Auf der gamescom 2016 hatte Bandai Namco gleich drei Spiele für die Besucher bereit gehalten. Während man bei „Tekken 7” und „Dragon Ball Xenoverse 2” gewohnte Kost geboten bekommen hat, war der Titel „Little Nightmares” des schwedischen Studios Tarsier eine gelungene Abwechslung. Ich konnte mir alle drei Titel einmal genauer anschauen und möchte meine Meinung in der folgenden Sammel-Preview zusammenfassen.

Tekken 7

Der erste Titel ist wenig überraschend für viele wohl auch augenscheinlich der wichtigste im Line-Up. Die Rede ist natürlich von „Tekken 7”, dem großen „Street Fighter”-Konkurrenten im Prügelspiel-Genre. Auf der Messe konnte ich nur in den Versus-Modus blicken, der natürlich sehr klassisch funktioniert, aber für eine kurze Runde für zwischendurch taugt. Neue Funktionen sind die sogenannten Rage Arts, die man im Ladebildschirm kurz erläutert bekommt. Dies sind Angriffe, die für jeden Charakter spezifisch sind und meist langsam dafür aber auch sehr stark sind.

Wirklich viel mehr neues gab es dann aber für mich persönlich während der kurzen Session nicht zu entdecken. Aber was sich sofort wieder bemerkbar gemacht hat, sind die typischen Macken der Reihe. Die Combos fühlten sich sehr abgehakt an, das Damage Scaling ist weiterhin einfach nur lächerlich, wodurch Combos vom Spiel schon fast bestraft und Button Masher belohnt werden, und viele der Charaktere sind einfach nur austauschbare Hüllen, die selten Moves haben, die nur auf diesen einen Charakter passen. Selbst Akuma spielt sich abseits von seinen Street Fighter-Moves, die aufgrund vom Balancing einen leichten Delay haben, wie ein typischer „Tekken”-Charakter. Insgesamt habe ich das Gefühl wieder genau das Prügelspiel geboten zu bekommen, was mich persönlich durch die oben genannten Probleme mehr aufregen wird, als alles andere.

Dragon Ball Xenoverse 2

Im Rahmen der Messe konnte ich mir eine Präsentation zu „Dragon Ball Xenoverse 2” anschauen, die einige Neuheiten für den Einzelspieler sowie den Online-Mulitplayer bereit hielt. Auf den ersten Blick sieht man sofort, dass die Hub-Welt um einiges vergrößert wurde. Ferner wurde auch der Post-Story-Inhalt um extra schwere Missionen erweitert. In diesen kann man mit bis zu fünf weiteren Mitspielern gegen extra große Gegner, wie Nappa in der Wer-Affen-Form, antreten. Gerade hier haben sich die Entwickler was sehr interessantes ausgedacht. Denn es gibt mehrere Fallen, die den Spielern das Leben schwer machen können. Da wäre zum einen die Gehirnwäsche, wodurch ein Mitspieler in seine eigene Gedankenwelt gezogen wird und dort gegen sein Schatten-Ebenbild antreten muss. Außerhalb haben die Kollegen dann auch ein Problem, denn der Spieler, der einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, steht kurzzeitig auf der Seite der Gegner. Eine weitere ähnliche Möglichkeit sind Wurmlöcher. Durch diese fallen die getroffenen Spieler in andere Zeiten und bekommen es mit den unterschiedlichsten Gegnern des Franchises zu tun. Der Unterschied hier ist, dass mehrere Spieler gleichzeitig von einem oder mehreren Wurmlöchern getroffen werden können. Außerhalb müssen die übrigen Mitspieler dann die Wurmlöcher neben dem großen Gegner zerstören, damit die verlorenen Kollegen schneller wieder zurückkehren.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass mir die Herausforderungen aus den Expert Missions sehr gut gefallen hat und sicherlich auch Profis im Spiel das Leben schwer machen können. Im anschließenden Hands-On zeigte sich für mich dann aber, dass neben dem Gezeigten in der Präsentation nicht viel am Spiel an sich verändert wurde. Es spielt sich für einen Laien wie mich genauso wie „Dragon Ball Xenoverse”, nur mit etwas mehr Bumm und neuen Charakteren. Ich denke Fans werden sowieso zugreifen, da sie genau von dem mehr bekommen, was schon im Vorgänger drin war. Bei „Dragon Ball Xenoverse 2” lautet also die Devise „More of the Same”.

Little Nightmares

Auch wenn das bisherige Line-Up von Bandai Namco keinerlei Überraschungen beinhaltete, hat sich der Publisher noch einen ganz besonderen Titel unter den Nagel gerissen, der zurecht so viel Zustimmung auf der Messe gefunden hat.

Und zwar handelt es sich dabei um „Little Nightmares”, das vor zwei Jahren schon einmal als Hunger vorgestellt wurde. Das Spiel ist ein gruseliger Puzzle-Plattformer, in dem man aus den Augen des neunjährigen Mädchens in gelber Regenjacke namens Six Albträume nach erlebt, die in einem Ort namens Der Schlund stattfinden. Dieser wird bewohnt von riesigen Köchen mit herunter schlabbernden Gesichtern, die alles, was sich bewegt, als Zutaten verwenden. Es ist eine so obskure Umgebung, die aber perfekt zu der Atmosphäre passt und selbst auf der lauten Messe einen sofort in sich hineinziehen konnte. Man braucht nicht immer den nächsten Jump Scare, um sich zu gruseln. Manchmal reicht es einfach aus, sich durch die Grundstimmung unwohl zu fühlen und genau das schafft „Little Nightmares” mit Bravour.

Spielerisch bietete die Demo noch nicht allzu viel Abwechslung. In der Rolle von Six musste man kleinere Rätsel lösen, die entweder verlangten, dass man etwas verschiebt oder an etwas schwingt, um an höher gelegte Gegenden zu kommen. Dazu kommen noch die bereits erwähnten Bewohner des Schlunds, die aus der Sicht von Six wahre Riesen sind und sie verfolgen, falls diese das Mädchen sehen. Gerade in diesen Momenten ging mir schon leicht die Pumpe, da man sich sofort mit Six verbunden gefühlt hat und man nicht von den befremdlichen Monstern erwischt werden wollte. Ich bin mir sicher, dass „Little Nightmares” in der Vollversion noch mehr Funktionen bieten wird, aber egal wie es sein wird, blicke ich der Veröffentlichung schon jetzt mit freudiger Angst entgegen.