Vor nicht einmal einem halben Jahr haben wir uns mit „Layers of Fear” wirklich sehr gegruselt. Doch wir waren überrascht als ein zusätzlicher Inhalt angekündigt wurde, da die Geschichte doch eigentlich abgeschlossen war. Kann „Inheritance” dennoch überzeugen? Unsere Drei-Minuten-Spieleterrine verrät es euch!

Erbin

Die Geschichte beginnt genau dort, wo sie auch beim letzten Mal begonnen hat. Man steht mit dem Rücken zur Eingangstür im dunklen Herrenhaus. Nur die Person ist eine andere: und zwar die Tochter des Malers. Sie sinniert über das, was in ihrer Kindheit passiert ist. Über ihren Vater, der langsam wahnsinnig wurde. Seine Schreie, die sie ertragen musste. Sie kommt zu dem Entschluss, dass der Wahnsinn in ihrer Familie liegt, und somit auch sie selbst befallen hat. Doch sie möchte dem ein für alle Mal ein Ende bereiten. Die Lösung hierzu sucht sie eben in dem Haus, in dem sie aufgewachsen ist.

Wir müssen an der Stelle leider sagen: Die Geschichte zieht einen nicht mehr so mit wie die des Hauptspiels. Es war einfach deutlich spannender, den langsam wachsenden Wahnsinn zu begleiten, anstatt direkt mit dem Endstadium konfrontiert zu werden und die Ursache zu suchen.

Erkundung

Am Gameplay ändert sich natürlich auch mit der Erweiterung nichts. Man geht durch die Räume und Gänge des Hauses, findet dabei Hinweise auf die Ereignisse und muss einige, wenige Rätsel lösen, die jedoch nie sonderlich schwierig sind. Wie gehabt gibt es Visionen, die jedoch nicht die gleiche Wirkung erzielen, wie zuvor. Im Hauptspiel hat alles langsam angefangen und wurde zunehmend wirkungsvoller, „Inheritance” dagegen legt schon nach wenigen Minuten voll los, so dass man nach einiger Spielzeit schon fast des Wahnsinns müde wird. Was dagegen durchaus punkten kann, sind die unterschiedlichen Enden. Mehrere Entscheidungen führen dazu, wie die Tochter die Handlungen des Vaters interpretiert, was dann zu einem zufriedenstellenden Ende führt, wobei man auch dieses Mal mit ungefähr vier Stunden Spielzeit auskommt.

Buh!

Die Atmosphäre ist auch hier durchaus gelungen, auch wenn ein Punkt etwas zu aufgesetzt wirkt: die Perspektive ist nun deutlich tiefer angesetzt, um der Sicht eines kleinen Mädchens zu entsprechen. Dies wirkt jedoch insbesondere mit dem zu starken Fischaugen-Effekt etwas übertrieben. Natürlich haben es auch die typischen Jump Scares wieder in ordentlicher Anzahl ins Spiel geschafft. Natürlich zuckt man zusammen, wenn auf einmal unverhofft ein lautes Bellen aus Boxen oder Kopfhörern dröhnt und ein Dobermann vor einem plötzlich durch den Gang huscht. Aber sobald der Schreck verflogen ist, denkt man sich doch ab und an einfach nur „billig”.

Verbessert

Immerhin in Sachen Technik hat man sich etwas verbessert. Zwar sind die pixeligen Kanten immer noch vorhanden, doch hat man die Ruckler reduzieren können. Rein vom Stil her gibt es nichts zu meckern, denn die erzeugte Grusel-Atmosphäre ist sehr gelungen – bis der nächste Jump Scare sie unterbricht.