Nachdem in der vorherigen Episode die Geschichte des Wither-Sturms beendet wurde, warteten die zahlreichen Spieler bereits, was die Entwickler nun vorhaben. Wie in den vorherigen Reviews bereits erwähnt, waren die Folgen nämlich nicht schlecht, boten jedoch einfach keine spannende Geschichte und dümpelten nur vor sich hin. Deshalb haben wir uns erneut mit Jesse, Petra und Co. auf den Weg gemacht, ein Abenteuer zu erleben. Ob die Zukunft besser aussieht, oder man lieber Bauchschmerzen haben sollte, erfahrt ihr im Test.

Der Neue Orden des Steines

Nachdem Jesse, Petra, Axel und Olivia die Welt gerettet haben, ruhten sie sich nicht auf ihrem Erfolg aus, sondern gründeten den Neuen Orden des Steines. Anders als ihre Vorgänger, sind sie jedoch echte Abenteurer, die sich das Leben nicht leichter machen. Dementsprechend geraten sie im Abenteuer, mit dem die Episode beginnt, nicht nur an ein simples Schalterrätsel, sondern auch an zahlreiche Monster. Mit ihren Rüstungen und verzauberten Waffen stellen diese jedoch vorerst kein Problem dar, wofür sie mit Schatztruhen belohnt werden. Alles scheint normal zu sein, bis Jesse ein blaues Feuerzeug entdeckt. Bevor sie dieses ausprobieren können, werden sie jedoch von noch mehr Monstern angegriffen. Die Flucht gestaltet sich temporeich, auch wenn der Spieler wie immer nur die richtigen Knöpfe zur richtigen Zeit drückt. Dennoch macht das Spaß und erinnert an den Anfang von Episode 3, der ein echtes Highlight darstellte.

Aus der Ruine entkommen, tauchen plötzlich die Ocelots auf. Nachdem sie sich jedoch von Lukas getrennt haben, und Aiden die Macht übernommen hat, heißen sie jedoch Blaze Rods und wollen den gerade erst erbeuteten Schatz an sich nehmen. Nach einem kurzen Wortgefecht, den die Macher anscheinend von Fünfjährigen haben schreiben lassen, gehen sie jedoch erstmal getrennte Wege. Schon hier kippt der positive Eindruck und mit Aiden wird ein unfassbar schlecht geschriebener Bösewicht präsentiert, der nur neidisch ist, dass der Neue Orden des Steines berühmt ist. Dass er der Gruppe vorher erst geholfen hat, die Welt zu retten, wird einfach völlig ignoriert.

Das Tor zu einer anderen Welt

Zurück in der Stadt, feiert das Volk die Rückkehr ihrer Helden und liefert damit die bisher lustigste Szene der gesamten Reihe ab. Es ist einfach herrlich, wie die Leute die Gruppe verehrt und es wird deutlich, dass sie wirklich die Helden sind, die das Land verdient. Nach einer kurzen Konfrontation mit Ivor wird zudem klar, dass er nun wirklich etwas aus seinen Fehlern gelernt hat. Wieso er nicht hinter Gittern ist, lässt sich nur damit erklären, dass die Schreiber noch etwas mit ihm vorhaben. Er hat die Gruppe zudem in die Ruinen geschickt und ist begeistert von deren Fund. Nachdem sich Olivia und Axel vorerst verabschiedet haben, gibt es ein frohes Wiedersehen mit Lukas, der von Petra mitgeschleppt wird, da sie zusammen mit Ivor zurück in die Ruine reisen müssen, um durch ein Portal einer alten Zivilisation zu schreiten. Der Bücherwurm hat nämlich schon oft von der sogenannten Eversource gehört, die hinter diesem liegen soll und alle Blockarten erscheinen lassen kann.

Erneut wird die Gruppe von den Blaze Rods aufgehalten, und Aiden kann nicht nur den Feuerstein an sich nehmen, sondern schreitet auch als erstes durch das Portal. Die Gruppe folgt ihm zwar schnell, landet jedoch auf einer schwebenden Insel. Diese wird kurzerhand abgebaut, um eine Brücke zu einer schwebenden Stadt zu bauen. Wie die drei Bösewichte dort hingelangt sind, ist unbekannt. Angekommen in Sky City sind erstmal alle beeindruckt von den hochwertigen Konstruktionen, lernen jedoch schnell, dass hier das unautorisierte Bauen verboten ist. Auf der Suche nach Aiden begegnen sie Milo, der ihnen zögerlich verrät, dass die anderen in den großen Palast wollen, wo sich die Eversource befinden soll. Diese wird von der Erschafferin bewacht, die nicht nur die Regel macht, sondern auch als einzige Materialien aus der Eversource schöpfen darf. Von Aiden wird sie jedoch darüber unterrichtet, dass Jesse die Macht stehlen will, weshalb sie nach einer Ansprache Jagd auf die Gruppe macht. Anstatt zu fliehen, muss Ivor jedoch ganz laut rufen, dass er illegalerweise die Brücke gebaut hat. Diese Aktion ist so unfassbar dumm, dass wir uns im Durchlauf dagegen entschieden haben, ihm zu helfen und stattdessen mit Milo gegangen sind, was leider auch dazu führt, dass Lucas gefangen genommen wird. So unlogisch Ivors Reaktion auch sein mag, es ist dennoch schön, einen etwas leichteren Ton zu erleben, da die vorherigen ernsteren Szenen fast nie gelungen sind.

First rule of Builders Club...

Nach der erfolgreichen Flucht enthüllt Milo, dass er und eine kleine Gruppe im verborgenen Gegenstände bauen und er ein großer Feind der Erschafferin ist. Nachdem Jesse und Petra die Leute von sich überzeugt haben, hilft Milo ihnen, in den Palast zu gelangen, wo Ivor und Lucas sich schon erfolgreich aus den Katakomben befreit haben. Nach einer kurzen Suchaktion finden sie schließlich die Eversource, die jedoch nur ein Huhn ist, das Eier legen kann. Aus diesen Eiern schlüpfen Monster und Tiere, die wiederrum Materialien bedeuten. Nachdem die Erschafferin die Gruppe nun erst festnehmen will, enthüllt Aiden seinen lächerlich offensichtlichen Plan und stößt Lucas, Jesse und die Hoheit in das Nichts. Anders als gedacht, ist unten jedoch natürlich die normale Welt, und nach einer erfolgreichen Wasserlandung müssen sie sich wieder hochbauen, um Aiden endgültig zu besiegen. Die Enthüllung über das Land unter der Stadt steckt zwar voller Klischees, passt jedoch hervorragend zur Episode.

Aiden und seine Freunde haben jedoch eher Spaß damit, Monster freizulassen, die das Volk tyrannisieren. Und hier müssen wir uns einmal ordentlich aufregen. Zuerst denkt man, es würde so wie in jeder Geschichte damit enden, dass sie die Kontrolle über die Macht verlieren und Jesse die drei retten muss. Tatsächlich befreien sie allerdings mutwillig die Monster mit dem Wissen, dass sie damit alle Bürger töten könnten. Es ist unbeschreiblich, wie dumm diese Auflösung ist. Glücklicherweise kann Jesse ihn nach einer unterhaltsamen Szene stellen und entscheiden, was mit ihm gemacht wird. Natürlich haben wir uns dazu entschieden, ihn erstmal mitzunehmen, und im Anblick des Todes bereut er ganz plötzlich seine Taten und bittet um Vergebung. Das Himmelsreich ist jedoch nicht mehr zu retten, weshalb alle fliehen müssen, einem Wasserfall sei Dank. Unten angekommen folgt nun eine kurze Szene darüber, wie das Volk nun leben soll und Aiden überlegt, im Exil Schriftsteller zu werden. Die Gruppe hat inzwischen ein Portal gefunden und will zurück reisen, die Episode endet jedoch damit, dass sie nicht zurückkehren, sondern in einem riesigen Raum landen, der unzählige Portale beinhaltet.

Unsere Meinung

Die Episode ist tatsächlich besser, als man nach den vorherigen denken mag. Die Action-Szenen sind durchweg spaßig, der Humor wieder deutlich präsenter und die Idee einer Stadt, in der das Bauen verboten ist, durchaus interessant. Zudem wird die Handlung nicht in die Länge gezogen, ein großes Problem der bisherigen Folgen, was dazu führt, dass nie Langeweile aufkommt. Man kann also zum Teil wirklich froh darüber sein, hier eine fast eigenständige Geschichte zu erhalten. Die Entscheidungen spielen zwar, bis auf eine Ausnahme, absolut keine Rolle, darüber kann man jedoch hinweg sehen. Auch die Anspielungen auf Reuben waren nicht zu überzogen, und wirkten durchaus passend.

Leider hat das Team mit Aiden den schlechtesten Bösewicht erschaffen, den wir bisher erlebt haben. Nicht nur die Logiklöcher sind ein Problem, auch seine ganze Motivation ist einfach nur dumm. Er ist neidisch auf den Orden, und wird deshalb vollkommen verrückt? Die Szenen mit ihm ziehen leider die ansonsten durchaus unterhaltsame Episode unnötig runter und hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack. Und wo wir schon gerade dabei sind, ist auch die Verkaufsstrategie diesmal ein erhebliches Problem. Denn am Ende wird einem klar gesagt, dass man erneut bezahlen muss, um ein vernünftiges Ende zu erhalten. Zwar bot auch „The Walking Dead“ einen Cliffhanger, dennoch war das dort sehr viel weniger dramatisch, da die Geschichte vorerst abgeschlossen wurde. Hier jedoch wird in der letzten Folge eine neue begonnen, was darin resultiert, dass man sich fast gezwungen fühlt, die restlichen Episoden zu kaufen, wenn man wirklich das Ende sehen will. Ein runder Abschluss ist etwas komplett anderes.