Während die US-Serie „The Walking Dead“ gerade in der Sommerpause ist und auch noch einige Monate bis zum Release der ersten Episode von „The Walking Dead: Season Three” ins Land ziehen werden, darf man schon Anfang Juli in „7 Days to die“ ums Überleben kämpfen. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, den Kampf gegen die Gefahren der postapokalyptischen Welt aufzunehmen und wollen euch nun in unserer Review davon berichten.

Geschichte

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Sie wurde in Folge einer atomaren Explosion überwiegend unbewohnbar. Kleine Flecken auf der Weltkarte sind zwar die Ausnahme, allerdings lauert auch dort der Tod an jeder Ecke. Eine Vielzahl der Menschen, die nicht in Folge der atomaren Strahlung gestorben ist, wurde nämlich in Zombies verwandelt, welche nach dem Fleisch der Lebenden verlangen. In dieser postapokalyptischen Welt haben die Worte Gnade und Frieden keine Bedeutung mehr. Nur die Klügsten und Stärksten werden überleben können.

Überleben mit leeren Händen

„7 Days to die“ ist eine bunte Mischung aus Survival Horror und Strategiespiel, in dem man in der Rolle eines der wenigen Überlebenden der Apokalypse in Arizona ums Überleben kämpft. Und so findet man sich nach dem Einstieg als einer von 16 wählbaren Charakteren mitten in der Wildnis von Arizona wieder. Waffen und Werkzeuge hat man zunächst nicht; nur eine Dose Chili, eine Flasche Wasser, ein Erste-Hilfe-Verband und eine Fackel nennt man sein Eigen. Somit macht man sich erst einmal auf, die nähere Umgebung zu erkunden, und nimmt dabei alles mit, was sich potentiell als nützlich herausstellen könnte. Auch Leichen können dabei beispielsweise durchsucht werden und davon wird man auf seinem Weg jede Menge finden. Ungefähr 400 Gegenstände, wie Waffen, Werkzeuge, Rüstungen, Nahrungsmittel, Kleidungsstücke und sogar Fahrzeuge können gefunden, gebaut, repariert und natürlich verwendet werden, um das eigene Überleben zu sichern. Aber selbstverständlich kann auch jeder Müll mitgenommen werden - George Stobbart wäre stolz auf uns.

Bau einer sicheren Zuflucht

Schnell ist mit den gefundenen Gegenständen eine kleine Hütte gebaut, die allerdings nicht allzu viel Schutz vor den Zombies bietet. Um zu überleben, muss man demnach auch Zeit in den Bau beziehungsweise Ausbau seiner eigenen Basis investieren. Dabei hat man die Wahl, ob man von Grund auf oder aus einer existierenden Ruine eine sichere Zuflucht errichten möchte. Die eigene Festung kann man mit allerhand Fallen und anderen Abwehrmechanismen ausstatten, damit man nicht von den Untoten überlaufen wird. Circa 1.200 Baukomponenten stehen dabei zur individuellen Gestaltung zur Verfügung. Fallen und andere Abwehrmechanismen sind auch dringend notwendig, da die Zombies nicht nur durch Türen und Wände brechen, sondern ebenfalls nicht davor zurückschrecken zu klettern oder zu graben, wodurch sie wesentlich intelligenter sind als ihre Verwandten im „The Walking Dead“-Universum. Trotzdem wird man relativ schnell den Dreh raus haben, wie man seine Gegner mit Nah- und Fernkampfwaffen effektiv ausschalten kann.

Auf der Suche nach Nahrung

Natürlich kann niemand ohne ausreichend Essen und Trinken überleben und so legt man seinen eigenen Garten an oder begibt sich in die Wildnis, um auf die Jagd zu gehen. Dabei sollte man immer die Augen aufmachen, ob man nicht in einer alten Scheune oder einem verlassenen Anwesen nützliche Gegenstände findet. Da sich das Wetter ändert, von glühender Hitze über wahre Regengüsse bis hin zu starkem Schneefall ist wirklich alles möglich, muss man seine Strategie für die Besorgungstouren entsprechend anpassen. Der in diesem Genre mittlerweile standard-mäßige Tag- und Nachtzyklus ist auch wieder dabei, indem man natürlich tagsüber wieder größere Überlebenschancen besitzt, da die Zombies sich im Sonnenlicht träger fortbewegen. Auch vor Rollenspielelementen schreckt „7 Days to die“ nicht zurück. So können die Fähigkeiten unseres Helden in ungefähr 50 Fertigkeitsstufen verbessert werden, die in sieben Kategorien, wie Waffen, Gesundheit/Fitness und Plünderung, unterteilt sind.

Alleine, zu zweit, zu viert oder Versus

Wer möchte, kann „7 Days to die“ auch zu zweit im Splitscreen-Modus oder zu viert online absolvieren, wobei die Varianten Versus, Koop-Survival und Koop-Creative angeboten werden. Persönlich konnte ich dem Versus-Modus nicht allzu viel abgewinnen, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mich eher zu den Erschaffern als zu den Zerstörern zähle.

Technik

Wer schon einmal den bekannten indizierten PlayStation-3-Titel auf der Urlaubsinsel Banoi an der Küste von Papua-Neuguinea gespielt hat, weiß, wie man sich ein Open-World-Zombie-Spektakel, unabhängig vom Handlungsort, vorstellen kann. „ 7 Days to die“ macht seine Rolle ganz ordentlich, auch wenn man dem Spiel einen gewissen Trash-Faktor nicht absprechen kann, den man zu PlayStation-2-Zeiten unter anderem bei „Midway“ kennen und lieben gelernt hat. So sehen die Landschaften in Arizona, allen voran die Bäume, Sträucher und Häuser beispielweise alle grafisch leicht überholt aus und mit wunderbarer Weitsicht ist es weder in der Wüste noch in den schneebedeckten Bergen allzu gut bestellt. Wenn ich auf der Suche nach nützlichen Gegenständen durch die Häuser gezogen bin, kamen stellenweise Erinnerungen an „Die Hard Vendetta“ wieder hoch. Grafisch hinkt das Spiel wirklich etwas der Zeit hinterher; gerade wenn die Bildrate in Kämpfen in die Knie geht, ist das bitter. Das hat auch negativen Einfluss auf die ansonsten tolle Atmosphäre. Zumal auch die akustische Ausgestaltung des Überlebens sich (natürlich) auf Natur- und Kampfgeräusche beschränkt.