Einer der Toptrends der Videospielbranche ist immer noch das Mobile Gaming. Viele der Titel, die für Smartphones veröffentlicht wurden, erscheinen nun noch einmal für Konsolen. Genauso ein Fall ist nun in der Form von „Tiny Troopers: Joint Ops” im PlayStation Store erhältlich. Der Titel vereint die beiden Smartphone-Spiele aus der „Tiny Troopers”-Reihe. Wir haben uns für euch durch den Krieg geschossen und berichten nun direkt von der Front.

Ein undefinierter Krieg

In einem Krieg, der an den nahen Osten erinnert, bekämpft man Gegner, die ein wenig den Flair des nahen Ostens anmuten. Das ist eigentlich auch alles, was man zur Geschichte sagen muss und kann. Das Spiel kommt sofort auf den Punkt und versetzt den Spieler ohne große Umschweife ins Geschehen. An der Geschichte wird wahrscheinlich niemand auch nur annähernd Motivation für das Weiterspielen finden.

Twin-Stick-Shooter 08/15 ohne Abwechslung

Spielerisch ist „Tiny Troopers” am besten als Twin-Stick-Shooter aus der isometrischen Perspektive zu beschreiben. In Missionen, die kaum länger als fünf Minuten dauern, schießt man sich mit einem Squad aus bis zu drei Comic-Soldaten durch Gegner und zerstört Gebäude sowie Fahrzeuge. Neben dem normalen Gewehr kann man noch in begrenzter Stückzahl mit Raketenwerfern, Granaten und weiteren explosiven Waffen in den Kampf ziehen. Zudem liegen noch Medaillen und Hundemarken überall verteilt. Letzteres bringt aber nur Punkte, ersteres wird im späteren Verlauf der Review noch näher erläutert.

Mehr muss man zum Gameplay auch schon nicht sagen. Es ist ein typischer Twin-Stick-Shooter, der nichts Neues ins Genre bringt und versucht, sich mit einer Militär-Optik von anderen Titeln abzuheben. Da helfen auch die verschiedenen Missionstypen und -Ziele wie (Zombie-)Survival, vernichte die gegnerische Truppe, zerstöre die Gebäude oder rette die Gefangenen nicht wirklich. Auch Missionen in denen man auf Schienen von einem Fahrzeug aus auf Gegner schießt, machen die Angelegenheit nicht besser. Also viel Abwechslung wird nicht geboten, aber Spaß machen die kurzweiligen Missionen trotzdem, zumindest, wenn man wirklich nur zwei bis drei Runden am Stück spielt, ansonsten wird es sehr schnell sehr langweilig. Auch der Umfang ist trotz zwei Spielen doch relativ überschaubar, nach spätestens 5-6 Stunden ist man auch wirklich mit allem durch.

Keine Mikrotransaktionen aber trotzdem Probleme mit dem System

Wie schon erwähnt, wurde „Tiny Troopers” ursprünglich für Smartphones entwickelt. Dort war das Spiel kostenlos und wurde durch Mikrotransaktionen finanziert. Zwar gibt es keine In-App-Käufe mehr, aber dennoch sind die Systeme immer noch intakt. Hier kommen auch die erwähnten Medaillen ins Spiel. Denn wenn einer der Soldaten fällt, dann ist dieser plus seinem Fortschritt verloren. Man kann ihn aber für drei Medaillen wieder beleben. Zudem kann man permanente Upgrades sowie Spezialisten, die einem in einer Mission helfen, gegen Bezahlung kaufen. Damit die Spezialisten aber überhaupt erworben werden können, muss man sie zunächst mit Medaillen freischalten.

Doch hier liegt das Problem bei der Konsolen-Fassung von „Tiny Troopers: Joint Ops”. Dadurch, dass es keine Mikrotransaktionen gibt, hat man nur eine begrenzte Anzahl an Medaillen zur Hand, da diese in den Leveln nur ein einziges Mal gesammelt werden können und sie nur spärlich verteilt sind. Während man im Notfall sich für kleines Geld schnell mal einen Haufen Medaillen geholt hat, muss man nun also gut überlegen, wofür man sie ausgibt, da man am Ende nur eine begrenzte Stückzahl zur Verfügung hat.

Grafik und Sound nur zweckmäßig

Grafisch kann das Spiel keinen Blumentopf gewinnen. Es fühlt sich von vorne bis hinten wie ein hochskaliertes Spiel an, das auf jedem Smartphone laufen würde, und das ist es auch. Die Charaktere sind kleine Soldaten mit überdimensionalen Köpfen, die Umgebungen kahl und detailarm. Da hätte man definitiv noch das ein oder andere dran schrauben können. Auch der Sound wird nur zweckmäßig benutzt. Während in den Menüs und bei manchen, wenigen Missionen typische, militärische Fanfaren aus den Lautsprechern dröhnen, hört man fast 80 Prozent des Spiels nur das monotone Geräusch der abgeschossenen Kugeln.