Als Fan des „kleinen Eishockeys“ meiner Heimatstadt, habe ich mir in diesem Jahr EAs großes „NHL 15“ geschnappt und mich auf dem Eis ausgetobt. Die Serie hat Tradition und die Platzhirsche kommen definitiv von EA Canada während die Konkurrenz von 2K in diesem Jahr nur auf iOS und Android umhergleitet. Einbruch oder Eisrevue – das ist hier die Frage und wir beantworten sie.

Bewährte Klasse

Die NHL-Spiele aus dem Hause EA sind für ihr gutes Gameplay bekannt und das erwartet man auch nach so vielen Jahren an Entwicklererfahrung. Das ganze Spielgeschehen gestaltet sich dabei zusätzlich äußerst einsteigerfreundlich, ohne den Sport in zu simple Gefilde zu schieben. Könner und Kenner des Sports fühlen sich jedoch genauso willkommen und üben von Beginn an ihre Pokes und Bodychecks spielerisch aus.

Die Anpassungsmöglichkeiten an die eigenen Vorlieben sind äußerst umfangreich. Egal ob Kamera-Winkel, Schwierigkeitsgrade, Arcarde- oder Simulations-Gameplay – sogar die Häufigkeit der Prügeleien auf dem Feld lässt sich voreinstellen. Besonders prima kommen hier auch alte Hasen und Neulinge bei einer Mehrspielerpartie zusammen.

Modi adé

Gameplay fein, Umfang mau. So könnte man an dieser Stelle titeln. „NHL 15“ auf PS4 hat nämlich im Vergleich zur vergangenen Generation abgespeckt, was die Auswahl an Modi angeht. Schiebt man die PS3-Version in seine alte Konsole, bietet sich zwar dasselbe wie im vorigen Jahr nur mit einem neuen Kadern, dennoch ganz klar mit mehr Modi. Wer soll also an dieser Stelle die Politik von EA verstehen? Ich tue es nicht und fühle mich hier an die letzten beiden FIFA-Ableger für Wii erinnert. Das Spiel bietet auf den ersten Blick nicht mal einen Saison-Modus, den es ja bereits zu SNES-Zeiten gab. Um dennoch an einer Saison teilzunehmen muss man den Be A GM-Modus starten, in dem man in die Manager-Rolle während einer Saison schlüpft. Wieso so umständlich? Nicht falsch verstehen, Be A GM ist trotz alledem ein beeindruckender Modus.

Weiterhin bietet zum Beispiel der Ultimate Team-Modus, ist man denn Anhänger hiervon, die Möglichkeit eigene Teams bestehend aus verschiedenen Ligen zum Erfolg zu führen. Ultimate Team ist für Fans des Sports mit Sicherheit der Angelpunkt von „NHL 15“, leider gibt es aber auch keinen weiteren, was den Einzelspielerbereich angeht.

Zusammen auf dem Eis

Richtig Freude bietet ein gemeinsamer Ausflug auf das gefrorene Nass. Nichts ist schöner, als seinem Gegenüber auf dem Sofa einen Puck ins Tor oder eine Faust ins Auge zu drücken, um dabei hämisch grinsend zu triumphieren. Hier punktet einfach die gesamte Spielmechanik, einhergehend mit der Präsentation.

„Boah“ echte TV-Stars.

In Sachen Präsentation macht man dem Titel im Großen und Ganzen nichts vor. Die von NBC bereitgestellten Moderatorenstars Doc Emrick, Eddie Olczyk und Ray Ferraro bringen das Geschehen recht nah an eine TV-Übertragung. Die Gesamtpräsentation passt. Dennoch fehlt mir vor allem die Stimmung von den Rängen, mit all ihren Facetten und Nuancen. Bei meinem eingangs erwähnten Heimatverein ist mehr los und es gibt Thüringer Bier. Aber da geht ja eh nichts drüber.

Hervorzuheben sind hier aber dennoch die sehr realistischen Soundeffekte. Egal ob Stockschlag, abruptes Wendemanöver oder ein Schuss gegen die Bande, klingen tut dies fantastisch.