Als „Dying Light“ 2015 veröffentlicht wurde, landete das Action-RPG hierzulande ganz schnell auf der Index-Liste A und konnte damit nicht frei verkauft werden. Nächstes Jahr soll nun endlich der zweite Teil erscheinen und hoffentlich auch in Deutschland ohne Umstände erhältlich sein. Auf der gamescom konnten wir uns jedenfalls bereits einen ersten Eindruck vom Zombie-Gemetzel machen, den wir in dieser Vorschau mit euch teilen möchten.

Zombiejagd und Wasserknappheit

Zwar konnten wir auf der gamescom noch nicht selbst Hand an Techlands Action-RPG anlegen, dafür aber zumindest einem der Entwickler live dabei zusehen, wie er sich durch die Postapokalypse kämpft. In „Dying Light 2“ schlüpfen Spieler 15 Jahre nach der Niederlage der Menschheit gegen den Virus in die Rolle von Aiden Caldwell, einem infizierten Überlebenden inmitten der letzten menschlichen Stadt. Doch neben all den Untoten hat die Stadt, die in mehrere Regionen unterteilt ist, noch andere Probleme. In der Demo steht Aidens neue Heimat kurz vor dem Trinkwasser-Aus. Ein Treffen mit dem mächtigen Colonel soll das Problem lösen, doch plötzlich wird einer von Aidens Verbündeten angeschossen und der Spieler findet sich in einer Verfolgungsjagd hinter einem LKW wieder, um das Wasserproblem zu lösen und seinen Freund zu rächen.

Beeindruckende Inszenierung

Bei der Verfolgungsjagd zeigt Aiden dann auch direkt einmal seine Parkour-Fertigkeiten. Dazu gehören weite Sprünge, Kletterpassagen und Landungen auf Zombies, um den Sturz abzufedern. Gleichzeitig trifft man auch immer wieder direkt auf Untote. In einer Situation stürzt Aiden sogar durch den morschen Boden und muss sich schnell wieder einen Weg an die Oberfläche bahnen, bevor er von den Zombies überrannt wird. Dabei geht alles unfassbar schnell und ist beeindruckend in Szene gesetzt. Fraglich ist allerdings, ob das Ganze auch dann noch so gut funktioniert, wenn nicht jeder Sprung sofort hundertprozentig sitzt.

Auch die Kämpfe stehen den Parkour-Passagen in nichts nach. Mit allen möglichen Messern, Baseballschlägern und ähnlichem werden auf äußerst brutale Weise Köpfe zerschmettert und Gliedmaßen abgetrennt. Zu den neuen Waffen gehört dabei unter anderem eine Elektroklinge. Doch auch seinen Enterhaken muss Aiden hin und wieder einmal im Kampf einsetzen. Beispielsweise kann auf diese Weise ein besonders harter Brocken gegen Ende der Demo aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Wer ein Fan der Kämpfe des Vorgängers war, wird vor allem dank der neuen Waffen und Aktionen also auch in den Gemetzeln in „Dying Light 2“ voll auf seine Kosten kommen.

Jede Entscheidung hat Konsequenzen

Ein weiteres Spielelement, das die Entwickler bei der Präsentation besonders hervorhoben, sind die Auswirkungen, die die Entscheidungen des Spielers auf den weiteren Spielverlauf haben. Schon in der Demo gibt es immer wieder Situationen, in denen man sich für eine bestimmte Vorgehensweise entscheiden muss. So kann man den LKW-Fahrer entweder dazu bringen, Aiden als Chauffeur in die Festung des Colonels zu fahren oder aber man muss sich den Weg in diese hineinkämpfen, was logischerweise deutlich umständlicher und gefährlicher ist. Und auch am Ende der Demo liegt die Wahl ganz beim Spieler: Soll man die Wasserpumpen anschmeißen oder doch lieber dem Colonel vertrauen, der stark davon abrät und beteuert, dass er hereingelegt wurde?

Leider wurde in der Demo immer nur ein Szenario gezeigt, sodass zurzeit noch schwer abzusehen ist, wie stark sich unterschiedliche Entscheidungen tatsächlich kurzfristig und vor allem langfristig auf den Spielverlauf auswirken. Glücklicherweise wird „Dying Light 2“ aber auch einen Koop-Modus bieten, in dem bis zu vier Spieler gemeinsam die Kampagne spielen können. Dabei treten drei Spieler immer einem Host bei, sodass man je nachdem, wer gerade Gastgeber ist und welche Entscheidungen dieser bis dahin getroffen hat, immer wieder neue Szenarien erleben soll.

Postapokalyptische Atmosphäre 

Visuell gehört „Dying Light 2“ zu den ansprechendsten Titeln der diesjährigen gamescom. Besonders die Licht- und Schatteneffekte in einer Bar zu Beginn der Demo sowie die Flucht vor den Zombies im Untergrund sahen fantastisch aus. Die Schreie der Zombies tragen derweil zusätzlich ihren Teil zur postapokalyptischen Atmosphäre bei. Lediglich die Gesichter einiger Charaktere könnten gerne noch ein wenig ausdrucksstärker sein.