Fans der „Trials“-Reihe verbinden eine Menge Emotionen mit dem Spiel. Die Spiele zerren an den Nerven, sie machen einen wütend, sie bringen einen zur Verzweiflung. Doch die Zielfahne ändert dies schlagartig. Erleichterung, Freude und Stolz machen sich breit. Warum dem so ist und, ob auch „Trials Fusion“ vollgepackt ist mit Emotionen, verrät unser Review!

Fingerspitzengefühl

„Trials“ spielt sich seit jeher, obwohl es im Kern ein Rennspiel mit der Jagd nach Bestzeiten ist, anders als andere Vertreter dieses Genres. Am auffälligsten dürfte hier die Perspektive sein. Statt von hinten sieht man sein Motorrad inklusive Fahrer von der Seite. Der Kurs ist auch keine schnöde Asphaltstrecke, sondern ein vertrackt angelegter Hindernisparcour. Nur indirekt ist die schnellste Zeit das Ziel. Denn die perfekte Überwindung von Sprüngen, Steigungen und insbesondere im Weg befindlichen Objekten führt zu Bestzeiten. Und genau hier liegt der Reiz des Spiels: wenn man den Fahrer mit der Nase voran auf den Asphalt schickt, kann man dies nie dem Spiel zuschreiben. Per linkem Joystick kann man die Balance halten, mit den beiden Triggern wird gebremst und beschleunigt. Nur mit viel Übung bekommt man das nötige Feingefühl, um ab dem mittleren Schwierigkeitsgrad ordentliche Ergebnisse erzielen zu können. Und wenn man dies schafft, ist das Gefühl einfach geil. Kann man nicht anders sagen!

Stunts & mehr

Neu in der „Trials“-Reihe ist der Stuntmodus. Der rechte Joystick in Kombination mit dem Stunt-Button lässt den Fahrer nach einem Sprung diverse Kunststückchen vollbringen. Welcher dabei ausgeführt wird, hängt jedoch auch von der Position ab. Ist man nur leicht falsch gedreht, wird schon ein nicht gewünschter Stunt ausgeführt. Dieses leichte Gefühl der Ungenauigkeit nimmt ein wenig von der Perfektion der Steuerung der normalen Rennen. Umso ärgerlicher, dass diese Pflichtprogramm für den Fortschritt sind. Wer mit ihnen nicht so gut klar kommt, wird schnell Probleme bekommen, die nötige Anzahl an Medaillen für das Freischalten der nächsten Schwierigkeitsgrade und damit neuen Strecken zu erhalten. Dies gilt übrigens ebenso für die diversen Herausforderungen. Bei diesen muss man zum Beispiel möglichst lang nur auf dem Hinterrad fahren oder einen Sprungrekord aufstellen. Bei den Vorgängern waren diese Geschicklichkeitsübungen ein separater Modus.

Ehrenrunde

Die Anzahl der Strecken kommt Fans der Reihe mit Sicherheit etwas knapp vor. Da wundert es kaum, dass bei der Veröffentlichung des Spiels schon die DLCs bekannt sind. Auch der Multiplayer-Modus wurde beschnitten. Konnte man im direkten Vorgänger noch Kopf-an-Kopf online fahren, ist dies nur noch an einer Konsole möglich. Dafür ist der umfangreiche Streckeneditor dank aktiver Community ein Garant für längeren Spielspaß. Hier muss man zwar zum aktuellen Zeitpunkt etwas länger suchen, um wirklich spielenswerte Strecken zu finden, aber es gibt sie, keine Sorge! Neu hinzugekommen ist das Quad als Fahrzeug. Wirklich nennenswerte spielerische Veränderungen bringt es jedoch leider nicht mit. Mit unterschiedlichem Verhalten von Beschleunigung, Geschwindigkeit und Gewicht umzugehen, hat man bereits dank unterschiedlicher Motorrad-Modelle gelernt.

Futuristisch

Aus rein technischer Sicht kann man dem Spiel keinen Vorwurf machen. Es schaut knackig aus und läuft stets flüssig. Doch wie auch schon bei den Vorgängern laden am Start einer Strecke die Texturen sichtlich nach. Tragisch ist das nicht, ist dies doch eh der Moment, in dem man schnell noch einmal seine schwitzenden Hände an der Hose abtrocknen sollte. Das Setting dagegen hat, wie auch der Umfang, ein wenig gelitten. Statt einfallsreichen Strecken wie der 8-Bit-Fahrt, geht es diesmal, bis auf wenigen Ausnahmen, sehr futuristisch zu. Der Sound passt dazu aber ob man lieber Trance statt Rock beim Motorradfahren hört, muss jeder für sich selbst entscheiden.