„Detroit: Become Human“ ist das neue Werk des französischen Entwicklerhauses Quantic Dreams. In der Vergangenheit haben sie mit Spielen wie „Heavy Rain“ oder „Beyond: Two Souls“ durchaus für positive aber auch mal negative Schlagzeilen sorgen können. Wo sich das Spiel um die Androiden einordnen kann, ist noch unklar, aber die folgende Preview gibt euch einen Einblick in das, was wir auf der gamescom gespielt haben.

Rebellions-Anführer

Der Termin bei „Detroit: Become Human“ startete zunächst mit einer Präsentation, bei der wir die E3-Demo, die auf der Pressekonferenz vorgestellt wurde, ohne Schnitte uns anschauen und teilweise beeinflussen durften. Dabei verfolgt man Marcus, einen Android, der Anführer der Rebellion wird. Er hat die Fähigkeit, andere Androiden zu erwecken und für seine Zwecke zu rekrutieren. In der Demo hat man als Spieler die Aufgabe, in einen Cyberlife-Laden einzubrechen und dort die schlafenden Androide zu befreien.

Unter Druck

Dafür hat man dann die typischen Quantic Dream-Elemente zur Hand, um das Rätsel zu lösen. Dabei werden einem die verschiedenen Objectives angezeigt, wie Alarmanlage ausschalten, Routen der Sicherheits-Drohnen auskundschaften und vieles mehr. Dadurch hat man immer einen Überblick, was man in der jeweiligen Szene machen muss. Natürlich bleibt es aber am Ende dem Spieler selbst überlassen, was er macht und wie er es versucht. In den bisher gezeigten Szenen wurde uns noch nicht der perfekte Weg gezeigt, um alles zu machen, denn die bestimmten Aktionen sind meist in einem Zeitlimit auszuführen, weshalb man sich vorher überlegen muss, was einem wichtiger ist.

Wie man es auch schon auf der E3 gesehen hat, war die Szene sehr gut dafür geeignet, viele Wege zu nehmen, weshalb es in unserer Präsentation immer wieder zu Entscheidungen kam, die sich sehr gut und vor allem mit Konsequenzen angefühlt haben. Da uns aber natürlich noch der Vergleich fehlt, möchten wir in der Beziehung vorsichtig optimistisch bleiben und hoffen einfach, dass die Konsequenzen wirklich Ausmaße auch bis zum Ende haben. Wenn sich das nur darauf auswirkt, ob Charakter X oder Y überlebt, wäre das schon etwas enttäuschend.

Der Prototyp-Android

Als Marcus seine Rebellion bei unserer Präsentation absolut anarchistisch durchgeführt hat, war es endlich Zeit, selbst Hand anzulegen. Dafür übernahmen wir die Rolle von Connor, einem Prototyp-Androiden, der von der Polizei für abtrünnige Androiden verwendet wird. Die Szene wird man von der E3 2016 kennen, auf der sie in gekürzter Fassung auf der Pressekonferenz gezeigt wurde. Dieses Mal hatten wir aber komplett Ruhe, um das Geisel-Drama des Androiden Daniels auf unserem Weg zu einem Ende zu finden, in dem das Mädchen nicht stirbt.

Clever kombiniert

Ab dem Punkt ist dann doch wieder alles typisch für Quantic Dream. Aus der Verfolgerperspektive kann man Connor steuern und mit den Gegenständen über Bewegungen der Analog-Sticks interagieren. Dazu kommen kleine Kniffe, wie abspulbare Zeitlinien von Ereignissen bezüglich des Angriffs von Daniel, die zeigen, wie manche Figuren gestorben und wo wichtige Gegenstände gelandet sind. Durch jede Interaktion wird einem angezeigt, wie wahrscheinlich es ist, dass man die Mission abschließen kann. Das wird nicht nur durch die gefundenen Gegenstände sondern auch im Dialog mit anderen Figuren beeinflusst.

Spannender Showdown

Das absolute Highlight dieser Szene ist dann aber der atemberaubende Showdown mit Daniel auf dem Dach. Dieser macht nicht nur optisch einiges her, sondern ist auch durch einen spielerischen Kniff äußerst spannend. Die Dialog-Optionen werden kontextsensitiv von dem bestimmt, was man zuvor gesagt oder welche Gegenstände man aufgehoben hat. Zudem kommen komplett neue Szenen dazu, wenn man zum Beispiel eine Waffe vorher gefunden hat. Dadurch fühlte sich die Demo einfach unglaublich dynamisch an, was vor allem den ersten Durchlauf spannend machen sollte. Sowieso sind wir der Meinung, dass wahrscheinlich „Detroit“ beim ersten Mal eine der besten Erfahrungen sein könnte, die Quantic Dream je geschaffen hat. In unserem Versuch bei der Demo haben wir Daniel überzeugen können, das Mädchen gehen zu lassen, jedoch wurde er dann, wie in dem ersten Trailer, von der Polizei brutalstmöglich umgebracht. Auch wenn wir die Szene schon kannten, war sie in ihrer Gänze wirklich sehr spannend.

Atemberaubende Umgebungen

Bei Quantic Dream-Spielen war bisher auch die Optik immer ein Hauptaugenmerk. Vor allem die Modelle standen dabei im Vordergrund, die dieses Mal nicht ganz so weltklasse wirken. Die Gesichts-Animationen sind noch recht holprig und man bekommt einige merkwürdige Mundzüge geboten. Die Umgebungen sind hingegen mit ihren tollen Lichteffekten eine Augenweide und ermöglichen dem Spiel eine großartige Präsentation. Dazu kamen gute englische Sprecher sowie ein gewohnt epochaler Soundtrack, der sicherlich auch im finalen Spiel wieder vollkommen überzeugen wird.