Den Zen Studios kann man bei der Wahl ihrer Flipper-Erweiterungen fehlende Kreativität und mangelnde Abwechslung auf keinen Fall vorwerfen. Neben einer Handvoll erstklassiger Originalflipper reichen die Lizenzflipper von „Pflanzen gegen Zombies“ über „The Walking Dead“ bis hin zu „Aliens“. Als neuesten Streich hat man drei der wichtigsten Spiele von Bethesda in Flipper umgewandelt. Warum man damit zum ersten Mal daneben gegriffen hat, wollen wir euch nun erzählen.

Doom

Der Kampf gegen die Dämonenhorden in der Forschungsanlage UAC beginnt zunächst mit der Wahl, ob man eine normale oder albtraumhafte Partie bestreiten möchte. Wählt man den Albtraum, muss man auf Kickbacks, Kugelretter und Extra-Kugeln verzichten, kann sich aber an höheren Punktzahlen erfreuen. Zweite wichtige Veränderung: Die Missionen werden über das Anspielen des Kristallschädels begonnen. Sie sind nicht zeitgebunden, sondern können in einer beliebigen Geschwindigkeit gespielt werden. Einzig über das Erreichen der Null auf der Lebensanzeige kann eine Mission scheitern. Für jede erfolgreich absolvierte Mission bekommt man eine Silberzelle, die man in verbesserte Gesundheit, Rüstung und Munition investieren kann. Zu den Missionen zählt beispielsweise der Kampf in den Lazarus-Laboren, bei dem man die sich öffnenden Portale und alles, was hindurch kommt, treffen muss. Auch in die Hölle wird man hinabsteigen, um die sich sammelnden Kreaturen durch das Treffen von Fallzielen auszuschalten. Vom Gefühl her ist der „Doom“-Flipper sehr weitläufig und uns ist es sehr angenehm, auf ihm einige dämonisch gute Partien zu bestreiten. Damit ist er aber auch der einzige der drei Flipper-Tische, der auf dem bekannten hohen Niveau von „Zen Pinball 2“ angesiedelt ist.

The Elder Scrolls V: Skyrim

Sein Schicksal als Drachenblut und der Kampf gegen Alduin den Weltenfresser stehen beim Flipper zu „The Elder Scrolls V: Skyrim“ auf dem Plan. Zu Beginn erstellt man sich aus einer Handvoll Klassen einen Charakter und versucht dann, alle elf blinkenden Drachensymbole beziehungsweise eintreffenden Ziele und Drachen zu treffen. Auf der Reise begegnet man beispielsweise Feinden am Himmelsrand, wie Banditen, Riesen und Wölfen, welche man treffen muss. Außerdem muss man unter anderem die rettende Taverne finden, indem man die Drehzielbahn trifft und sich anschließend über die linke Rampe die neuesten Gerüchte anhört, womit sich auch Nebenmissionen eröffnen. Viele der Aufgaben spielen sich aber neben dem Haupttisch ab, wie das Öffnen einer verschlossenen Schatzkiste mit dem Dietrich oder das Absolvieren eines Höhlenlabyrinths. Der Haupttisch ist für schnelle Partien gemacht, kann allerdings weder optisch noch spielerisch mit dem „Doom“-Flipper mithalten. Spielerisch hat man immer das Gefühl, sich im unteren Bereich des Tisches zu bewegen, ohne wirkliche Atempause. Optisch wirkt alles grau in grau, ohne echtes Highlight. Hinzu kommt, dass der ständige Flug des schwarzen Drachen über den Tisch spätestens nach dem dritten Flug einfach nur noch störend ist.

Fallout

Beim „Fallout“-Flipper muss das gefährliche Commonwealth erkundet werden, wozu man Fraktionen beitritt, Vaults überfällt und Wackelpuppen sammelt. Damit hat der „Fallout“-Flipper zunächst die coolste Beschreibung und so erstellen wir auch diesmal einen Charakter, vergeben Fertigkeitspunkte für die sieben S.P.E.C.I.A.L.-Attribute und wählen einen Begleiter bevor es losgeht. Danach geht es auch schon ins Abenteuer, beispielsweise müssen mit dem V.A.T.S.-System Gegner ausgeschaltet werden, wozu man im oberen Rollover Gegner trifft. Ein anderes Mal müssen Augenbots ausgeschaltet werden oder die LOOT-Ziele getroffen werden, um einen Beutehaufen zu erhalten. Der „Fallout“-Flipper ist sehr kompakt und spielt sich trotzdem etwas langsamer als der „The Elder Scrolls V: Skyrim“-Flipper. Grafisch ist der Tisch auch wesentlich ansprechender, allerdings ist beim Aufbau des Flippers irgendetwas gründlich schief gegangen. So sind die Bahnen so aufgebaut, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Kugel bei einem Rollback durch die beiden unteren Flipper verloren geht, sehr hoch. Außerdem habe ich persönlich noch nie einen Tisch gesehen, bei dem die oberen Flipper derartig nutzlos sind. Gerade der rechte, obere Flipper scheint fernab des Geschehens, einfach weil die rechte Bahn zu weit von ihm entfernt ist. Dadurch verliert der gesamte Tisch jegliche taktische Note und wird stellenweise zu einem reinen Glücksspiel.