Einst waren Wimmelbilder nur für Kinder gedacht. In bunten Bilderbüchern gab es jede Menge lustige Gegenstände zu finden, die den Wortschatz eines Kindergartenkindes nicht überschreiten. Mit der Umsetzung dieser Freizeitbeschäftigung auf Konsolen und PCs wurden die Themen jedoch deutlich ernster. Ob „Sacra Terra: Kiss of Death“ durch sein gruseliges Setting auch große Videospieler begeistern kann, erfahrt ihr in unserem Review!

Lorem ipsum

Mark und Tiffany sitzen auf ihrer Dachterrasse bei einem romantischen Abendessen. Mark wirkt nervös. Er greift in die Innentasche seiner Jacke, da er Tiffany einen Antrag… doch in genau diesem Moment klingelt das Telefon. Tiffany geht hin, Mark bleibt allein am Tisch. Gelangweilt schaut er sich um und erblickt ein ominöses Buch. Er schaut es sich genauer an und liest etwas von Succubi. Die dazugehörige Beschwörungsformel muss natürlich unbedingt laut ausgesprochen werden! Ein paar lateinische Worte später, und Mark ist verschwunden. Den ersten Hinweisen folgend begibt sich Tiffany auf die Insel Sacra Terra, um ihren potentiellen Vorlobten zu finden.

Dreigeteilt


Das Spielkonzept von „Sacra Terra: Kiss of Death“ setzt sich auch drei verschiedenen Elementen zusammen. Den Großteil des Spiels nimmt ein klassisches Adventure ein. Hier klickt man sich von Bildschirm zu Bildschirm und sucht relevante Gegenstände, die auch sofort im eigenen Inventar landen. Diese müssen dann an den richtigen Stellen eingesetzt werden, wobei die Nutzung immer sehr erkennbar und logisch ist. Als zweites gibt es Rätsel, die im Bereich der klassischen Denk-Herausforderungen angesiedelt sind. Meist müssen Objekte nach einer gewissen Logik, die man an anderer Stelle als Tipp erhalten hat, platziert werden oder es wird etwas einfach hin und her geschoben. Zuletzt gibt es natürlich noch die eigentlichen Wimmelbilder. Eine Liste mit Objekten muss in diesen gefunden werden, wobei nicht alle direkt ersichtlich sind. Da muss schon mal ein Item eingesetzt werden, um den letzten Gegenstand zu sichtbar zu machen.

Hilfsbereit


Allen drei Bereichen des Spiels ist eins gemein: sonderlich herausfordernd sind sie nicht wirklich. Da wundert es umso mehr, dass ein Hilfesystem integriert wurde, welches in zwei Stufen nutzbar ist und welches nicht deaktiviert werden kann. So kann man sich je nach zu Begin des Spiels gewählter Stufe alle 30 bzw. 60 Sekunden einen Hinweis geben lassen. Dieser zeigt dann immer, wo als nächstes hingeklickt werden sollte, um im Spiel voran zu kommen. Doch auch ohne Hinweise hat man nach wenigen Stunden das Spiel beendet. Immerhin gibt es ein paar Bonuskapitel, die die Spielzeit etwas verlängern. Doch wer Spiele dieser Art mag, sollte sich von der geringen Herausforderung nicht abschrecken lassen. Das Setting holt hier nämlich einiges raus.

Animiertes Stillleben


Auch wenn die Zwischensequenzen qualitativ aus der frühen PS2-Zeit stammen könnten und die Story sehr banal ist: die Gestaltung der einzelnen Bildschirme kann sich sehen lassen. Viele kleine Details und das gruselige Design lassen bei Freunden von Wimmelbildspielen Freude aufkommen. Dazu haben die Standbilder einige nette, animierte Blickfänger. Ob Feuer oder flackernde Lampen, so ganz still und starr ist es nie. Zwischendurch werden auch mal Charaktere in die Bilder eingeblendet, die jedoch leider etwas aufgesetzt wirken. Der Sound unterstützt die gruselige Stimmung, wobei die englischen Stimmen leider nur unter dem Durchschnitt anzusiedeln sind.