Es gibt wohl kaum ein anderes Spiel für die PlayStation 4 auf das länger gewartet wurde als „The Last Guardian”. Die emotionale Geschichte zwischen einem kleinen Jungen und dem imposanten Biest Trico geht ab dem 25. Oktober endlich an den Start. Ich konnte auf der gamescom die ersten 40 Minuten in aller Ruhe anspielen und freue mich jetzt schon auf die emotionalen Abenteuer zwischen Mensch und Monster.

Spoiler-Warnung

Bevor die Schilderung der ersten 40 Minuten startet, möchte ich zunächst einmal vor etwaigen Spoiler warnen. Wer auf Spoiler verzichten, aber dennoch etwas zum Spiel wissen möchte, der springt einfach zu dem Abschnitt „Wie ein Kind”.

Die Annäherung von Biest und Kind

Die Demo startet zunächst mit einem sehr stylischen Intro in dem verschiedene Zusammensetzungen von Fabelwesen gezeigt werden. Allein hier bekomme ich meinen ersten Gänsehaut-Moment. Ob das nun aber an dem Intro an sich oder einfach dem Gedanken dass ich gleich „The Last Guardian” spielen kann, geschuldet ist, bleibt für mich unklar. Danach befinde ich mich auch sofort im Spiel, wo Trico angekettet in einer Lichtung liegt und durch zwei Speere verheerend verletzt wurde. Bis auf ein paar On-Screen-Tutorials bekommt man aber nur sehr vage gesagt was man tun muss. Diese vagen Anweisungen kommen von einem älteren Ich, der die Geschichte nacherzählt während man sie erlebt. Natürlich ist die gesamte Vertonung wieder in einer Fantasie-Sprache gehalten, die aber durch den sowieso fantasievollen Stil perfekt passt.

Die Aufgabe ist zunächst einmal einen Speer aus Trico herauszuziehen. Dafür springe ich an das Biest und klettere an ihm genauso hoch, wie schon damals bei „Shadow of the Colossus”. Um weiter an Vertrauen zu gewinnen, muss man Fässer finden und zu Trico bringen. An dieser Stelle bekommt man zum ersten Mal so richtig mit wie das Vertrauen immer besser wird, denn am Anfang darf man noch nicht in der Nähe sein wenn Trico den Inhalt der Fässer essen möchte. Aber irgendwann macht ihm das nichts mehr aus und man kann ihm genüßlich beim Verschlingen des Essens zuschauen. Nachdem dann auch endlich der zweite Speer herausgezogen ist, kann auch die Rüstung abgenommen werden und zum ersten Mal sieht man Trico in seiner vollen Pracht – ein wahr magischer Moment.

Endlich geht es nun auf Entdeckertour durch die geheimnisvolle Umgebung. Dabei unterstützen sich Trico und der Spieler gegenseitig. Im Verlauf bekommt man auch noch ein Schild, das einen Lichtkegel wirft und Trico dazu bringt mit seinem Schwanz auf die Projektion einen Blitz zu schießen. Je weiter ich vorankomme in der Demo, desto mehr zeigt sich auch die Zuneigung von Trico, der einem sehr schnell ans Herz wächst. Das Ganze mündet in einer anrührenden Szene in der das Biest hinter einer riesigen Wand zurückgelassen werden soll. Aber da er uns langsam vertraut und nicht alleine gelassen werden möchte, macht er sich kurzerhand einen eigenen Weg. Zusammen mit Trico befinde ich mich also gerade einmal am Anfang des Abenteuers und mein fester Griff an dem Controller wird nur durch das Ende der Demo unterbrochen.

Wie ein Kind

Kommen wir nun zu einer Spoilerfreien Meinung zu „The Last Guardian”: Wer schon die Vorgänger des Teams gespielt hat, der wird sich sofort zurechtfinden und all das wieder finden was die Spiele so besonders gemacht haben – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Denn auf der einen Seite bekommt man einen ganz besonderen Stil geboten, der einen sofort fesseln kann. Dazu kommt die zumindest für mich als Fan der Vorgänger eingängige Steuerung. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass wieder einige Probleme damit haben werden den Jungen korrekt zu steuern. Das rührt vor allem daher, dass sich der Protagonist nicht direkt steuern lässt, sondern sich eher wie ein Kind verhält. Er läuft beim geradeaus gehen immer ein wenig nach links oder rechts, beim Sprung nimmt er etwas Anlauf und auch das Klettern fällt ihm nicht immer leicht. Aber das ist genau das, was mir so gefallen hat. Dadurch hat man das Gefühl gehabt wirklich ein reales Kind und nicht Videospiel-Held Nummer 256 zu spielen, der alle Hindernisse mit Leichtigkeit überwindet.

Schlechte Kamera-Führung

Was typisch für das Entwickler-Team auch wieder nicht optimal funktioniert, ist die Kamera-Führung. Sehr oft findet man sich in Situationen wieder, in denen man die Kamera nur minimal bewegen kann und einfach nichts sehen kann. Ein wenig blind herumlaufen löst dann das Problem aber meistens. Was aus verständlichen Gründen noch sehr einfach gestrickt ist, waren die Rätsel. Innerhalb der Demo spielte der Kampf noch überhaupt keine Rolle. Der Anfang des Spiels dient komplett dafür, dass sich Trico und der Spieler zueinander finden und genau das funktioniert jetzt schon wirklich großartig. Wer zudem gehofft hat, dass das Team endlich mit der stärkeren Hardware ein sauberes Spiel zaubern werden, muss enttäuscht werden. Zumindest in dieser Demo gab es immer noch sehr viele Ruckler und sogar einige Bugs, die zum Spielabsturz führen können, von denen ich aber zum Glück verschont geblieben bin.