Bereits auf der diesjährigen gamescom konnten wir einen guten Blick auf „The Crew“ werfen. Schon da waren wir vom Spiel durchaus angetan, wie ihr in unserem Preview nachlesen könnt. Nun ist grade die geschlossene Beta-Phase zu Ende gegangen und wir haben es uns nicht nehmen lassen, dem Spiel knapp einen Monat vor dem Erscheinungstermin noch einmal unter die Motorhaube zu schauen.

Was uns gefallen hat

Auch wenn sie bislang ein wenig flach erschien, so bietet „The Crew“ immerhin eine Story. Ein roter Faden, der einen durch die riesige Spielwelt zieht, ist definitiv eine gute Sache. Doch auch die Welt an sich kann begeistern. Sie ist wirklich komplett offen, ob man also auf dem Highway oder der Wiese daneben fährt, ist einem komplett selbst überlassen. Hier sollte jedoch auf die Wahl des Gefährts geachtet werden, denn je nach Art steuert es sich merklich anders. Während ein Pickup recht locker durch die Pampa fegt, macht ein Muscle Car auch auf festem Untergrund seinem Ruf alle Ehre. Schwer zu bändigen, doch einmal in Fahrt, kaum zu stoppen. Das Navi ist dabei gut gelungen: eine blaue Linie am Himmel zeigt uns den richtigen Weg schon von Weitem.

Eines muss man besonders hervorheben: „The Crew“ motiviert durch den RPG-Aspekt ungemein. Für gewonnene Rennen gibt es Kohle und Erfahrungspunkte sowie neue Autoteile. Diese haben einen konkreten Wert, ebenso wie auch die Ausrüstung in RPGs, und verbessern die entsprechenden Eigenschaften der Autos wie Beschleunigung und Endgeschwindigkeit um diesen. In Kombination mit den Rennen und Challenges wird der Ansporn nochmals erhöht. Wenn man bei der Sprungweiten-Challenge keine Chance auf die vorderen Plätze hat, sollte man vielleicht mit einem Leistungsupgrade der Karre nachhelfen.

Sehr schön funktionierte der Crew-Aspekt. In voller Fahrt kann man die Anfragen, die am rechten Bildschirmrand erscheinen, annehmen oder ablehnen. Die Steuerung durch die Menüs per rechtem Stick ist sinnvoll gewählt. Wer sich anderen Fahrern anschließt, kann dennoch frei umher fahren. Sollte einer aus der Truppe ein Rennen starten, kann man einfach ablehnen oder zusagen. Bei letzterem wird man automatisch zum Rennen gebracht, es ist keine lange Fahrt notwendig.

Optisch kann das Spiel nicht mit den kommenden Technik-Highlights wie „DriveClub“ oder „Project Cars“ mithalten. Dennoch sind die Auto-Modelle alles andere als unansehnlich und auch Lichteffekte und Spiegelungen können überzeugen. Das Highlight ist aber definitiv die Open World. Von Großstädten über kleine Vororte bis hin zu Landschaften wurde alles schön und abwechslungsreich gestaltet und mit allerhand großen und kleinen Details vollgestopft. Da macht die kleine Spritztour zum rockigen Soundtrack richtig Laune!

Was uns nicht gefallen hat

Einige kleine Technikfehler sind uns aufgefallen. Die Fußgänger waren nicht kopf-, sondern körperlos. Herrenlosen Köpfen mit frei schwebenden Gliedmaßen sind wir während unserer Tour einmal begegnet. Spielerisch entscheidender war da schon das Navi. Die blaue Linie, die uns den schnellsten Weg zum Zielpunkt zeigen sollte, zieht in seltenen Fällen doch einen Umweg vor. Einmal wollte sie von uns, dass wir mitten auf dem Highway eine 90°-Kehre über die Mittelleitplanke hinweg genau durch den Gegenverkehr vollführen. Wir haben dann doch lieber die Ausfahrt auf unserer Seite genommen! Bei Rennen mit mehreren Spielern war der Start ab und an etwas ruckelig, so dass die Autos sich zur richtigen Position gezuckelt haben. Im weiteren Verlauf der Rennen kam dies nicht mehr vor.

Wer gerne das Remote Play-Feature auf der PlayStation Vita nutzt, kann dies auch tun, jedoch bislang mit leichten Einschränkungen. Manch ein Text war zu klein, um ihn ohne Anstrengung lesen zu können, und die Funktionen auf dem Touchscreen wollten nur sehr störrisch den Dienst antreten. Hier liegen jedoch nur der Wechsel der Ansicht und der Aufruf der Karte, so dass die eigentlichen Rennen nicht negativ beeinflusst werden.