Kennt ihr das? Eine Straße folgt der anderen. Die Schilder werden immer weniger, die Autos sind nur noch aus der Ferne zu hören und so langsam wird auch die Luft immer frischer. Dieses Kratzen im Hals bleibt fast gänzlich aus und mit jedem Schritt fühlt man sich der Natur näher. Ihr seid so lange gelaufen, bis die Stadt weit hinter euch liegt und das satte Grün euch begrüßt. Für einen Augenblick bleibt die ganze Hektik im Asphalt zurück und die Ruhe glimmt langsam von den Grashalmen in den Körper. So in etwa erlebt man „Flower“ für die PlayStation 4. Ob wir das Spiel empfehlen können? Klar! Aber warum genau, verraten wir euch trotzdem ausführlicher.

Das Alltagsleben im Hintergrund

„Flower“ beginnt so banal wie ein jeder unserer Tage. Die Sonne lächelt auf den Schreibtisch, auf dem ein zierlicher Blumentopf steht. Wir befinden uns in der großen Stadt, weit über den Dächern anderer Häuser. Unten hört man, wie ein Kind mit seinem Basketball spielt, einige andere Kinder lachen lauthals über die Späße ihrer Freunde. Ihr versteht schon, alles eher ruhig. Doch steht auf dem Schreibtisch ganz schön aufmerksamkeitshaschend ein Blumentopf mit einer verkümmerten Pflanze. Den Kopf hängt sie fast schon traurig in Richtung des Holzes und ein wenig Wasser würde ihr sicherlich gut tun. Wollen wir ihr also ein wenig auf die Beine helfen, nicht war?

Nun gibt es aber keine Prinzessinnen zu retten und keine Bösewichte zu bezwingen, um der Flora auf unserem Schreibtisch zu helfen. Wir sind doch selbst daran Schuld, dass es der Pflanze nicht besser geht. Mehr Wasser, mehr Sonne, mehr Gespräche, mehr von allem. Aber vielleicht dochnicht von allem. Weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Menschen. Probieren wir das einfach einmal aus und wagen uns in den Traum der Pflanzen.

Ein grüner See

Da sind wir also schon wieder auf dieser Wiese, die uns die Stadt vergessen lässt. In den einzelnen Welten von „Flower“ kontrollieren wir eine Blütenblatt, das vom Wind angetrieben über bezaubernde Landschaften weht. Auf unserem Weg sammeln wir andere Blütenblätter ein und sorgen dafür, dass gedörrte Landschaften bald wieder in voller Pracht erstrahlen. Ein trockener Fleck nach dem anderen wird wieder gesund. Gleichzeitig entwickelt sich der kleine Blätterwirbel zu einem wahren Sturm aus wohlduftenden Blüten, die sich auf der Wiese ausbreiten. Ganz einfach gesagt sorgen wir somit dafür, dass die Natur wieder Überhand gewinnt.

Insgesamt reist der Spieler hierzu in sechs verschiedene Träume. Angefangen bei endlosen Weiten, geht es später sogar urbaner zu. Hektisch wird es aber zu keiner Zeit, denn Gegner im eigentlich Sinne gibt es nicht. „Flower“ bedeutet Abschalten und Ausatmen. Weder Hektik noch Zeitdruck. Dabei bleibt es im Spiel immer interessant, da sich die Träume insgesamt doch sehr voneinander abheben. Nach ungefähr einer Stunde hat man dann schon ausgeträumt und muss wieder zurück in die eigene Welt.

Technik

Ursprünglich handelt es sich bei „Flower“ um ein Spiel für die PlayStation 3, das im Februar 2009 erschien. Die Umsetzung für die PlayStation 4 ist den Entwicklern hervorragend gelungen. Die Auflösung ist höher, das Spiel läuft stets flüssig und die Bewegungssteuerung wird fühlbar besser erkannt. Der simple Stil begeistert Jahre später noch und muss sich vor den speziell für PlayStation 4 entwickelten Spielen nicht verstecken. Darüber hinaus noch dieser sagenhafte Soundtrack … ein Traum.