Schon vor einigen Monaten haben wir den Helm aufgezogen und uns in die Welt der Motocross-Rennen gestürzt. Damals konnte „MXGP“ zwar nicht ganz überzeugen, hatte aber gute Ansätze für ein ordentliches Rennspiel. Jetzt melden sich die Entwickler von Milestone S.r.l zurück und präsentieren ihren neuesten Titel „MotoGP 14“. Nach den Dirt-Strecken geht es für uns nun also auf die asphaltierten Rennpisten und wir erleben wie es ist, ein wahrer Rennprofi im Motorradsport zu sein.

Wieder einmal von der Wildcard zum Profi

Nach einem stimmigen Intro gibt es die Chance, ein Rennmotorrad-Profi zu werden. Doch dafür muss man zuerst einmal im Karriere-Modus als Amateur mit einer Wild Card beweisen, dass man das Zeug dazu hat, mit den Besten der Besten mithalten zu können. Wenn man die ersten Rennen absolviert, bekommt man die Möglichkeit einem Rennstall beizutreten. Zu Beginn sind diese der Moto 3-Klasse zugeordnet. Wenn man aber die Saison gut abschließt, kann man auch in der Moto 2-Klasse und zu guter Letzt im Moto GP seine Runden drehen.

Die Karriere ist ein netter Rahmen für die eigentlichen Events: die Rennen. Auf einer von 14 Strecken kann der Spieler zeigen, was er auf dem Motorrad alles drauf hat. Doch bevor es auf die Piste geht hat man einige Einstellungen zur Auswahl. So kann man das Event entweder mit einem Training, der Qualifizierung und den beiden Rennen ausführen, das Training auslassen oder nur die beiden Rennen fahren. Für ein volles Wochenende winken am Ende mehr Erfahrungspunkte, die neue Helme, Videos oder Rennställe freischalten, als wenn man nur die Rennen durchführt. Im Endeffekt ist es dem Spieler aber selbst überlassen, wielange er für jedes Event benötigen möchte, da die Erfahrungspunkte nur Nebensache sind.

Adäquate Umsetzung, unspektakulär inszeniert

Neben der Länge eines Rennen kann man auch einige Einstellungen am Gerät selbst vornehmen. Jedoch reicht es in der Regel die Voreinstellungen, die bei jeder Strecke vom Spiel vorgenommen wird, zu übernehmen. Im Gegensatz zu „MXGP“ kann man sich nicht mehr mit dem rechten Analogstick in die Seite legen. Dadurch geht ein wenig die Kontrolle verloren und man muss mehr in der Ideallinie fahren, um nicht sofort von der Straße zu fliegen. Die einzelnen Strecken bieten bis auf Kurven keinerlei Herausforderungen. Nach einem Sturz ist es meist schon nicht mehr möglich, an das Fahrerfeld aufzuschließen.

Die restlichen Modi sind im Grunde dasselbe wie die Karriere. Ob man nun ein Zeitrennen, Einzelrennen, Grand Prix, Championship oder die realen Events aus der letzten Saison auswählt, ist völlig egal, da das Spielprinzip immer gleich bleibt und die Strecken dadurch nicht spektakulärer werden. Im Multiplayer, der sowohl online als auch lokal funktioniert, kommt ein wenig mehr Spaß auf. Jedoch bleibt das Spiel hinter seinem Potential etwas zurück. Wer jedoch ein Rennspiel mit den offiziellen Motorrad-Rennregeln und -Lizenzen sucht, der wird auf lange Sicht nicht um „MotoGP 14” herumkommen. Die Entwickler haben den Sport adäquat umgesetzt, sind aber keinerlei Risiken eingegangen.

Noch mehr Brumm Brumm

Auf der technischen Seite gibt „MotoGP 14” ein besseres Bild ab als „MXGP“, was aber auch daran liegt, dass viel weniger auf dem Bildschirm passiert. Durch den Aufbau der immer flachen Strecken sieht man in der Regel nur die Kurven, ein paar Banden und die Landschaft im Hintergrund. Dadurch erscheint die Grafik sehr unspektakulär. Leider gesellen sich in regelmäßigen Abständen Ruckler dazu. Was vor allem sehr nervig wird, ist das eingefrorene Bild am Anfang eines jeden Rennens. Da das Rennen aber eigentlich weiterläuft, kann es schon einmal passieren, dass man nach dem Ruckler direkt auf dem Boden liegt und so schon kaum noch eine Chance hat, das Rennen zu gewinnen. Was auch noch sauer aufstößt, ist der wieder einmal fast nonexistente Soundtrack. Während man in den Menüs noch mit ruhiger Loungemusik begrüßt wird, kann man in den eigentlichen Rennen nur die Geräusche des Motors hören. Zur heutigen Zeit sollte man wenigstens optional die Chance bieten, irgendwie Musik hören zu können. Ein komplettes Fehlen dieser Möglichkeit ist jedoch fast schon unverzeihlich.