Im Jahr 2014 hatte „The Crew” keinen allzu guten Start hingelegt. Es wirkte einfach unfertig und auch optisch schon damals nicht auf der Höhe der Zeit. Einige Patches sorgten zwar sowohl für spielerische als auch optische Aufwertung, doch hatte das Spiel vielerorts seinen Ruf weg. Wir haben uns auf der gamescom „The Crew 2” angeschaut und sind vorsichtig optimistisch, dass es im zweiten Anlauf direkt besser fluppen wird!

Dreierlei

Die auf der gamescom gezeigte Demo entspricht dem, was man bereits auf der E3 gesehen hat. Das spielerische Dreierlei in den unterschiedlichen Elementen wurde komplett geboten, und zwar in folgender Reihenfolge: zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Schauplatz bei allen war New York und die Rennenstrecken waren fest abgesteckt, so dass wir einen der interessantesten Aspekte von „The Crew 2” nicht testen konnten: das Erkunden der USA im Mini-Format. Was dagegen schon jetzt nicht nur cool, sondern fast schon schwindelerregend war: der Effekt am Ende eines Rennens. Hier wird die Stadt in der Ferne nach oben gebogen, fast wie im Film „Inception”.

Aufgebohrt

Was schon beim Start des ersten Rennens deutlich sichtbar ist, ist die merklich verbesserte Optik. Die Farbgebung ist insgesamt realistischer gehalten als noch beim Vorgänger. Dazu gesellen sich sehr ordentliche Lichteffekte und Spiegelungen. Dennoch kann das Spiel natürlich nicht mit den Größen des Rennspiel-Genres mithalten. Wie es sich dagegen im Vergleich mit anderen aktuellen Open World-Racern schlägt, wollen wir nach unserer kurzen Spielsession noch nicht beurteilen.

Reifen

Das erste Rennen setzte uns ans Steuer eines Autos. Hier ging es bei Nacht durch die Straßen der amerikanischen Metropole. Schon nach wenigen Momenten ist klar, dass das Gefühl für die Fahrzeuge deutlich verbessert wurde. Es bei weitem nicht mehr so arcadig wie noch im Erstling. Die Masse des Autos wirkt sich nun realistisch auf Kurvenverhalten und Bodenunebenheiten aus, ohne jedoch das Fahrverhalten so realistisch zu gestalten, dass sich nur noch die Rennspiel-Profis an „The Crew 2” wagen sollten. Was dagegen sehr unrealistisch war, war die Streckenführung. Mit ein paar Sprungschanzen ging es hoch auf die Dächer über New York, und der finale Sprung zurück zur Straße hätte auch den besten Stoßdämpfer in seine Einzelteile zerlegt. Wer es also ein wenig actionreicher mag, wird voll und ganz auf seine Kosten kommen!

Außenboardmotor

Weiter ging es auf dem Hudson River mit einem Speedboat. Auch hier macht das Rennen vor allem deswegen Spaß, weil die Physik ordentlich umgesetzt wurde. Der Wellengang wirkt sich direkt auf das Fahrverhalten aus. Zusätzlich lässt die Strecke ordentlich Platz für Taktik. Ob man über eine Sprungschanze oder doch drumherum fährt, kann über Sieg und Niederlage entscheiden.

Flügel

Zu guter letzt ging es in die Wolken. Und hier können wir zum dritten Mal sagen, dass das Fahrverhalten deutlich zur Freude beiträgt. Anstatt die Lenkung des Flugzeugs direkt auf die Bewegungen zu übertragen, sorgt das Lenken nach links und rechts nur dafür, dass sich das Flugzeug in die entsprechende Richtung neigt. Zieht man nun die Joystick nach unten, bewegt sich der Flieger in die entsprechende Richtung. Sollten doch kleine Korrekturen der Richtung ausreichen, kann man dies per Schultertasten über das Seitenruder erledigen. Das Rennen war jedoch noch zu locker gestaltet, um wirklich fordernd zu sein: Die Checkpoints über den Dächern New Yorks waren so breit gesteckt, dass man sie nur schwer verfehlen konnte. Hier werden die eigenen Flugkünste hoffentlich im Laufe des kompletten Spiels noch mehr gefragt werden.