Zu Beginn der Wii erschien mit „Rayman Raving Rabbids” eine kleine Minispielsammlung, bei der noch keiner so richtig geahnt hatte, dass die lustigen Hasen irgendwann auf eigenen Beinen stehen können. Doch einige Jahre, mehrere Titel ohne Rayman, und eine TV-Serie später kennt fast jeder die schreienden Langohren. Jetzt erschien gegen Ende des letzten Jahres basierend auf der TV-Serie „Rabbids Invasion” eine Minispielsammlung im Stile von „Eye Toy”.

Hasen, die die Welt mit Blödsinn erobern

In „Rabbids Invasion: Die Interaktive TV-Show” kann man kleine interaktive Aufgaben lösen, während im Hintergrund eine von 20 Folgen ablaufen. Wie auch die Serie, folgt das Spiel keiner übergeordneten Geschichte. Die einzelnen Episoden sind zusammenhanglos und einfach nur eine Aneinanderreihung von Blödsinn, den die Hasen auf der Erde erleben. Da werden mal Rennen auf Hühnern veranstaltet, ein Polizist von der Geschwindigkeitskontrolle abgehalten oder Chaos im Spielzeugladen verursacht. Insgesamt richten sich die Folgen an sich natürlich an jüngere Semester und bieten viele kleine, typische Slapstick-Einlagen. Kindern wird es definitiv gefallen, Eltern könnten gelangweilt daneben sitzen.

Nur zu zweit

Doch wer aufgepasst hat, der wird sich jetzt fragen, was wirklich interaktiv an dem Spiel ist. Zunächst muss die PlayStation Kamera den Spieler erkennen, was dann an einem kleinen Symbol in der rechten Ecke angezeigt wird. Leider können auf der PlayStation 4 maximal nur zwei Spieler gleichzeitig mitspielen, die Xbox One schafft vier. Sind die Spieler erkannt, geht auch schon die Folge los und nun müssen verschiedene Aufgaben erfüllt werden. Das können zum Beispiel Gegenstände sein, auf die man zeigen muss oder das Spiel wird gestoppt, damit die Pose des Hasen im Spotlight nachgemacht werden kann. Manchmal kommen auch größere Aufgaben, die dann vorher noch einmal genauer erklärt werden. In diesen muss man entweder laufen, mit den Händen wedeln oder springen. Am Ende werden alle Punkte zusammengezählt und ein Gewinner ermittelt.

Wenig Abwechslung, kaum Herausforderung

Insgesamt gibt es zwei Varianten, die sich aber spielerisch im Grunde gar nicht unterscheiden, egal ob nun eine normale Folge oder ein Rabbid-Rennen. In beiden müssen die gleichen Bewegungen absolviert werden, bei Letzteren wird nur das Spielgeschehen nicht durch Erklärung der verschiedenen Aufgaben unterbrochen. Auch ansonsten richtet sich der Titel doch stark an jüngeren Semester, was auch schon an dem Grundmaterial liegt, auf dem „Rabbids Invasion: Die Interaktive TV-Show” basiert. Die 20 Folgen sind eins zu eins aus der Serie entnommen und bieten Rabbids-Fans nichts Neues. Die kleinen Minispiele sind zwar ordentlich gemacht aber zu keinem Zeitpunkt fordernd und wiederholen sich zudem sehr schnell.

Uplay als Retter in der Not

Spätestens nachdem man jede Episode einmal gespielt hat wird man wahrscheinlich kaum eine davon wiederholen, wäre da nicht das Punktesystem. Denn nur für anfänglich alle 1000 Punkte wird eine neue Episode freigeschaltet, später sogar mehr. Zum Glück gibt es aber dafür Abhilfe per Uplay, da man sich dort für dreißig Uplay-Punkte einen Großteil der Arbeit abnehmen lassen und weitere Boni bekommen kann, die das Freischalten neuer Episoden um ein Vielfaches einfacher machen. Neben den Episoden gibt es noch die Möglichkeit, Selfies mit den Hasen aufzunehmen. Doch diese Funktion ist kaum der Rede wert, da sie keinen wirklichen Mehrwert besitzt und schlichtweg nach einem Bild schon langweilt.

Der Ärger mit der Kamera

Grafisch holt „Rabbids Invasion” nichts Beeindruckendes aus der PlayStation 4 heraus, aber die Qualität der Folgen kann überzeugen und auch die restlichen Menüs sind an den Stil angepasst. Auch die Sprachausgabe, die natürlich auch alle Folgen in deutscher Sprache bietet, ist genauso wie in der Serie und sorgt für einige kauzige Momente. Nervtötend hingegen sind die Soundeffekte im Hauptmenü, wenn bei jedem Tastendruck ein Hase nach dem anderen einen anschreit. Aber wirklich grausig wird es erst bei der Einbindung der Kamera, die der Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist. Öfters muss der Spieler neugefunden werden, wodurch einige Minispiele einfach nicht absolviert werden können, da das Spiel nicht stoppt. Zusätzlich werden auch viele der Bewegungen, die über bloßes Handheben hinaus gehen, nur selten präzise registriert. Insgesamt zeigt „Rabbids Invasion: Die Interaktive TV-Show” nur wieder einmal, dass Kinect der PlayStation Kamera voraus ist und das Bewegungsspiele per Aufnahme des Spielers nur mit Problemen zu kämpfen haben.