommen die überall auf dem Schlachtfeld zu findenden Munitionskisten gerade recht, mit denen man schnell den Munitonsvorrat und allen voran die Granaten wieder auffüllen kann. Zusätzlich sind noch Dog Tags in den Leveln zu finden. Befindet man sich in der Nähe eines solchen, wird man durch ein kurzes Klingeln darauf aufmerksam gemacht. Mit China Rising, Second Assault, Naval Strike, Dragon's Teeth und Final Stand sind mittlerweile fünf Erweiterungen für “Battlefield 4” angekündigt.

Online-Kriegsplätze

Nach einer Kampagne mit Licht und Schatten, nun ein Blick zu den bekannten Stärken der "Battlefield"-Reihe, den Online-Kriegsplätzen. Mit Eroberung, Team-Deathmatch, Vernichtung, Rush, Squad-Deathmatch, Vorherrschaft und Entschärfung stehen insgesamt sieben Spielmodi zur Verfügung, in denen man nach Herzenslust gegen andere Spieler in den Krieg ziehen kann. Beim neuen Spielmodus Vernichtung geht es darum Bomben aufzunehmen, zu schärfen und bei drei gegnerischen Standorten zu platzieren, um sie in die Luft zu jagen. Bei Entschärfung wird das Konzept auf ein zu zerstörendes Ziel und fünf Soldaten pro Squad beschränkt, wobei das Respawnen nicht erlaubt ist.

Wem das Ganze zu actionreich ist, wechselt in die Neuauflage des Commander Modus und gibt Befehle anstatt selbst zur Waffe zu greifen. Dabei stehen die vier Klassen Sturmsoldat, Versorger, Pionier (Mechaniker / Sprengmeister) und Aufklärer (Scharfschütze) zur Auswahl bereit. Natürlich haben die einzelnen Klassen wieder unterschiedliche Waffen und Gadgets zur Auswahl, welche während der Gefechte zum Einsatz kommen. Neben unzähligen Messern, Pistolen, Gewehren und Flinten kommen auch wieder C4-Sprengladungen, Panzerfäuste, Raketenwerfer und Panzerminen zum Einsatz. Das Waffen- und Gadgetarsenal ist dabei größer als jemals zuvor. Selbiges kann man nicht nur für ein vorzeitiges Ableben gegnerischer Soldaten und Fahrzeuge verwenden, sondern auch um die Landschaft, allen voran Gebäude, mit der notwendigen Sprengkraft „umzugestalten“. Dafür bieten die Karten genügend Ansatzpunkte. Insgesamt sind sie wesentlich abwechslungsreicher gestaltet als bei „Battlefield 3“, wobei als Beispiel hier die Karte Flutgebiet mit überfluteten Straßen, alten Häusern, kleinen Inseln und der Möglichkeit des Einsatzes von Jet Skis herangezogen wird. Wie zuvor auch wird man für Kills und die Erledigung von Aufträgen wieder mit Erfahrungspunkten belohnt, mit denen man Stufen/Ränge aufsteigt. Für diese erhält man dann wiederum Auszeichnungen oder wird mit neuen Waffen und Gadgets belohnt.

Per Battlelog bekommt man einen Überblick über bisherige Erfolge und Statistiken von sich selbst und von Freunden. Die Erfolge unterscheiden sich in die Kategorien Soldat, Auszeichnungen und Erkennungsmarken. In der Kategorie Soldat sind die Fortschritte in Bezug auf Klassen, Waffen und Fahrzeuge zu finden. Ordensbänder, Medaillen und Aufträge findet man in der Kategorie Auszeichnung. Die gesammelten Erkennungsmarken gegnerischer Soldaten findet man in der Kategorie Erkennungsmarken.

Technik

Die aktuelle Frostbite 3-Engine ist im Einsatz und man merkt, dass DICE in Bezug auf Charaktere, Waffen, Fahrzeuge, Landschaften und Wetter versucht hat die Muskeln spielen zu lassen. Gerade die Darstellung der Charaktere ist auf den aktuellen Konsolen schon eine runde Sache, aber auch Licht- und Schatteneffekte sowie das nasskalte Wetter sind ordentlich dargestellt. Nur begrenzt begeistern kann allerdings die grafische Darstellung des Meeres. Gerade wenn man mit einem Boot unterwegs ist und sich die Zeit nimmt einen Blick über das Meer zu werfen, wird man nicht gerade vor Begeisterung aufschreien. Ab und an merkt man zudem, dass die PlayStation 3 Probleme hat das Spielgeschehen flüssig darzustellen. Von einer fehlerfreien grafischen Leistung kann man aber nur bedingt reden. Immer wieder fallen einem kleine grafische Fehler auf, wie beispielsweise der grafische Übergang zwischen Bootskante und Meeresspiegel. Schön ist die Tatsache, dass man die Spielwelt in großen Teilen auch selbst zerstören kann. Mit der Panzerfaust wird kurzerhand ein Loch in eine Wand geschossen, durch eine Granate werden ganze Tischreihen in einem Restaurant pulverisiert. Beim Sound trumpft DICE mit originalgetreuen Waffengeräuschen, jeder Menge Explosionen und einer sehr guten deutschen Sprachausgabe auf.