Karaoke-Spiele haben ihren Hochpunkt sicherlich hinter sich gelassen. Dennoch gibt es immer noch genug Spieler, die nur darauf warten, bis sie endlich wieder ihre Mikrofone anschließen können, um die aktuellen Charts rauf und runter zu singen. Diese Zielgruppe möchte unter anderem „Let’s Sing 2017“ bedienen, das die Tradition der guten alten Zeit fortführt. Kann der neueste Ableger jedoch auch überzeugen, oder muss er sich hinten anstellen? Wir haben für euch gesungen um eine Antwort zu liefern.

Gelungener Aufbau, künstliche Motivation

„Let’s Sing 2017 mit deutschen Hits!“ lässt die Spieler natürlich diverse Lieder singen, während die Tonhöhe getroffen werden muss, was in Punkte umgerechnet wird. Das alles darf man ganz klassisch im Karaoke-Modus machen, wobei die weiteren Modi für Mehrspieler mehr Motivation bieten. Beim Duett muss man zusammenarbeiten und darf sogar das Mikrofon weitergeben, während in einem anderen Modus der Text fehlt. Der Battle-Modus hingegen ist genau das, was man sich darunter vorstellen kann, und derjenige mit den meisten Punkten geht als Sieger heraus.

Eigentlich klingt das alles gut, doch die Macher wollten die Spieler dazu motivieren, auch wirklich etwas freizuschalten, weshalb man bei jedem Lied alle weiteren Modi mit Münzen freikaufen muss. Diese erhält man zwar immer nach dem Singen, doch im Endeffekt wird ein Großteil des Spiels weggesperrt. Wer den Titel erst mit Freunden einlegt, wird also eine Enttäuschung erleben. Auch der Jukebox-Modus ist anfangs nicht verfügbar und jedes Lied lässt sich erst anhören, wenn man es einmal gesungen hat. Anstatt dies zu nutzen, um unbekannte Lieder kennenzulernen, wird dem Spieler absichtlich ein riesiger Stolperstein in den Weg gelegt.

Singen bis in die Nacht

Schaut man über diese Enttäuschung hinweg, bleibt ein solides Karaoke-Spiel zurück. Etwas stören kann hier der Text, der auf den Linien erneut abgebildet wird, doch wirklich gravierend ist das nicht. Besonders toll ist die Möglichkeit jederzeit zu der Instrumentalversion umzuschalten. Das hätte ein eigener Modus sein können, ist so aber deutlich flexibler und erweitert das Spiel ungemein.

Über die Songauswahl lässt sich natürlich streiten. Für mich war die Liste allerdings sehr gelungen, mit einem sehr guten Mix aus den aktuellen Charts und einigen Ausflügen in die Vergangenheit. Egal ob „Auf Uns“ von Andreas Bourani, „Adventure of A Lifetime“ von Coldplay oder „Waiting For Love“ von Avicii und Twenty One Pilots mit „Stressed Out“, die Variation in der Musik ist tatsächlich gelungen. Auf jeden Fall sollte man sich vorher die Songliste anschauen, und damit auch entscheiden, ob man zuschlagen möchte.

Technik

Auf der technischen Seite macht der Titel eigentlich nichts falsch. Schöne HD-Videos machen das Singen auch optisch anschaulich, während das Mikrofon ebenfalls die eigene Stimme genau einfängt. Selbst die App funktioniert gut, solange die Internetverbindung stabil ist. Auch die Ladezeiten sind kurz, vor allem in der Jukebox ist das ein großer Vorteil. Hier haben die Macher nicht viel falsch gemacht, allerdings ist das bei dem Genre auch zu erwarten