Seitdem das Kartenspiel Yu-Gi-Oh! auch außerhalb Japans zahlreiche Anhänger gefunden hat, erschienen auch Ableger in Form von Videospielen.Über die letzten Jahre hinweg wurden Fans kontinuierlich mit neuen Titeln zum Kartenspiel versorgt, die meist alle aktuellen Karten bereitstellten. Auch dieses Jahr soll keine Ausnahme sein, und so veröffentlichte Konami am 31. Juli mit „Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist“ den aktuellsten Titel der Reihe. Zum Preis von 19,99 Euro steht er im PlayStation Store seitdem zur Verfügung und bietet mit über 6600 Karten den bisher größten Umfang innerhalb der Serie an.

König der Spiele

Genau wie ähnliche Titel des Yu-Gi-Oh!-Universums erzählt „Legacy of the Duelist“ die Geschichten der bekannten Anime- und Mangaserien. Die Handlungen sind unterteilt in fünf verschiedene Geschichten, die jeweils die Erlebnisse der einzelnen Protagonisten erzählen. Neben Yugi Muto und Jaden Yuki aus Yu-Gi-Oh! und Yu-Gi-Oh! GX füllen Yusei Fudo, Y?ma Tsukumo und Yuya Sakaki die drei restlichen Story-Arcs aus Yu-Gi-Oh! 5D's, Zexal und Arc-V aus. Aus der aktuellsten Staffel Arc-V ist das erste Duell anzuspielen, um auch die Hintergründe des neuen Protagonisten zu verstehen. Dabei gibt es zu jedem Kampf auch eine kurze Einleitung, die die Hintergründe genauer erklärt.

Strategie ist das A und O

Den meisten Spielern dürfte das Spielprinzip von Yu-Gi-Oh! recht vertraut sein, auch wenn in der letzten Dekade einige Neuerungen dazu gekommen sind. Klassisch starten beide Spieler mit 8000 Lebenspunkten, die der jeweilige Gegner auf null zu bringen hat. Normale Monster sowie Effektmonster können in der vorgesehenen Monsterkarten-Zone platziert werden und eine Bedrohung darstellen. Zauber- und Fallenkarten können verwendet werden, um die eigenen Monster zu unterstützen oder gegnerische zu stören. Seit Yu-Gi-Oh! GX fanden Synchro-Monsterkarten den Weg ins Spiel und haben eine einzigartige Form der Beschwörung ins Spiel gerufen.Gemeinsam mit den Xyz- und Pendelkarten wurden dadurch neue Möglichkeiten eingeführt, um auch bei Veteranen für frischen Wind zu sorgen.

Nachdem ausgelost wurde, welcher Spieler anfängt, beginnt das Duell wie gewohnt mit fünf Handkarten pro Spieler. Der Erste darf eine weitere ziehen und damit anfangen, seine Karten auf das Spielfeld zu legen. Zauber- und Fallenkarten können unter Berücksichtigung des Effekts ohne Limit ausgespielt werden. Dagegen kann man im Zug jeweils nur ein Monster per Normal-, jedoch mehrere Monster per Spezialbeschwörung auf die eigene Spielfeldseite bringen. Beachtet man die Anzahl der Sterne, die ein starkes Monster hat, so kann man nach Tribut von ein oder mehreren Monstern eine mächtige Kreatur herbeirufen. Die Lebenspunkte des Gegners können im Normalfall nur dann angegriffen werden, wenn sein Kontrahent kein Monster auf seiner Spielfeldseite mehr hat. Greift ein befreundeter Diener mit einem höheren Angriffswert eine gegnerische Karte an, die einen geringeren Angriffswert hat, so wird die Differenz von den Lebenspunkten abgezogen und die schwächere Karte auf den Friedhof gelegt. Dagegen fügen Karten, die im Verteidigungsmodus zerstört werden, dem Gegenspieler keinen Schaden zu. Sowohl Monster als auch Zauber- und Fallenkarten können verdeckt gespielt werden, um einen späteren Effekt zu aktivieren. Im Gegensatz zu Fallenkarten, die mindestens einen Zug auf ihre Aktivierung warten müssen, können Zauberkarten in der Regel sofort eingesetzt werden. Das Duell endet, sobald ein Spieler keine Lebenspunkte mehr hat oder von sich aus aufgibt.

Ein Stückchen näher am Traumdeck

Wie aus vergangenen Ablegern bekannt, kann man seine gewonnenen Punkte für Boosterpacks ausgeben und somit seine Kollektion erweitern. Je weiter man in der Handlung fortschreitet, desto mehr solcher Packungen stehen einem zur Verfügung. Neben einigen normalen Karten erhalten sie meist auch eine seltene, die einem Deck oftmals als positive Stärkung dienen kann. Möchte man beispielsweise die beliebten Schwarzflügel-Karten von Crow in den eigenen Besitz bringen, so muss man sein Boosterpack in der 5D's-Story erst einmal freischalten. Die gesammelten Karten lassen sich im Menü zu starken Decks zusammenstellen, die im Duell-Modus nach Herzenslust ausprobiert werden können. Zahlreiche Decks lassen sich somit speichern und können vor dem Kampf ausgewählt werden.

Technik

Genau wie seine Vorgänger spielt sich „Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist“ beinahe vollständig fehlerfrei. Es ist eine solide Kartenspiel-Simulation, die keinen großen Aufwand im puncto Grafik und Musik benötigt. Die kleinen Animationen einzelner Karten gestalten das Duell etwas anschaulicher, jedoch findet dies meist nur bei besonders markanten Karten der Serie statt. Leider haben auch diese keine große Entwicklung gemacht, sondern sind nur als kleiner Zusatz eingebaut worden. Die Animationen in den vergangenen „Tag Force“- Ablegern der letzten Jahre waren deutlich überlegen. Die Steuerung ist alles andere als kompliziert, denn meist benötigt man neben der Kreuz-Taste lediglich die Kreis-Taste, um seine Runde zu beenden.