Vor knapp zwei Konsolengenerationen, oder genauer zwölf Jahren, erschien „Spider-Man 2” im Kino und auch als Videospiel. Letzteres war überraschend gut und wurde vor allem für die Netz-Mechaniken gelobt. Jetzt hat der damalige Entwickler hinter dieser Technik, Jamie Fristrom, nach fast drei Jahren sein Kickstarter-Projekt „Energy Hook” veröffentlicht. Ob uns die Mischung aus „Tony Hawk’s Pro Skater” und wildes Herumschwingen gefallen konnte, lest ihr in der folgenden Review.

Ein schlechter erster Eindruck

Wenn man „Energy Hook” startet, dann wird man sofort von merkwürdigen Geräuschen begrüßt, bei denen man sich schon wundert, ob das nun Bugs sind oder der auditive Terror gewollt ist. Noch etwas perplex von diesem etwas anderem Start, bei dem man hofft, dass es so nicht weiter geht, ist der Blick ins Hauptmenü etwas ernüchternd. Neben dem bloßen Starten des Spiels gibt es keine weiteren Modi, die einem an der Stange halten werden. Das war selbst bei den ersten „Tony Hawk’s Pro Skater”-Spielen schon anders.

Der erste Eindruck wird dann leider aber auch beim Start des Spiels bestätigt. In einem kleinen, minimalistisch designten Ort muss man entweder frei oder mit Aufgaben durch die Welt schwingen. Dabei sind letzteres meistens Checkpoint-Rennen oder Wettbewerbe, um innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Anzahl an Punkte zu erreichen. Dafür bekommt man Cred, was neue Welten, Upgrades und Aufgaben freischaltet, und eine Medaille basierend auf der erreichten Zeit respektive dem erzielten Highscore.

Langweilig von Beginn an

Das ganze Unterfangen wäre ja noch einigermaßen annehmbar und könnte für ein bis zwei Stunden unterhalten, wenn da nicht das gnadenlos schlechte Spielprinzip wäre. Zwar ist das Schwingen mit dem Energie-Haken annehmbar umgesetzt, aber man hat das Gefühl, dass sich in den letzten zwölf Jahren nichts daran geändert hat. Dieses Mal kommt nur eine schwammige Steuerung hinzu, durch die es fast nur noch auf Glück basiert, wo man am Ende hinfliegt. In Zusammenarbeit durch den Jetpack, mit dem man nach oben sowie nach vorne fliegen kann, ist jegliches Feintuning fast schon unmöglich. Dadurch verkommt das gesamte Spiel schon nach wenigen Minuten einfach zu einem langweiligen, abwechslungsarmen Mix, den man mit Freude von seiner Festplatte löscht. Tatsächlich nur ganz hartgesottene Trophäen-Jäger werden das Spiel länger spielen, aber sich dann über die zahlreichen Bugs ärgern die den Titel plagen.

Eine weitere unoptimierte Unity-Performance

„Energy Hook” ist mal wieder ein Beispiel für die schlechte Performance der Unity Engine auf der PlayStation 4. Nicht nur ist die Grafik unterdurchschnittlich und die Welten wirklich hässlich, sondern auch an allen Ecken und Enden zuckelt die Kamera sowie die Framerate ist nie stabil. Die Kamera ist sowieso eine Geschichte für sich. Keine der Sensitivität-Einstellungen ist wirklich befriedigend und sie steuert sich entweder zu träge oder viel zu schnell – ein angenehmes Mittelmaß gibt es nicht. Neben den merkwürdigen Sounds im Hauptmenü gibt es auch ansonsten keine Tracks, die den Ohren schmeicheln werden. Also beim Spielen lieber einfach den Sound abschalten und Spotify anmachen.