Die Jungs und Mädels von Arc System Works sind schon lange im Videospielgeschäft dabei. Ende der 90er hatten sie ihren großen Durchbruch mit der „Guilty Gear”-Reihe. Seit jeher gelten sie als einer der wichtigsten Entwickler für Prügelspiele. Doch neben ihren eigenen Reihen machen sie auch immer wieder Ports von Arcade-Spielen für Heimkonsolen. Einer dieser Titel ist „Chaos Code”, das vor kurzem für die PlayStation 3 im PlayStation Store erschienen ist und von uns nun auf Herz und Nieren überprüft wurde.

Falsche Erwartungen durch falsche Bezeichnung

Obwohl es einen Story-Modus gibt, geht dieser nicht über das Geplänkel eines typischen Arcade-Modus hinaus. Jeder der 14 Charaktere ist auf der Suche nach einer mysteriösen Kraft namens Chaos Code. Der Sage nach soll derjenige, der diese Kraft findet, all seine Wünsche erfüllt bekommen, egal ob diese positive oder negative Auswirkungen auf die Welt haben. Daraufhin brach' ein Wettbewerb um den sagenumwobenen Chaos Code an. Präsentiert wird die Motivation des Charakters in kurzen Textboxen. Nach acht Stages wird der Rest der Geschichte in zwei bis drei Animebildern mit weiteren Textboxen erzählt. Doch man hat keine wirkliche Motivation mit jedem Charakter den Story-Modus durchzuspielen. Auch ist es schon fast ein Armutszeugnis den schlichten, allseits bekannten Arcade-Modus als eine Geschichte zu bezeichnen.

Wenige Modi, wenig Langzeitmotivation

Die ursprüngliche Arcade-Fassung beinhaltete nur den Arcade- und einen Survival-Modus. Im Letzteren kämpft man gegen eine Reihe von Gegnern und muss versuchen so viele wie möglich zu besiegen bis man selbst das zeitliche segnet. Der Clou: Die Lebensleiste lädt sich nur minimal von Kampf zu Kampf auf. Für die Heimkonsolen-Version kann man nun im Training einige Combos ausprobieren und im Versus-Modus gegen die KI oder gegen einen menschlichen Kontrahenten antreten. Insgesamt ist die Auswahl an Modi aber viel zu gering und Einzelspieler langweilen sich schon nach kurzer Zeit. Zudem gibt es keine Möglichkeit, gegen andere Spieler online anzutreten. Für ein Prügelspiel ist der Wegfall dieser Möglichkeit, nur schwer zu verkraften.

Spaßiges Kampfsystem für Zwischendurch

Doch das wirklich wichtige ist das Kampfsystem. Jeder der 14 Charaktere hat vier Grundangriffe, zwei Spezialattacken und eine Ultraattacke. Zudem darf der Spieler zwei von vier weiteren Angriffen auswählen. Im Grunde bekommt man am Ende einen typischen eins gegen eins Kampf geboten. Die Inputs sind für Einsteiger sehr schnell zu erlernen und lassen nach kurzer Zeit schon einige Erfolgsmomente zu. Die Kämpfe fühlen sich sehr schnell an und machen auch gegen einen menschlichen Kontrahenten Spaß. Aber egal ob allein oder zu zweit, für mehr als eine kurze Runde für zwischendurch reicht „Chaos Code” nicht aus.

Technik aus der Steinzeit

Technisch erinnert das Spiel an alte „Guilty Gear”-Teile. Die Hintergründe sind gezeichnet, aber stark verpixelt. Auch die Charaktere sind nicht gerade hochaufgelöst. Während das Menü noch ein Seitenverhältnis von 16:9 bietet, sind die Kämpfe in 4:3. Die Ränder werden von einem Artwork des jeweiligen Kämpfers verziert. Zudem fühlt sich das Menü sehr träge an und bleibt auch teilweise mal für einen kurzen Moment hängen. Im Spiel selber läuft aber alles flüssig ab. Beim Soundtrack sollte man keine Meisterleistungen erwarten. Wer schon einmal einen Arcade-Prügler gespielt hat, der weiß hier genau, worauf er sich einlässt.