Während PlayStation 4-Spieler in drei von vier Fällen noch auf neue Abenteuer ihrer Lieblingshelden und -heldenduos warten, erscheinen immer mehr PlayStation 3-Abenteuer als Remake- oder Remastered-Editionen. Aktuelles Beispiel ist „God of War 3 Remastered“, das wir euch nun vorstellen wollen.

Geschichte

Bei dem Versuch den Olymp einzunehmen, wird Kratos von Gaia verraten und fällt in den Styx, den Fluss in der Unterwelt. Durch den Fluss der Seelen all seiner Mächte beraubt, macht er sich erneut zum Olymp auf, um seine Rache an Göttern und Titanen zu nehmen.

Büchse der Pandora

Die Büchse der Pandora ist das zentrale Element in „God of War 3“, immerhin benötigt Kratos sie, um seinen Rachefeldzug gegen Zeus beenden zu können. Mit der Hilfe des Geistes von Athena macht er sich aus der Unterwelt auf, um sie zu finden, zu öffnen und den Göttervater Zeus in einem finalen Gefecht zu bezwingen. Dabei verlässt sich Kratos, mehr als in den ersten beiden Teilen, auf die Durchschlagskraft seiner Waffen und Fähigkeiten. Rätsel und Puzzle kommen sehr zum Leidwesen von Fans der ersten beiden Episoden dagegen weitaus seltener vor. Sein Waffenarsenal ist dafür auch wirklich beeindruckend, immerhin stehen im Laufe des Abenteuers göttliche Klingen, Peitschen, Klauen, Schwerter, Bögen und Panzerhandschuhe zur Verfügung. Während einen Athena mit den „Klingen der Athena” zu Beginn des Abenteuers noch unterstützt, muss man sich die anderen Waffen erst erkämpfen. Dabei reicht es allerdings nicht aus, einen Minotaurus oder eine Harpyie zu besiegen, sondern man muss schon Kalibern in der Größe von Hades oder Herkules das Licht ausknipsen. Auch die offene Rechnung mit den einst verbündeten Titanen muss noch beglichen werden.

Kampf gegen Götter, Titanen und Chimären

Natürlich haben die Waffen auch wieder magische Komponenten. Deshalb kann Kratos beispielweise mit den Klingen der Verbannung beispielsweise die Armee von Sparta mit verheerenden Folgen über die mythologischen Kreaturen ziehen lassen. Außerdem hat Kratos natürlich auch wieder eine Hand voll nützlicher Gegenstände zu Verfügung, die ihm die Suche nach der Büchse der Pandora erleichtert, wie die Ikarusflügel, mit denen er tiefe Abgründe überwinden kann. Derartige Geschicklichkeitspassagen lockern die Kämpfe immer wieder auf, können den auf ein Minimum reduzierten Rätselanteil allerdings nicht komplett weg machen. Abseits der Kämpfe und Geschicklichkeitspassagen sollte man allerdings immer die Augen nach den Schatztruhen offen halten, die Gorgonenaugen für Gesundheit, Phoenixfedern für Magie, Minotaurenhörner für Items sowie göttliche Besitztümer enthalten können, mit denen sich die entsprechenden Anzeigen erhöhen lassen beziehungsweise die einen besonderen Effekt haben. Poseidons Muschelhorn gibt einem beispielsweise unendliche Magie. Wer die „God of War“-Reihe bereits kennt, der ist auch schon mit den zahlreichen Quick Time-Passagen vertraut, die gerade bei den Endgegnerkämpfen, aber auch bei Finishing Moves gegen die unzähligen Gegner von Zeus & Co. zum Einsatz kommen. Was zu Beginn des aktuellen Jahrhunderts ein durchaus interessantes Spielelement war, wirkt anno 2015 mittlerweile etwas überholt. Abseits dieser kleineren Mängel im Spieldesign ist der dritte Rachefeldzug von Kratos allerdings spielerisch ansonsten wirklich sehr gut gelungen und die Geschichte packend erzählt.

DLCs und Fotomodus

„God of War 3 Remastered“ beinhaltet alle Downloadinhalte der PlayStation 3-Version mit sämtlichen Kostümen und dem Arena-Modus samt diversen Herausforderungen gegen eine bestimmte Anzahl an Gegnern oder einfach nur die Zeit. Größte inhaltliche Neuerung ist der Fotomodus, in dem man die aktuelle Spielsituation einfriert, in das Bild herein- und herauszoomt, mit Farbfiltern herumexperimentiert und Bildhelligkeit sowie -schärfe anpasst. Begrenzt sind die Möglichkeiten des Fotomodus allerdings dadurch, dass das Bild nicht gedreht werden kann. Damit wird die Kreativität des Fotografen doch stark eingeschränkt.

Schöne, alte Welt

„God of War 3 Remastered“ kommt mit 1080p-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde daher. Beides geht einher mit einem höheren Detailierungsgrad, schärferen Gesichts- und Bewegungsanimationen sowie schönen Licht- und Schatteneffekten. Allerdings kann der Gott des Krieges seine Herkunft nicht immer verbergen, gerade bei der Spielwelt hätte man sich etwas mehr „Leben“ gewünscht. Trotzdem lässt sich Kratos nicht lumpen und macht auf der PlayStation 4 unter dem Strich eine wirklich gute Figur. Die Einbindung des DualShock 4 als Lebensanzeige, Upgrade-Erinnerung und Pausenmodus sei nur am Rande erwähnt.