Wenn man als Spieler auf der Suche nach Rollenspielen ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man dabei an die „Tales of"- Reihe gerät. Auf der PlayStation 3 ist man als Fan der Serie zudem recht gut bedient. Doch dem war nicht immer so, denn vor etwa 10 Jahren erschien mit „Tales of Symphonia“ einer der beliebtesten Teile der Reihe auf dem GameCube, welcher mit „Tales of Symphonia: Dawn of the new World“ eine direkte Fortsetzung spendiert bekam. Damit nun auch Rollenspiel-Fans auf der PlayStation 3 in den Genuss kommen, wurden diese neu aufgelegt und zudem mit einer Frischzellenkur ausgestattet. Ob sich der Kauf von „Tales of Symphonia Chronicles“ lohnt oder ob man sich lieber anderen Geschichten zuwenden sollte, verrät unser Test.

Zwischen Aufopferung und Rettung der Welt

Die Ereignisse nehmen ihren Lauf als eines Tages am nahe gelegenen Tempel ein mysteriöses Licht erscheint, welches die Ankunft eines Engels vorhersagt. Colette, die Auserwählte des Mana, macht sich kurzerhand mit ihren Freunden Llyod und Genis auf dem Weg zum Tempel. Schon bald befindet sie sich in großer Gefahr, denn die sogenannten Desians sind bereits auf der Suche nach ihr. Heldenhaft versucht Lloyd, seine Freundin vor der plötzlichen Gefahr zu schützen. Er ist allerdings auf die Hilfe eines geheimnisvollen Mannes angewiesen, welcher die Situation gekonnt zu retten weiß. Kurz darauf bekommt Colette von einem Engel die Aufgabe überbracht, zum Turm des Heils zu reisen und sich für die Rettung der Welt zu opfern. Ihre Freunde lassen sie dabei nicht im Stich und beschließen, Colette auf ihrem Weg zu begleiten. Allerdings versuchen sie auch, den Spagat zwischen dem Aufhalten der Aufopferung ihrer Freundin und der Rettung der Welt zu schaffen. Dies ist keine leichte Aufgabe. Im Laufe der Geschichte kommen dabei immer mehr Herausforderungen auf die charismatische Gruppe zu und schnell findet man sich mittendrin in der liebevollen und spannenden Geschichte.

Der erste Teil von „Tales of Symphonia“ hat zwar eine abgeschlossene Geschichte, allerdings findet man sich in der Fortsetzung in einem neuen Handlungsstrang, welcher die Ereignisse aus dem ersten Teil aufgreift. Zeitlich ist die Fortsetzung zwei Jahre nach dem Ende von „Tales of Symphonia“ angesiedelt und auch auf ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren darf man sich freuen. Um nicht Ereignisse aus dem ersten Teil oder sonstige Geheimnisse vorweg zu nehmen, wird hier nicht weiter auf den genauen Verlauf eingegangen. Eines ist jedoch sicher: Auch hier darf man sich auf ein weiteres, spannendes Abenteuer freuen, welches mit einigen Überraschungen aufwartet.

Gemeinsam sind wir stark

Kennern der „Tales of"-Reihe dürfte das Kampfsystem von „Tales of Symphonia: Chronicles“ sehr bekannt vorkommen. Der Einstieg gestaltet sich dann ungefähr so, als würde man nach jahrelanger Abstinenz wieder auf ein Fahrrad steigen wollen und merken, dass alles doch noch recht flüssig und gewohnt problemlos funktioniert. Wer allerdings mit diesem Teil in die Reihe einsteigt, muss keine Angst haben. Nach kurzer Eingewöhnungsphase geht auch hier das Kampfsystem in Fleisch und Blut über. Das freie Kampfsystem hat für jede Tastenkombination die entsprechende Aktion parat, welche den Gegnerhorden ein Ende bereiten soll. Wie viele Monster man besiegen möchte, bleibt einem dabei selbst überlassen, denn die Gegner erscheinen gut erkennbar auf dem Bildschirm und lassen sich ohne Weiteres umgehen. Sollte man sich mit dem Schwert in der Hand in das Kampfgetümmel stürzen wollen, ist es durchaus möglich, dass dies oft eine Herausforderung darstellt, da die Gegner keinesfalls einfach von der Bildschirmfläche verschwinden wollen.

Im Vergleich zum Original hat sich allgemein nichts am Kampfsystem geändert. Erfreulich ist ebenfalls, dass auch der Mehrspielermodus wieder seinen Weg ins Spiel gefunden hat. Hier ist es möglich, Freunden bis zu drei weitere Controller in die Hand zu drücken. Sobald der Kampf beginnt, dürfen sich diese tatkräftig daran beteiligen und für einen siegreichen Verlauf alles geben. Die Wege außerhalb des Kampfes werden allerdings von nur einem Spieler bestritten. Dank der fesselnden Geschichte ist es aber dennoch möglich, keine Langeweile aufgrund von Untätigkeit aufkommen zu lassen.

In „Tales of Symphonia: Dawn of the new World“ muss der Spieler etwas umdenken, da auch hier ein freies Kampfsystem vorhanden ist, allerdings einen starken Kontrast im Gegensatz zum ersten Teil darstellt. Die Fortsetzung stellt ihren Hauptaugenmerk auf eine Monsteraufzucht, welche sich dann im Kampf dazu gesellen und den Protagonisten Emil und Marta zur Seite stehen. Auch wenn man sich hier auf eine Veränderung einstellen muss, mindert dies keinesfalls das Spielvergnügen. Es bringt einen frischen Wind ins Spielgeschehen, welchen man uneingeschränkt genießen darf.

Sylvarant wie eh und je – Frischzellenkur missglückt

Seit der Ankündigung wurde den Spielern versprochen, beide Titel in HD-Optik zu liefern, welche sich den Möglichkeiten der PlayStation 3 anpasst und dementsprechend im frischen Gewand begeistert soll. Doch bereits nach kurzer Zeit merkt man: Das Spiel ist leider schlecht gealtert. Auch wenn es in einer höheren Auflösung zu glänzen versucht, sind die Unterschiede zu den früheren Versionen so gering, dass sie kaum erwähnenswert wären. Gestochen scharfe Texturen sucht man hier also vergebens, was doch sehr enttäuschend ist.

Musikalisch gibt es eine recht solide Leistung auf die Ohren. Die Musikstücke sind stimmig und fügen sich in das Geschehen ein. Aber auch hier merkt man dem Spiel sein hohes Alter an, da die Qualität doch sehr variabel ist. An manchen Stellen kann es sogar passieren, dass die Musik gänzlich fehlt und man sich die Frage stellt, ob dies nun so gewollt ist oder nicht.

Allgemein enttäuscht „Tales of Symphonia: Chronicles“ aus technischer Sicht. In der Vergangenheit gab es schon andere Vertreter von Rollenspiel-Remakes, bei denen die Umsetzung der HD-Grafik viel besser geklappt hat. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass die Stärken der „Tales of“-Reihe nie in der Grafik lagen, sondern in der tiefgreifenden Geschichte und dem dynamischen Kampfsystem. Dort hat „Tales of Symphonia: Chronicles“ alles richtig gemacht.