Während bereits das erste Jahr von PlayStation VR so einige Überraschungen bereithielt, scheint das zweite in Sachen Qualität noch einmal eine ganze Schippe darauf zu legen. In Sachen Niedlichkeit scheint zumindest „Moss“ von Polyarc unschlagbar. Wir durften auf der gamescom bereits wortwörtlich einen ersten Blick in die Welt der kleinen Maus Quill werfen. Wieso wir am liebsten einen Liebesbrief schreiben würden, sollen euch die folgenden Zeilen verraten.

Ein wahr gewordenes Märchen

War PlayStation VR einmal aufgesetzt, sahen wir bereits eine märchenhafte Welt, die jedoch nicht mit zu knalligen Farben übersättigte, was durchaus etwas Gutes sein kann. Denn eigentlich spielt sich alles in einem Buch ab, und eben dieser Stil passt wunderbar zum verspielten, aber dennoch etwas düster angehauchtem Abenteuer. Einmal das Buch umgeblättert, sehen wir auch schon nach einer Ladesequenz einen Teich, viele Blätter und vernehmen ein Rascheln. Jedoch taucht aus den Büschen nicht etwa ein Monster, sondern Quill auf. Die kleine Maus ist auch schon Protagonistin und wird zwar vom Spieler gesteuert, dennoch handelt es sich bei uns und der Heldin um zwei unterschiedliche Kreaturen.

Dementsprechend schaut sie uns auch direkt an, und im Teich können wir ein Spiegelbild erblicken. Es ist ein wahrlich verzaubernder Moment, denn wie die Macher Quill Leben eingehaucht haben, zeugt von jahrelanger Erfahrung. Jede Bewegung wirkt natürlich, sogar ihre Gesichtszüge sind extrem detailliert. Man kann sie sogar streicheln, und das auch nicht zu kurz, denn es ist schlichtweg großartig, wie natürlich sie reagiert, trotz der natürlich unrealistischen Gangart. Egal, wie das Spiel im Endeffekt wird, schon für den ersten Kontakt mit Quill wird es sich lohnen, das Spiel zu starten.

Klassischer als gewohnt

Hat man den ersten Niedlichkeits-Anfall überwundern, geht es auch schon weiter. Im Endeffekt ist „Moss“ nämlich ein Puzzle-Plattformer, bei dem man selber in jeder Szene eine fixe Kameraposition hat. Das funktioniert, denn so kann man mit Quill präzise Sprünge absolvieren, die jedoch keine allzu große Herausforderung darstellen werden. Man hatte bisher stets genug Platz, und die Macher gaben bereits jetzt zu, dass sie die Spieler nicht unnötig frustrieren wollen.

Doch der Spieler-Charakter hat auch eine Aufgabe. Man kann nämlich selber mit einigen Objekten interagieren, um Quill einen Weg zu erschaffen. Das können simple Sachen sein, wie zum Beispiel Blöcke zu verschieben, die dann eine Plattform bilden, oder Statuen auf einen Schalter zu positionieren. Doch auch das Kontrollieren von mechanischen Wesen oder drehen von Objekten kann schöne Rätsel ergeben. Es wird spannend sein, wie „Moss“ uns im fertigen Produkt überraschen kann, doch das Potential ist definitiv vorhanden, schließlich war das größere Level während der Präsentation bereits eine kleine Herausforderung.

Die Kampfmaus

Doch die kleine Maus ist auch eine echte Kämpferin, weshalb wie sich auch mit einem Schwert behaupten muss. Das Kampfsystem ist simpel, denn man kann nur schlagen und blitzschnell ausweichen, doch während der kurzen Zeit hat das bereits Spaß gemacht. Es lockert den Titel auf und erzeugt eine schöne Dynamik, von denen andere Genre-Kollegen gerne etwas abschauen dürfen. Im Endeffekt werden die Erwartungen also erfüllt, wenn man kein schwieriges Spiel erwartet. Dann nämlich wird man ein schönes Abenteuer erhalten, mit dem man zwei bis drei Stunden beschäftigt sein sollte, vertraut man den Machern.

Innovative Kommunikation

Ein echtes Highlight ist definitiv das Hilfssystem. Denn Quill kann zwar nicht sprechen, überlegt jedoch ebenfalls, wenn der Spieler nicht weiter weiß. Sie fängt dann an, sich auf der Stelle zu drehen, und mit den Fingern zu erklären, was man machen muss. Dadurch wird sie noch lebendiger und wirklich hilfreich, ohne alles vorweg zu nehmen. Denn anhand ihrer Bewegungen kann man durchaus auf die Lösung kommen, sie wird einem aber nicht direkt verraten. Außerdem erzeugen die Macher dadurch eine noch bessere Beziehung zwischen Spieler und Heldin, schließlich interagiert man nicht nur mit ihr, sondern sie auch mit uns.