Auch in diesem Jahr macht sich EA auf den Weg, um die NBA auf den heimischen Fernsehgeräten im virtuellen Glanz erstrahlen zu lassen. Damit tritt der neuste Ableger der Serie „NBA Live 15“ in direkte Konkurrenz mit dem Mitbewerber aus dem Hause 2K. 2013 ging das Duell klar mit einer Niederlage für EA aus. Wie schauts also in diesem Jahr aus? Alley-oop oder Air Ball das ist hier die Frage.

Ausgebessertes Parkett?

Wie bereits erwähnt, hat man sich in der letzten Saison nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckert, was die Umsetzung eines gelungenen Basketballspiels angeht. Dieser negative Eindruck verschwindet nach dem Einlegen der Disc ins Laufwerk recht schnell, denn eines sticht sofort ins Auge: Die Entwickler haben die Optik ziemlich aufgebohrt. Die Hünen aus Chicago und Dallas sehen nun wesentlich realistischer und detailgetreuer aus. Weniger lebensnah ist hingegen der übertriebene Schweißausbruch, der mich irgendwie an Andreas Türck erinnert. Entweder hat die Erderwärmung die USA knallhart erwischt oder die Spielemacher hatten einfach nur großen Gefallen an ihrem wunderschön glänzenden Effekt.

Abseits der heißen Typen fallen leider einige negative Erlebnisse und Eindrücke in die Waagschale. Das Pass-System ruft ein wenig Verwunderung hervor, betrachtet man die Tatsache, dass sich mühelos Pässe hin und her spielen lassen, ohne das ein Gegner nur daran denkt dazwischen zu funken. Dahingegen bietet die Wurfmechanik ein halbwegs realistisches Gefühl, wobei hier auch einiges an Potenzial nach oben offen ist. Während all das noch spielbar ist, fallen einem bei der physikalischen Umsetzung der Spielermodelle fast die Augen raus. Wer bereits mal in den Genuss kam, ein Profi-Basketballspiel live zu sehen, weiß wieviel Körpereinsatz in den Matches gezeigt wird. In EAs Variante des Sports spielt es nahezu keine Rolle, ob der Spieler mit 112 oder mit 70 Kilo sich jemanden in den Weg stellt. Das Blockverhalten aber auch die gesamte Kollisionsabfrage ist ein einziges Debakel, gerade wenn man einen Blick in Richtung Konkurrenzprodukt wirft. Das gleiche Bild ergibt sich übrigens auch auf Seiten der Offensive, wo Eleganz und flinke, flüssige Bewegungen einfach nicht existent sind. Jedes TIschkickermännchen wirkt da graziler.

Das Ass im Ärmel?

Ah Moment, Basketballshirts haben keine Ärmel. Genau deshalb findet man auch auf Seiten der Modi keine wirklichen Glanzstücke in „NBA Live 15“. Statt wirklicher Highlights gibt es lieblose Kost, die man schon seit Jahren kennt. Klar gehören Standartmodi dazu aber heutzutage darf es eben auch ein bisschen mehr sein. Wo ist bitte der Storymodus a la „Vom kleinen Streetballer zum Weltstar“.

Stimmung im Keller

Die eingangs erwähnte aufpolierte Grafik reicht leider nicht, um den Gesamteindruck der Präsentation nach oben zu heben. In einem Sportspiel kommt es eben nicht nur auf die Optik an. Vielmehr geht es um die möglichst realitätsnahe und intensive Vermittlung der echten Basketballspiele der NBA. Hiervon ist EA jedoch weit entfernt. Verbesserungsvorschlag: Bitte mal beim Fußballspiel aus dem eigenem Hause schauen, da hat mans doch richtig gemacht.