Alle vier Jahre ist die ganze Welt im Fußballfieber. Vor allem in Deutschland spitzen sich die Gefühle zu und in den sechs Wochen der finalen Runde kann man dem Sport nicht entkommen. Da erscheint es nur logisch, dass EA auch in diesem Jahr einen eigenen Ableger zur Weltmeisterschaft veröffentlicht. Schon die Varianten zur WM in den Jahren 2006 und 2010 konnten sich großer Beliebtheit erfreuen. Aus diesem Grund möchten wir euch in unserem Review verraten, ob sich ein Abstecher ins virtuelle Brasilien lohnt.

Simulation pfui, Action hui

Viel hat sich am grundlegenden Spielprinzip natürlich nicht geändert. Wer „FIFA 14” auf der PlayStation 3 gespielt hat, wird sich schnell zurecht finden. Jedoch ist das Spielgefühl ein anderes. Während die Entwickler beim jährlichen Ableger noch viel Wert auf ein Simulations-lastiges Gameplay setzten, merkt man bei „FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014”, dass es diesmal in Richtung Arcade-Action ging: Schnelle Ballwechsel, viele Tore und ein toleranter Schiedsrichter sorgen für ein eher flottes, aber für manche Fans wahrscheinlich ungewohntes „FIFA”. Das einzige, was die Geschwindigkeit ein wenig bremst, sind die sehr oft auftretenden Abseits-Fehler.

Eine Weltmeisterschaft, vier verschiedene Modi

Die wirklichen Stärken des WM-Ablegers liegen in der umfangreichen Modi-Auswahl. Dabei stehen insgesamt drei Offline- und eine Online-Variante zur Verfügung. Während man lokal entweder sofort in das Turnier einsteigt, alle Qualifikationsrunden durchläuft oder sich als einzelner Spieler bis in den WM-Kader hocharbeitet, wird man online die Möglichkeit haben, sich mithilfe von Sieges-Serien durch die insgesamt zwölf WM-Stadien zu kicken. Zudem sind alle Modi auch mit mehreren Mitspielern bestreitbar. Doch was wirklich hervorsticht, sind die kleinen Skill-Games, die man vor jeder Partie vorgesetzt bekommt, im Training spielt oder als einzelnen Modus auswählt. Diese Minispiele, die meist ein gutes Ballgefühl, präzise Schüsse und andere kleinere Aufgaben verlangen, lockern das Spielgefühl auf und bieten eine perfekte Abwechslung. Jede der 13 Kategorien wie Torschuss, Passen oder Dribbeln hat vier verschiedene Aufgaben, aufgestaffelt nach Bronze, Silber, Gold und Platin. Diese unterscheiden sich nicht nur im Schwierigkeitsgrad, sondern auch im Aufbau des Minispiels. Dadurch kommt oft ein „Nur noch eine Runde”-Gefühl auf, das dadurch nochmal gestärkt wird, dass man das nächste Level nur dann freischaltet, wenn man die erforderliche Punktzahl im vorigen erreicht.

Technik

Eines vorneweg: Wer „FIFA 14” auf der PlayStation 4 oder Xbox One gespielt hat, der wird sich nur schwer mit dem WM-Ableger abfinden können und schnell die Ignite-Engine vermissen. Die Präsentation ist stark von den offiziellen Logos und den Farben der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien geprägt. Aquarellfarbene Menüs und bunte Einspieler zwischen der Halbzeit machen Laune und passen perfekt zur Grundstimmung, die mit dem Spiel vermittelt werden soll. Die Kommentatoren sind fast 1:1 aus „FIFA 14” kopiert. Wer also den jährlichen Hauptteil schon gespielt hat, wird die meisten Sprüche, die sich schnell wiederholen, schon kennen. Ansonsten hat sich grafisch nicht viel getan. Während der Partien läuft alles butterweich ab, sobald die Kamera aber zu einer Nahansicht wechselt, verwischen die Texturen und starkes Ruckeln setzt ein. Da wäre an manchen Stelle etwas weniger mehr gewesen. Denn so machen die Wiederholungen und Freudensprünge der Spieler nach einem Tor keinen Spaß.