Ein neues Jahr, ein neuer Ableger der „Just Dance“-Reihe. Während in den frühen Jahren dank gesonderter Ableger sogar mehr als ein Spiel pro Jahr erschien , hat sich Ubisoft mittlerweile darauf konzentriert, die Hauptreihe jedes Jahr durch sinnvolle Neuerungen zum besten Tanz-Spiel auf dem Markt zu machen. Doch besonders im vergangenen Jahr sorgten einige Entscheidungen für enttäuschte Fans. Hat Ubisoft auf die Spieler gehört, oder entwickelt sich die Reihe in eine besorgniserregende Richtung?

Überraschend ähnlich

Direkt beim Start fällt auf, dass sich eigentlich nicht besonders viel verändert hat. Die Menüs wurden diesmal nicht überarbeitet und sehen fast genauso aus wie im vergangenen Jahr. Selbst das Menü, in dem man die Tänze auswählt sowie die „Just Dance Unlimited“ Integration fallen exakt gleich aus. Das ist allerdings gar nicht so schlimm, denn diese Übersicht war im Vorgänger durchaus angenehm und übersichtlich.

Doch nicht nur in den Menüs, auch während des Tanzens wird man keine Unterschiede merken, bis auf die neuen Tänze und Lieder natürlich. Noch immer tanzt man die Bewegungen der Figuren auf dem Bildschirm nach, während diese am unteren Bildschirmrand angekündigt werden. Anfangs muss man sich in das Prinzip einfinden, doch bereits nach kurzer Zeit funktioniert das alles problemlos und garantiert Spielspaß für alle, die nicht genug vom Tanzen bekommen können. Das geht auch mit mehreren Spielern, sodass man entweder gegeneinander antreten oder zusammen Juwelen sammeln darf. Am Kern hat sich also nichts verändert, und das ist auch gut so, denn wirklich verbessern kann man das Gameplay nicht.

Interessante Neuerungen

Wer das Spiel zum ersten Mal startet, darf sich über eine schöne Meldung freuen. Denn jeder Käufer von „Just Dance 2017“ erhält 90 Tage lang kostenlosen Zugriff auf Just Dance Unlimited, das weiterhin gut funktioniert. Man wählt einfach die jeweiligen Lieder aus, und je nach Internetverbindung erhält man so die besten Lieder der vergangenen Ableger, während sogar die Rekorde aus den Vorgängern übernommen werden. Ist die Verbindung nicht schnell genug, darf man allerdings keine HD-Videos erwarten, und sollte es zu Unterbrechungen kommen, kann man nicht abschätzen, wann es weitergeht, sodass man keine Chancen auf neue Rekorde hat.

Doch ebenfalls komplett neu ist ein kleiner Story-Modus, in dem man die Schiffsbatterie von Aliens durch Tänze wieder aufladen muss. Hier spielt man zufällig fünf kurze Tanzeinlagen aus verschiedenen Tänzen, um möglichst viel Energie zu sammeln. Das ist eine wunderbare Spielerei, denn neben Tango und Hip Hop darf man auch twerken, Dirigent spielen oder seine Bollywood-Künste ausleben lassen. Die Kurzweiligkeit sowie die Möglichkeit, weitere Tänze freizuschalten sind extrem motivierend und ergänzen das Gesamtpaket angenehm.

Endlich wieder da

Weiterhin darf man natürlich Just Sweat und die Dance Quests genießen, während durch die Kamera auch Aufnahmen gemacht werden, die anschließend per Facebook oder Ubisoft selber verbreitet werden können. Wirklich ein riesiges Highlight ist allerdings der World Dance Floor, dessen Abwesenheit im vergangenen Ableger eine riesige Enttäuschung darstellte. Erneut darf man also nun zeitgleich gegen viele Spieler antreten, sogar Konsolen-übergreifend. Damit ist „Just Dance 2017“ tatsächlich ein Spiel mit Cross-Play zwischen allen Systemen.

Besonders sind auch hier wieder Herausforderungen, in denen besondere Tänze eingeworfen werden. Hier muss die Community zusammenarbeiten und den Rekord schlagen, was wirklich für Abwechslung im harten Konkurrenzkampf sorgt. Ebenso schön ist die Happy Hour, während der Lieder aus dem Just Dance Unlimited-Katalog abgespielt werden. Im Endeffekt haben die Macher also einen Modus wiedergeholt, und dabei auch noch verbessert, sodass man wohl die meiste Zeit hier verbringen dürfte.

Technik

Optisch hebt sich das Spiel zwar nicht ab, ist dennoch weiterhin sehr ansehnlich. Vor allem die verrückteren Tänze sind bunt inszeniert und bieten eine wunderbare Komik, der man gerne zusieht. Vom Ton ist natürlich aller perfekt, lediglich die Liederauswahl sollte man mögen. Ansonsten läuft alles flüssig ab, die Ladezeiten sind kurz und auch Online muss man nie lange warten.

Die Steuerung wurde leicht verbessert. Während alles bei den Move-Controllern und bei der App gleich ist, erkennt die Kamera nun die Bewegungen tatsächlich besser als im vergangenen Jahr, wenn auch nicht alle, sodass die Option für Highscore-Jäger noch immer keine Empfehlung ist.