Anfang Juli beginnt das größte Radsport-Ereignis der Welt - die Tour de France. Die 103. Auflage des Radrennens umfasst 21 Etappen und führt auf den 3.500 Kilometer durch insgesamt vier Länder. Dabei werden insgesamt 16 neue Etappenorte besucht, am Ende führen allerdings trotzdem wieder alle Wege nach Paris. Wer die Etappen schon einmal vorab erkunden möchte, kann selbiges nun auf seiner PlayStation 4 machen. Wir sind auch dieses Jahr wieder auf unseren Drahtesel gestiegen und haben unser fahrerisches Talent bewiesen.

Mont-Saint-Michel - Paris

Nach 2014 und 2015 dürfen PlayStation 4-Besitzer nun zum dritten Mal auf die Jagd nach dem gelben Trikot gehen. Die Tour de France hat insgesamt 21 Etappen, die diesmal von Mont-Saint-Michel über Carcassonne und Berne bis nach Paris führen. 22 Teams mit jeweils neun Fahrern, darunter die deutschen Teams Bora-Argon 18, mit dem deutschen Meister Emanuel Buchmann, und Team Giant-Alpecin, sind bei der 103. Auflage dabei. Die Fahrer unterscheiden sich in zwölf Kategorien, wie Ausdauer, Regeneration und Abfahrt, und haben zudem noch eine Spezialisierung, wie Sprint oder Bergfahrt. Aus diesen zwölf Werten ergibt sich die Gesamtstärke des Fahrers. Die Gesamtstärke aller Fahrer eines Teams ergibt zudem dessen Gesamtstärke, die in Form von einem bis zu fünf Sternen dargestellt wird.

Kampf um das gelbe Trikot

Für die Rennen selbst ist erfreulicherweise wieder eine perfekte Mischung aus Schnelligkeit, Ausdauer, Timing und natürlich die richtige Strategie notwendig, um am Ende in Paris im gelben Trikot auf dem Siegerpodest zu stehen. Kräftiges Treten in die Pedale reicht auch in diesem Jahr wieder nicht aus, um siegreich zu sein. Stattdessen muss man sich seine Energie wieder einteilen und auch die Unterstützung seiner Teamkameraden in Anspruch nehmen, in dem man sie beispielsweise per Team-Funk auffordert, sich vor einen zu setzen, damit man selbst in deren Windschatten fahren und damit Energie zurückgewinnen kann. Dadurch verhindert man den Zusammenbruch, bei welchem die Farben auf dem Bildschirm verschwinden und man alles nur noch Grau in Grau sieht, was einen zusätzlich wertvolle Sekunden kostet. Über den Team-Funk kann man übrigens einen Rennabschnitt auch automatisch vor- und gegebenenfalls zurückspulen, wenn man beispielsweise mal selbst eine Pause braucht oder eine Passage wiederholen möchte. Gerade das Vorspulen ist wirklich eine schöne Angelegenheit. Natürlich kann man auch wieder Verpflegung anfordern, die man sich in diesem Jahr auch einteilen kann. Das alles und noch viel mehr kann und sollte man sich im Trainingsmodus erklären lassen und ausprobieren, um die Tour de France gewinnen zu können.

Herausforderungen abseits der Tour

Die Tour de France steht natürlich im Mittelpunkt des Spiels, aber auch die 2016er-Version bietet wieder jede Menge zusätzliche Herausforderungen. Mit dem Criterium Dauphine, Criterium International, dem Circuit des Grimpeurs und der Triptychon-Tour sind gleich vier bekannte Rennen enthalten, die euch zwingen, euer Bestes zu geben. Wer möchte kann sogar die letztjährige Tour de France noch einmal spielen. Ansonsten gibt es wieder den Profi-Team-Modus, in dem man ein Team aufbauen und an die Spitze der Welt führen muss. Auch der Herausforderungsmodus ist wieder dabei, bei dem sein Können gegen die Zeit beweisen muss, um Medaillen zu gewinnen. Die zwölf Kilometer von Le Mollard müssen beispielsweise in 2’24 gefahren werden, um Gold zu holen. Für Silber reicht 2’28 und für Bronze 2’34. In Bezug auf den Spielumfang ist „Tour de France“ schon fast riesig, zumal man das Spiel in den meisten Spielmodi alleine, kooperativ oder gegeneinander bestreiten kann.

Meine Tour

Eine wirklich ausgezeichnete Sache ist der Tour Editor, bei dem aus über 50 Etappen eine eigene Tour erschaffen kann. Da kommt man sich schon einmal vor wie einer der Planer für die nächste Auflage des Radrennens. Bergetappe, Zeitfahren, Flachetappe, Teamzeitfahren und Hügelige Etappe: Die Anzahl und die Reihenfolge darf man selbst bestimmen. Und natürlich macht in diesem Fall die eigene Auflage des Rennens noch einmal eine Spur mehr Spaß. Natürlich hat es auch der normale Team- bzw. Fahrereditor wieder ins Spiel geschafft, mit dem man sein eigenes Team und seine eigenen Fahrer erschaffen kann.

Technik

An allen Stellen wurde geschraubt, um „Tour de France 2016“ auf der PlayStation 4 besser zu machen als die Jahreseditionen 2014 und 2015. Auch die grafische Seite fällt eine Spur besser aus. Gerade bei den Fahrern ist ein kleiner grafischer Sprung erkennbar, die Landschaften können allerdings nur dann überzeugen, wenn man an Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise Burgen, vorbeifährt, ansonsten bleiben sie aber blass. Bei hohem Tempo ist zudem ab und an ein Grafikaufbau erkennbar. Die Zuschauer am Streckenrand fallen zudem grafisch immer noch negativ auf. Teilweise springen sie auf geradezu lächerliche Art und Weise auf die Straße beziehungsweise verschwinden wieder kurz vor einem Zusammenstoß, als würden sie auf Schienen laufen. So stellt man sich einen computergesteuerten, französischen Fließbandarbeiter vor. Schön, dass sie einen wenigstens schon einmal lautstark unterstützen. Selbiges ist abseits von kleineren Naturgeräuschen und dem obligatorischen Team-Funk allerdings auch die einzige akustische Auffälligkeit.