Vor allem durch Filme wie „Gravity” hat sich in den Köpfen der Menschen eine neue Todesangst gebildet: Was passiert, wenn ich irgendwann einmal alleine durch die Schwerelosigkeit gleite. Genau so ein Szenario kann man nun in „Lost Orbit” nachspielen. Warum es trotz seinem simplen Gameplay die Erfahrung wert ist, erfahrt ihr in der folgenden Review.

Allein im Weltall

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Harrison, einem Handwerker auf einem einsamen Raumschiff. Doch eines Tages, als er durch ein Asteroiden-Feld fliegt, wird er von einer unbekannten Kreatur getroffen und schwebt seitdem einsam durch die Schwerelosigkeit. Ohne Essen und nur mit einem Jetpack, das anscheinend unendlich viel Treibstoff hat, versucht er, irgendwie Hilfe zu finden. Doch schon kurz darauf findet ihn ein kleiner Roboter, der ihm von nun an hilft und mit ihm durch vier verschiedene Planetensysteme reist.

Die Geschichte an sich klingt nicht wirklich spannend. Jedoch ist sie ein Setup für das große Gimmick des Titels, das auch Spiele wie Thomas Was Alone verwendet haben. Denn der kleine Roboter erzählt im Off die Geschichte von Harrison, während man selbst durch die Level navigiert. Die Stimme vertont die Zeilen mit sehr viel Liebe und versprüht dadurch einen sehr eigenen Charme, von dem „Lost Orbit” ungemein profitiert. Die Story ist definitiv der Punkt, wieso man immer wieder voranschreiten möchte und sich auch mal durch kniffligere Passagen beißt.

Simples Gameplay perfekt umgesetzt

Wer sich „Lost Orbit” in einem Video anschaut, der wird nur denken, wie man sowas über zwei bis drei Stunden spielen kann. Denn im Grunde ist es nur ein Ausweich-Spielchen, das immer wieder um kleinere Elemente erweitert wird. Zunächst weicht man also einfach nach links oder rechts aus, während das Level automatisch nach vorne scrollt. Zudem sind die Wände links und rechts durchlässig, weshalb man so direkt die Seite wechseln kann, um Objekten auszuweichen. Zusätzlich kommen nach und nach Elemente, wie Booster, Sprungfelder und vieles mehr, hinzu, was den ersten Durchlauf des Titels sehr abwechslungsreich gestaltet. Durch Upgrades können auch noch Boosts, Minen und weitere Fähigkeiten mit sogenanntem Obtanium eingesammelt werden, das überall in den Leveln herumliegt. Zusätzlich werden auch noch die Tode und die Zeit gezählt, denn nur wer alles perfekt macht, bekommt auch einen Platin-Rang.

Doch dieser ist nur für Highscore- oder Trophäen-Jäger interessant. Alle anderen werden sicherlich nur einmal die Story mit den knapp 40 Leveln durchspielen und danach aber trotzdem zufrieden den Titel beiseite legen. Denn trotz des simplen Spielprinzips gibt es genug Abwechslung und es spielt sich einfach butterweich. Die Bewegungen fühlen sich sehr präzise an und wenn man einen Fehler macht, dann ist es immer sicher, dass es an einem selbst liegt und nicht am Spiel. 

Technik

Grafisch macht „Lost Orbit” zwar nicht allzu viel her, hat aber einen passenden Stil, der für so eine Art Spiel für zwischendurch ausreichend ist. Dafür läuft es stets flüssig und gibt sich technisch niemals die Blöße. Wo das Spiel aber neben der Synchronisation noch strahlen kann ist der geniale Soundtrack, der die Level perfekt untermalt. Mal sind die Klänge was rockiger, mal was sanfter, aber egal, wie der Track gerade ist, er schafft es immer, einen durch das Level zu treiben, egal wie frustrierend die Stelle gerade ist.