Um bei den zahlreichen Spielen im PlayStation Store Erfolg zu haben, muss das Projekt entweder einen großen Namen, eine ausgezeichnete PR-Kampagne, gute Bewertungen oder ein außergewöhnliches Spielkonzept haben. Von der STEAM-Version bringt „Clustertruck“ die guten Bewertungen mit und um das außergewöhnliche Spielkonzept ist es auch nicht weit her. Ob das allerdings auch ausreicht, um auf der PlayStation 4 zu überzeugen, wollen wir euch nun in unserer Review vorstellen.

„Nichts kann einen Konvoi stoppen!“

Es gibt Videospiele, auf deren Ideen man erst einmal kommen muss. Auch hinter „Clustertruck“ steckt so eine Idee. Der ein oder andere kennt vielleicht den Begriff S-Bahn-Surfen, bei der man sich illegaler Weise an oder auf einer fahrenden S-Bahn festhält. „Clustertruck“ greift diese Idee auf und verlagert das Konzept von den Schienen auf die Straße. Anstatt jetzt auf einem Zug oder einer S-Bahn zu stehen, findet man sich zu Beginn eines Levels auf einem anfahrenden LKW wieder. Leider fährt der weder langsam, noch verkehrsgemäß. Stattdessen geht es relativ zügig über Straßen, Wege und auch schon einmal querfeldein. Überall sind Hindernisse, wie Straßenschilder, -abgrenzungen, Bäumen, Felsen, etc.

Um nicht mit einem entsprechenden Hindernis in unliebsamen Kontakt zu kommen, heißt es im richtigen Moment zu springen. Zum Glück befindet sich der LKW in einem Konvoi, wodurch man auch den Weg zur Seite zum Ausweichen verwenden kann. Den „Level Failed - Press any key to restart“-Bildschirm wird man trotzdem häufig sehen, wenn man einen Sprung in Bezug auf die Zeit oder die Länge falsch timt und dadurch beispielsweise gegen einen Balken springt oder nicht auf einem LKW, sondern auf der Straße aufkommt. Da die LKW-Fahrer ihren Führerschein aber anscheinend auf der Kirmes geschossen haben, kommt es in regelmäßigen Abständen auch zu Unfällen, bei denen man rechtzeitig aus der Gefahrenzone springen muss.

Trucksolute Zero und andere Gimmicks

An diesem Punkt setzt nun das Belohnungssystem von „Clustertruck“ an: Je schneller man eine Stufe beendet, desto mehr Stilpunkte bekommt man. Eben selbige benötigt man, um neue Fähigkeiten und Bewegungen freizuschalten. Wer sich beispielsweise in der ersten Welt Desert damit begnügt nur im Notfall auf einen vorgelagerten Truck zu springen, bekommt nur wenige Stilpunkte und kann die später eventuell benötigten Zusätze nicht freischalten, weswegen er die Levels später noch einmal spielen muss.

Zu den Fähigkeiten zählt die Möglichkeit die Zeit kurzzeitig zu verlangsamen, einen tragbaren Truck für misslungene Sprünge mitzunehmen, die Fahrt der Trucks kurzzeitig einzufrieren und das Spiel im epischen Modus zu spielen. Zu den neuen Bewegungen zählte der Doppelsprung, das Jetpack, der Enterhaken, ein Back Track, ein Air Dash, ein Truck Boost, die Leviathan-Beschwörung und ein Trucker Flip, der zusätzlich Stilpunkte bringt. Genau das Freischalten und Einsetzen der neuen Fähigkeiten und Bewegungen macht wirklich jede Menge Spaß und bringt die Abwechslung ins Spielkonzept, die benötigt wird, damit das Spiel nicht schon nach kurzer Zeit uninteressant wird.

Technik

Grafisch fallen einem kleinere Parallelen zum ersten „Mirror‘s Edge“ auf, auch wenn natürlich alles recht simpel und steril ausfällt. Schön sind vor allem die rasanten Fahrten über eisige Landstraßen mit ab und an einmal einem schneebedeckten Tannenbaum am Wegrand. Da kommt vorweihnachtliche Stimmung schon Anfang November auf. Die Spielgeschwindigkeit ist hoch und das Spielgeschehen läuft flüssig über den Bildschirm. Die akustische Untermalung fällt weitestgehend in die Kategorie belanglos, sofern man die Verkehrs- und Unfallgeräusche einmal außen vor lässt.