Umso größer die Vorfreude und Erwartungen, desto schwieriger wird es, diesen gerecht zu werden. Den Entwicklern bei DICE ist dies sicherlich bewusst, denn mit „Star Wars Battlefront“ arbeiten sie derzeit an einem der meist erwarteten Spiele der letzten Jahre. Auf der gamescom hatten wir die Chance, uns einen Ersteindruck von „Star Wars Battlefront“ zu verschaffen – auch wenn wir gerne länger gespielt hätten.


Battlefield trifft auf Battlefront

Durch die langjährigen Erfahrungen mit der „Battlefield“-Reihe ist DICE ohne Frage das prädestinierte Entwicklerstudio, um das neue „Battlefront“ zu entwickeln. Genauso wie in „Battlefield“ finden die Gefechte in „Star Wars Battlefront“ nämlich nicht nur zu Fuß am Boden, sondern auch in Fahrzeugen oder im Fighter Squadron-Modus gar in der Luft statt. Dieser Modus wurde auf der gamescom zum ersten Mal präsentiert und sichtlich stolz zeigten sich die anwesenden Entwickler.

Mit dem X-Wing über den Wolken

Mein Problem mit vielen Flugsimulationen ist, dass ich schnell die Orientierung verliere, wenn ich einen Looping oder Ausweichmanöver fliege. Entsprechend kritisch gestimmt ließ ich mich auf meine erste Weltraumschlacht in „Battlefront“ ein. Eben noch in den X-Wing gestiegen und schon befand ich mich mitten in einem atmosphärischen Feuerwerk aus Laserprojektilen, Explosionen und dröhnenden Triebwerken mitten über der Wolkendecke. Ein wirklich toller Anblick, zumal die Wolkendecke sich plastisch voneinander abhob und dadurch äußerst realistisch wirkte.

Der X-Wing ließ sich problemlos steuern und reagierte wie man es von einem derartigen Sternjäger erwarten würde. Was mir erst Schwierigkeiten bereitete, war das Anvisieren der Gegner, entpuppte sich dann aber als absolut simpel und ist wohl auf mich zurückzuführen. Stellenweise erschien es mir dann sogar zu einfach die gegnerischen Tie-Fighter anzuvisieren und anschließend zu vernichten. Ebenso ihnen durch einen Knopfdruck mit einem Ausweichmanöver zu entkommen. Nach der ersten Spielrunde wusste ich dann auch wieso: Ich hatte hauptsächlich von der KI gesteuerte Gegner zerstört. Diese sind aus zwei Gründen im Spiel platziert: Zum einen möchte man so die Schlachten größer wirken lassen, um sich näher an den Film-Vorlagen zu halten. Außerdem sorgen die KI-Gegner dafür, dass auch unerfahrene Spieler einen Teil zum Sieg des Teams beitragen können und nicht sofort durch überlegene Feinde demotiviert werden.

Überraschenderweise gefiel mir der Fighter Squadron-Modus schlussendlich besser als zunächst erwartet. Die Steuerung ließ mich nicht im Stich und zu wirklichem Orientierungsverlust kam es nie. Um mich aber mit den verschiedenen Missionszielen auseinanderzusetzen, die während der Runde vorgegeben werden, hätte ich allerdings mehr Zeit benötigt, da ich mich so hauptsächlich auf das Abschießen und Abhängen meiner Feinde konzentriert habe.

Zu Fuß gegen die AT-ATs

Nach den Schwindel erregenden Luftgefechten wurde es dann wieder bodenständiger. Im Kampfläufer-Angriff fand ich mich auf der Seite der Rebellen wieder, mit dem Ziel die AT-AT Einheiten des Imperiums auszuschalten, während diese versuchten ihre Kampfläufer zu beschützen. Insgesamt 40 Spieler tummelten sich über die Karte verteilt, meist aber einfach ziellos. So ging es auch anfangs mir. Entsprechend oft rannte ich mitten in die Arme meiner Gegner hinein oder wurde ungedeckt von einem AT-AT erfasst und erledigt.

Mit ein wenig Eingewöhnung kam ich dann aber doch einigermaßen zurecht. So musste ich für mich feststellen, dass mir die Third-Person-Ansicht gar nicht zusagt und ich lieber dauerhaft in die Ego-Perspektive umschaltete. Genauso Gewöhnung brauchte ich für das Schadensmodell. Auch wenn ich meine Feinde nachweislich in den Kopf traf, benötigte es überraschend viele Schüsse, um sie auszuschalten. Als eher offensiver Shooter-Spieler musste ich mich auch stark zurückhalten, nicht ständig aus meiner Deckung in den Kampfgräben zu rennen. Da die Karte auf Hoth sehr ebenerdig ist, ist man außerhalb der Deckung hilflos ausgeliefert gewesen.

Star Wars-Action in den Film-Vorlagen

Als ich mich gerade auf diese drei Punkte eingestellt hatte, waren die Runde und meine Zeit mit der Demo auch schon wieder vorbei. Immerhin konnte ich mich von der gewaltigen Kulisse überzeugen. Während die Bodentruppen sich zu Fuß bekämpfen, fliegen am Himmel Tie-Fighter und X-Wings vorbei und liefern sich wilde Verfolgungen. Im Hintergrund stampfen derweil die AT-ATs träge auf ihr Ziel zu. Wirklich an jeder Ecke lauerten Effekte und Details. Besonders beeindruckend wirkten die realistischen Einschläge der Laserschüsse. Die Gegner knicken an getroffenen Stellen weg oder stolpern zurück. Beinah sekündlich und überall fliegen Laserschüsse durch die Luft und Explosionen detonieren. Nicht zuletzt die originalen Soundeffekte sorgen dafür, dass man sich wie inmitten einer der Schlachten aus den Film-Vorlagen fühlt.