Während Mario immer noch in seiner Garage an seinem Kart schraubt, um es rechtzeitig für die nächsten Cups auf der NX fertig zu bekommen, und die Rentner-Clique von „Coffin Dodgers“ die Gunst der Stunde nicht nutzen konnte, um das Siegerpodest zu erklimmen, wird es nun tierisch auf den Rennstrecken dieser Welt. Grund dafür ist die Veröffentlichung von „Obliteracers“, das wir euch nun in unserer Review vorstellen möchten.

Tierisch viel los!

Was würde wohl passieren wenn Schweine, Hühner und Roboter um die Wette fahren würden? Diese Frage dürften sich die Jungs und Mädels vom australischen Entwickler Space Dust Studios anno 2013 gestellt haben, als sie die Idee zu „Obliteracers“ hatten. Im Sommer 2016 ist aus einer Idee nun ein waschechter Fun-Racer geworden, der zwar etwas an „Mario Kart“ und „Sonic All Star-Racing: Transformed“ erinnert, seine Wurzeln allerdings eher in Codemasters „Micro Machines“-Reihe hat. Doch nun direkt ins Abenteuer: Die Karriere führt einen auf über zehn Strecken rund um die Welt. Rennen durch die Wüste stehen dabei ebenso auf dem Programm, wie solche auf einer Bohrinsel im ewigen Eis, am Strand einer tropischen Insel oder auf den Straßen einer futuristischen Stadt. Die Fahrer hören auf Namen wie Piccolo, Chic und Captain Fizz und sind den Gattungen Schwein, Huhn und Roboter zuzuordnen. Einen hohen Wiedererkennungswert haben die Fahrer allerdings trotzdem nicht.

Karriere als Schwein, Huhn oder Roboter

Ein kurzes Einleitungsrennen des Karrieremodus führt einen in die Welt von „Obliteracers“ ein beziehungsweise macht einen mit den Regeln und der Steuerung vertraut. Anstatt nämlich Rennen über eine bestimmte Rundenzahl zu fahren, muss man im Rennen entweder alle gegnerischen Fahrer ausschalten oder als Erster so weit in Führung gehen, dass die Kamera die anderen Fahrer nicht mehr erfasst. Selbiges kennt man bereits aus der „Micro Machines“-Reihe und dürfte für diejenigen, die abseits von „Mario Kart“ noch keinen Fun Racer gespielt haben, gewöhnungsbedürftig sein. Wer auf diese Weise fünf Siege zuerst in einem Rennen einfährt, gewinnt und bekommt drei rote Bomben. Wer am Ende die zweit- oder drittmeisten Siege einfährt, bekommt zumindest noch zwei beziehungsweise eine Bombe. Selbige dienen dem Freischalten von weiteren Rennen im Karrieremodus. Das wirkt etwas angestaubt und hat uns nicht unbedingt aus den Pantoffeln befördert.

Bei den Rennen selbst sammelt man natürlich regelmäßig Boni, wie automatische Lenkraketen oder Minen ein, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Einzige Besonderheit ist die Tatsache, dass man sein Schild jederzeit aktivieren kann, allerdings mit einem merklichen Geschwindigkeitsverlust. Das ist allerdings auch das einzige Feature, das „Obliteracers“ bei der Wahl der Waffen hervorhebt. Wirklich langfristig kann der Fun-Racer einen i m Karrieremodus keinen Spaß bringen. Eine nette Spielerei sind die Stunts und die Möglichkeit rückwärts zu fahren und dementsprechend Waffen, die man eigentlich nur nach vorne abschießen kann, auch Verfolgern um die Ohren zu werfen. Klingt nett, ist allerdings nur etwas für Fortgeschrittene und Experten im Spiel.

Bitte meldet euch!

Alleine hat es uns also nicht so umgehauen, doch wie sieht der Mehrspielerpart aus? Offline können vier Spieler auf dem selben Bildschirm fahren, Online greifen sogar bis zu 16 Spieler in die Rennen ein – soweit die Theorie. Offline macht das Spiel durch das simple Drop-In/Drop-Out-Konzept auch jede Menge Laune und beweist, dass man durchaus mit dem Spiel seinen Spaß haben kann. Online scheitert das Konzept an den fehlenden Mitspielern. Wenn man es einmal schafft, ein Rennen gegen drei menschliche Spieler und ohne Bots zu starten, darf man jubeln. Allerdings hat man dann hundertprozentig einen dabei, der das Spiel schon in und auswendig kennt. Wer ein Spiel hosten möchte, um die Trophäe für das Hosten und Gewinnen des Rennens zu bekommen, wird dagegen ewig warten. Dabei sind die Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Mehrspielerspektakel doch gegeben, immerhin ist nahezu alles vorher einstellbar, die Spielgeschwindigkeit ist weder zu niedrig noch zu hoch und im Offline-Mehrspielermodus funktioniert es einwandfrei.

Technik

Auf der Pro-Seite stehen eine quietsch-bunte Grafik mit einem guten Streckendesign und eine flüssig ablaufende Engine. Dagegen steht auf der Contra-Seite das fehlende Alleinstellungsmerkmal, selbst die Fahrer sind so austauschbar wie die Flasche Wasser, die während des Schreibens dieser Review vor mir auf dem Schreibtisch stand. Zudem muss man sich an die Kameraperspektive gewöhnen, die sich mit dem Ausdehnen des Feldes natürlich auch verändert. An diesen Punkt kann man sich allerdings gewöhnen, zudem ist die Steuerung wirklich sehr gelungen sowie sowohl für Anfänger als auch Profis geeignet und die Melodien sind ebenfalls bunt und munter.