Wer Tower Defense-Spiele liebt und immer auf der Suche nach einem neuen Genrevertreter ist, sollte nun hellhörig werden, da wir euch nun „Defense Grid 2“ vorstellen möchten. Über „Defense Grid“ und den vorerst gescheiterten Kickstarter-Anlauf für den zweiten Teil wollen wir an dieser Stelle ebenso kein weiteres Wort verlieren wie über die völlig belanglose Geschichte, da wir euch direkt zeigen wollen, warum sich der Kauf für euch lohnen könnte.

Energiekerne

Energiekerne sind anscheinend ein seltenes und kostbares Gut. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich Welle über Welle an Aliens auf den Weg machen, die 20 Energiekerne in unserer Basis zu stehlen. Die eigene Aufgabe ist eigentlich einfach: Verteidigungstürme müssen errichtet werden, die den Aggressoren ordentlich Saures geben. Leider gibt es gleich mehrere Haken an der Sache. Zum einen kosten die Verteidigungstürme Geld, das einem erst nach und nach dem eigenen Konto gutgeschrieben wird. Zum anderen können die Verteidigungstürme nur an bestimmten Stellen errichtet werden. Letzteres ist auch bei der Wahl der Art des Verteidigungsturms zu beachten, die unterschiedliche Reichweiten haben. Zum Glück bekommt man stetig angezeigt, welchen Weg der Feind einschlägt. Dieser bleibt auch grundsätzlich gleich, wenn man ihn nicht durch ein selbstgebautes Hindernis verändert. Die Aliens suchen sich in diesen Fällen den nächstkürzeren Weg zu unserer Basis, da sie selbst die Verteidigungstürme nicht angreifen. Vollständig blockieren kann man den Weg zu den Energiekernen aber nie.

Turm um Turm

Auch in Episode 2 können wieder jede Menge Verteidigungstürme errichtet werden, die jeweils insgesamt zweimal ausgebaut werden können. Am Anfang hat man nur die Auswahl aus Geschütz- und Infernotürmen, die beide eine geringe Reichweite haben und damit vor allem direkt an den Invasionswegen platziert werden sollten. Mission für Mission kommen weitere Verteidigungstürme hinzu. Kanonen-, Meteor - und Raketentürme sind vor allem für Fernangriffe geeignet. Laser-, Tesla-, Erschütterungs- und Thermaltürme sind für besondere Alienstypen, die beispielsweise besonders schnell oder gut gepanzert sind oder sogar ein zusätzliches Schutzschild haben. Zu guter Letzt gibt es noch den Boostturm, die besonders günstig sind und dadurch gerade am Anfang dazu verwendet werden können, die Invasionswege der Aliens umzulenken. Zweiter positiver Effekt der Boosttürme ist, dass jederzeit eine andere Turmart zusätzlich auf sie errichtet werden kann. Außerdem haben sie auch noch positive Effekte durch ihren einstufigen Ausbau, beispielsweise auf die Punktzahl oder einen Störsender für feindliche Schilde. Später kann man den Verteidigungstürmen vor einer Mission noch einer besonderen Fähigkeit zuordnen, beispielsweise das bessere Zerstören von Schutzschilden.

Rettung der eigenen Energiekerne

Die Aliens stürmen Welle für Welle auf unsere Basis zu, um die Energiekerne zu stehlen. Erreichen sie die Basis, dann müssen sie sich allerdings mit dem gestohlenen Gut erst auf den Rückweg machen. Erst wenn ein Energiekern komplett aus dem eigenen Einflussbereich verschwunden ist, ist er auch wirklich verloren. So hat man wenigstens noch die Chance, die Eindringlinge auf dem Rückweg abzufangen, wobei ein Energiekern nach dem Tode des Diebes langsam automatisch zurückfliegt. Das ist fair, macht die Sache aber nicht einfacher, weil die verschiedenen Alienstypen schon einmal ohne Probleme durch die Verteidigungsanlagen kommen, wenn die eigene Art der Verteidigung gerade Kosten- oder Zeitbedingt komplett anders ausgerüstet ist.

Spielumfang

„Defense Grid 2“ hat insgesamt 20 Missionen plus Tutorial, die auf insgesamt fünf Planeten angesiedelt sind. Mit dem Wechsel der Planeten beginnt immer auch ein neues Kapitel. Neben der Kampagne kann man allerdings auch zahlreiche andere Spielmodi samt allerhand möglichen Einstellungen anwählen, sofern man die Kampagne einmal durchgespielt und jeweils mit einem Goldabzeichen abgeschlossen hat. Wer schafft es beispielsweise nur mit einer bestimmten Anzahl an Verteidigungstürmen auszukommen oder sogar 100 Angriffswellen zu überleben? Oder welchen assistierenden Commander mit welcher Unterstützungsfähigkeit, beispielsweise die Orbital-Waffe, wählt man? Sogar online kann man gegen beziehungsweise zusammen antreten, um sowohl einzelne Spielmodi als auch die Kampagne zu spielen.

Technik

Grafisch ist „Defense Grind 2“ dank einer herein- und wieder herauszoombaren Kamera und einem schlichten Konzept zwar anfangs übersichtlich, sieht allerdings nicht allzu hübsch aus. Das trifft nicht nur auf die fünf Planeten mit den 21 Spielwelten, sondern auch auf die Verteidigungsanlagen und die verschiedenartigen Aliens zu. Zudem wird es bei hohem Gegneraufkommen sowie Online zwischenzeitlich kurzfristig immer mal wieder unübersichtlich. Auch wenn die Handlung absolute Nebensache ist, erfreut man sich an der deutschen Sprachausgabe. Die Soundeffekte und Melodien sind ebenfalls nicht zu verachten.