Zurzeit ist Telltale Games auf dem Höhenflug und haut einen Hit nach dem anderen raus. Nach „The Walking Dead Season 2” und „The Wolf Among Us” kehren die Adventure-Spezialisten nun mit „Tales from the Borderlands” zu ihren Wurzeln zurück: Comedy. Natürlich wird es wieder einiges an Entscheidungen geben, doch dieses Mal fehlt auch die Prise Humor nicht. Wir sind durch Pandora für euch gereist und geben nun einen Einblick in das neueste Episodenspiel von Telltale Games.

Achtung, veränderte Review-Struktur!

Bevor wir mit unserem Test beginnen, wollen wir zuvor auf unsere etwas veränderte Struktur hinweisen. Da bei „Tales from the Borderlands“ die Geschichte und die Entscheidungen stark im Vordergrund stehen, wollen wir in diesem Review den Handlungsrahmen, das Gameplay und die Technik ohne Spoiler vorstellen. Danach folgt zu jeder Episode ein kurzes Fazit. Weiterführend gibt es dann einen Link zum ausführlichen Review jeder einzelnen Episode, in der wir dann auf die Handlungsentwicklung und Entscheidungen genauer eingehen. Wir haben uns bemüht, auf Spoiler zu verzichten. Allerdings muss jeder ein Stück weit für sich selbst entscheiden, ob er das Spiel vollkommen ohne Vorwissen angehen möchte.

» Zum gesamten Review der Staffel

Auf nach Helios

Nach der etwas trägen dritten Episode befinden sich unsere Helden nun auf einer Mission zu Helios, um das letzte Upgrade von Gortys zu finden. Doch zuvor müssen sie noch mit Vallory handeln, die gerade die Oberhand hat und kurz davor ist, die Gruppe zu vernichten. Deshalb gehen sie auf einen Deal ein, nach Helios zu fliegen und für Vallory das letzte Gortys-Upgrade zu finden. Nachdem die Verhandlung abgeschlossen ist, wird ein Plan ausgeklügelt, wie man die Firmen-Zentrale erreichen kann. Ganz im Stile des Plans aus der ersten Episode wird auch dieses Mal mit schnellen Schnitten gezeigt, wie die Truppe es nach Helios schafft. Das Stilmittel ist zwar schon alt, aber trotzdem immer noch für einen Lacher gut. In dem ganzen Wirrwarr wird auch am Rande erwähnt, dass Vaughn von Cassius gerettet wurde und nun mit dem Atlas-Mitarbeiter ein paar Drachenfrüchte isst.

Gesichts-Pizza

Nachdem wir am Ende der zweiten Episode uns gegen Handsome Jack entschieden haben, wechseln wir nun unsere Meinung und lassen dem Massenmörder in unserem Kopf wieder freien Lauf. Dafür verspricht er auch, uns bei dem weiteren Verlauf des Abenteuers zu unterstützen, sofern wir seine Identität vor den anderen geheim halten. Damit der Plan gelingt, machen sich nun Rhys und einige Handlanger von Vallory auf, den Körper von Vasquez zu finden und mit dessen Gesicht an eine Verkleidung für den Helden zu gelangen. Natürlich wäre das Spiel nicht „Borderlands”, wenn die Leiche noch genau so herumliegen würde. Denn einige Psychos haben das Gesicht von Vasquez abgeschnitten und eine Gesichts-Pizza-Party veranstaltet. Wer die Reihe kennt, der kann sich sicher sein, dass einige blutige Momente bevorstehen, die aber noch einmal glimpflich ausgehen und mit einem explodierten Körper aber sicherem Gesicht von Vasquez ändern.

Catch a Ride in Space

In der gleichen Zeit bereiten Fiona und Sasha das Fahrzeug darauf vor, ins Weltall zu fliegen. Dafür geht es wieder zurück in Scooters Werkstatt, wo wir auch auf Springs treffen, die Freundin von Athena, die wir mit einigen wohlwollenden Worten davon überzeugen, uns eine Rakete zu bauen. Damit bricht die Truppe bestehend aus Rhys, Fiona, Sasha, Gortys, Loader-Bot, Scooter, August und zwei Handlangern auf, um nach Helios zu fliegen – natürlich ganz im Stil von Armageddon. Selbstverständlich verläuft der Flug nicht ganz so, wie er soll, weshalb auch das erste große Opfer gemacht werden muss bei „Tales from the Borderlands”. Denn bei den Außenreperaturen klemmt sich Scooter die Hand ein, und damit nicht die gesamte Rakete explodiert, muss der Antrieb abgehangen werden. Nach einer sehr emotionalen Szene, die für meinen Teil doch auch etwas Komödiantisches hatte, ehren wir natürlich den augenscheinlich Verstorbenen, indem wir ihn nicht nur kurz vor dem Tod mit Fiona küssen, sondern auch sein Werbeplakat mit seiner Catchphrase „Catch a Riiiiiiiiiiiide” im Weltall aufstellen. Dass wir dadurch die Aufmerksamkeit auf uns ziehen, vor allem da dieses Plakat von Dahl ist, der meist verhassten Firma von Hyperion, ist uns aber vollkommen egal. Dieser mutige Mechaniker hat es einfach verdient, dass man ihn ehrt.

Blutdiamanten

Endlich auf Helios angekommen, dauert es auch nicht lange, bis die nächsten Probleme auftreten. Die Kontaktperson Yvette scheint wohl die Seiten gewechselt zu haben und hat die Position als Chefin an sich gerissen. Deshalb muss sich Rhys nun in der Kleidung von Vasquez in das Büro von Yvette hacken, um den Plan auszuführen. Währenddessen versuchen Fiona, Sasha und Gortys, einen Weg in Handsome Jacks Büro zu finden, wo sich das Upgrade befindet. Dafür klauen sie die Identität der Gruppenführerin der Handsome Jack VIP Experience. Daraufhin kommen kleine Anekdoten aus Handsome Jacks Geschichte, und so bekommt man auch als Unerfahrener des „Borderlands”-Universums einen Einblick in Jacks Erlebnisse. Kurz vor Jacks Büro läuft aber natürlich wieder etwas schief. Einer der Besucher der Handsome Jack-Tour läuft in die Schutzschilder um das Büro herum und damit wird der gesamte Raum abgesperrt. Daraufhin wird Fiona von der dabeistehenden Wache verfolgt und hat nun die Wahl, entweder Butt Stallion, Jacks Diamanten-Pferd oder ein Gemälde anzuschießen. Wir entscheiden uns für ersteres und stellen mit Erstaunen fest, dass Butt Stallion nach dem Schuss blutet, weshalb wir gefangen genommen werden.

Gefährliche Finger-Pistolen

Zum gleichen Zeitpunkt muss Rhys seine wahre Identität vor Yvette verstecken, die ihn in ihrem neuen Büro entdeckt. Wir haben es gerade noch so geschafft, uns irgendwie herauszureden, und müssen nun zum Gefängnis, um nicht nur Fiona zu helfen, sondern auch durch die Falltür in das Büro von Jack zu gelangen. Auf dem Weg nach unten hat Telltale noch eine knapp zwei-minütige Szene eingebaut, die wieder zeigt, dass sie es verstehen, zwischendurch auch komödiantische Elemente zu verbauen. In dieser Szene nämlich hat Rhys ein Finger-Pistolen-Duell mit den Mitarbeitern der Finanz-Abteilung und natürlich wird es immer abgedrehter. Danach schafft er es in den Untergrund und dann auch in das Büro von Jack.

Der neue Präsident

Kurz bevor er mit dem Upgrade wieder verschwindet, wird Rhys von Handsome Jack vor eine große Wahl gestellt: Er könnte ihn ohne Umschweife zum Präsidenten von Hyperion machen, indem er sich nur in den Sessel setzt und den Port in sein Gehirn schiebt. Wir entscheiden uns für Hyperion und sind von nun an zusammen mit Jack an der Spitze des Unternehmens. Welchen Ausmaß diese Entscheidung auf den Verlauf der Geschichte haben wird, muss sich erst noch in der nächsten Episode zeigen, denn damit endet die vierte Folge von „Tales from the Borderlands”.