Im Herbst des letzten Jahres wurde man bereits auf der PlayStation 3 nach Vietnam geschickt. Das Ergebnis war katastrophal, da so ziemlich alles ,was in Bezug auf ein Videospiel schief gehen könnte, auch wirklich schief gegangen ist. Nun erscheint das Spiel als „Ultimate Edition“ auch für die PlayStation 4. Wir wollen euch kurz erzählen, wo die Änderungen liegen und warum man auch weiterhin einen Bogen um „Air Conflicts: Vietnam“ machen sollte.

Geschichten aus Vietnam

In „Air Conflicts: Vietnam“ erlebt man die Geschichte von Joe Thompson, einem amerikanischen Piloten, der als einer der ersten Soldaten nach Vietnam geschickt wird. Weiter möchte ich allerdings auf die Geschichte nicht eingehen, da sie von nun an in einer Art Briefing weitererzählt wird, wodurch es nur ansatzweise geschafft wird, eine passende Atmosphäre aufzubauen. Nur so viel: Mit jeder Mission in Vietnam werden die Gründe für den Krieg weiter hinterfragt. Geradezu lächerlich, wenn man danach direkt wieder auszieht, um den nächsten Einsatz zu fliegen. Und damit direkt zum Missionsdesign. Eben selbiges hätte nicht einfacher ausfallen können. Bombardierungen von Dörfern des Vietcongs wechseln sich mit langatmigen Luftkämpfen ab. Ab und an werden Luftabwehranlagen ausgeschaltet und mit dem MG des Hubschraubers ganze Reisfelder voller Vietcongs ausgeschaltet. Kurz um, die künstliche Intelligenz des Feindes ist auf dem Niveau von Kieselsteinen – Wo finde ich die Abschussanzeige der Marke „Hot Shots: Der 2.Versuch“!?

Lost Letters

Wer jetzt darauf hofft, dass die Steuerung von Flugzeugen und Hubschraubern so anspruchsvoll ist, dass man wenigstens dadurch herausgefordert wird, dem soll bereits an diesem Punkt sämtliche Hoffnung geraubt werden. Die Steuerung ist simpel und erinnert etwas an die anspruchslose „Army Men“-Reihe, ab und an bockt sie allerdings etwas, was allerdings nicht in den Bereich Herausforderung fällt. Doch vielleicht kann die Grafik etwas retten, immerhin handelt es sich um die PlayStation 4-Version. Um es auf den Punkt zu bringen: Nein, kann sie ebenfalls nicht. Die Grafik ist weit entfernt vom Next-Generation-Niveau. Stattdessen bekommt man Bäume aus Pappe, Flugmodelle, die den Begriff Modell nicht verdient haben und beinah jeglichen Grafikfehler, den man sich nur vorstellen kann. Bei den ganzen Mängeln erlaube ich mir sarkastisch zu sein und zu sagen, dass Sound und Sprachausgabe das Beste am Spiel sind, da sie nur unter dem Durchschnitt liegen.

Ultimate Edition

Wer bis zu diesem Punkt weitergelesen hat, fragt sich natürlich, was die „Ultimate Edition“ so zu bieten hat. Die Überarbeitung der Steuerung, der künstlichen Intelligenz und Grafik lassen wir mit einem Lächeln mal links liegen. Die Antwort ist die Zusatzkampagne Lost Letters, bei der man in die Haut des vietnamesischen Piloten Nguyen An Toon schlüpft, um die ausländischen Aggressoren zu bekämpfen. Außerdem wurde der Mehrspielermodus um die Spielvariante „Carrier Battle“ ergänzt, bei der gegnerische Flugzeugträger versenkt werden müssen. Wir freuen uns, dass diese damals in Vietnam im Zentrum der Kämpfe stehende Art des Kämpfens endlich Berücksichtigung findet - Zwinker, Zwinker. Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture-the-Flag stehen als Spielvarianten auch wieder zur Verfügung.“