Virtual Reality ist ein Thema, das man wirklich vielfältig verwenden kann und nicht nur für das Spielen gedacht ist. Das dachten sich auch die Musikspiel-Experten von Harmonix und haben eine Anwendung veröffentlicht, die gleich vier Erfahrungen bietet, wie man Musik mithilfe von PlayStation VR anders wahrnehmen kann. Wir sind deshalb einmal für euch in „Harmonix Music VR” abgetaucht.

Der Strand und die psychedelische Reise

Direkt am Anfang hat man die Auswahl zwischen den vier Erfahrungen. Die erste ist „The Beach”, wo man drei verschiedene Blickwinkel hat, zwischen denen man per Tikis teleportieren kann. In jedem Bild gibt es dann eine unterschiedliche Anzahl an auswählbaren Gegenständen, die einen anderen Visualizer starten, die von unspektakulär bis für wenige Sekunden interessant reichen. Einen ähnlichen Ansatz hat auch „The Trip”. Hier schaut man einfach nur in den Mund eines niemals enden wollenden Drogen-Trips. Mehr kann man nicht machen und die bunten Farben und Formen wiederholen sich zu schnell, als dass man ein ganzen Album in dieser Form hören möchte.

Verrückter Abschlussball

Etwas spielerischer wird es mit „The Dance”. Dort findet man sich während einer Art Schul-Tanzparty in einer Sporthalle wieder und kann drei verschiedene Interaktionen machen. Bei der ersten nimmt man die Figuren, bewegt ihre Gliedmaßen, nimmt diese auf und lässt sie in der Wiederholung ablaufen. Dann kann man auch noch als DJ den Plattenspieler verwenden oder als großes Etwas aus dem Weltall in den kleinen Party-Kometen schauen. Auch The Dance ist wirklich nur für ganz kurze Zeit mal ganz witzig, motiviert einen aber auch nicht lange.

Zeichnen in 3D

Das absolute Highlight, was fast schon alleine den Preis wert ist, ist „The Easel”. Hier malt man in einem 3D-Raum eben solche Gemälde mithilfe von Move. Das funktioniert erstaunlich gut und macht auch unglaublich viel Spaß. Mit Hilfe des zweiten Controllers können dann andere Linien, Objekte und sogenannte Looper, also Gegenstände, die in der Reihenfolge ihre Aktionen ausführen, wie man sie gemalt hat, ausgewählt werden. Allein die Möglichkeit, einen eigenen 3D-Raum als Leinwand zu verwenden, macht „The Easel” für eine längere Zeit in Kombination mit VR sehr interessant. Aber der eigentliche Grund von „Harmonix Music VR”, das Genießen von Musik, geht hier vollkommen verloren, da man sich auf das Zeichnen konzentriert und es einem egal ist, ob die Linien nun minimal auf die Musik reagieren oder nicht.

Musik-Import

Was alle vier Erfahrungen vereint ist, dass die Welten immer auf die Lieder reagieren. Davon gibt es 17, die direkt dabei sind und aus Spielen wie „Amplitude” stammen oder von befreundeten Künstlern sind. Aber einfach durch einen USB-Stick, den die PS4 erkennt, können weitere Lieder in „Harmonix Music VR” importiert werden, wodurch man dann auch seine komplette Musik-Sammlung einbinden kann. Dadurch soll es möglich sein, seine Musik wieder auf eine ganz neue Art und Weise zu hören und sich da voll drauf zu konzentrieren. Das kann vielleicht noch für „The Trip” und „The Beach” stimmen, aber die anderen beiden Erfahrungen sind zu spielerisch, wodurch man sich lieber darauf konzentriert als auf die Musik, und die ersten beiden sind am Ende doch zu langweilig.

Fazit

Es ist nicht wirklich Sinn der Sache „Harmonix Music VR” mit einer Wertung zu versehen, denn man bewertet ja auch nicht den Musik-Visualizer seines Musik-Programms auf dem PC. Deshalb wollen wir nur sagen, dass die vier mitgelieferten Erfahrungen stark beim Spaß und der Qualität sich unterscheiden. Das absolute Highlight ist ganz klar „The Easel”, wo man auch die meiste Zeit verbringen wird.


Da Virtual Reality einen ganz anderen Effekt auf den Spieler und das Spielgefühl hat, spiegeln wir das auch in unseren Reviews wieder. Dafür haben wir einige Richtlinien (KLICK) veröffentlicht, die euch zeigen, wie wir VR in Zukunft bewerten und worauf wir achten.