Spiele mit Rogue-like-Elementen gibt es mittlerweile schon wie Sand am Meer im PlayStation Store. Der nächste Ableger, der nun in unserem Testlabor eingetroffen ist, hört auf den Namen „Seraph” und wir wollen euch in der Review mitteilen, warum man sich trotzdem noch einmal in ein Rogue-like ähnliches Abenteuer stürzen kann.

Engel und Dämonen

Die Geschichte ist, wie der Name es schon vermutet, sehr religiös angehaucht. Man übernimmt die Rolle von Seraph, einem Engel der höchsten Stufe in der Hierarchie, der in dem Körper einer Sterblichen namens Talia aus irgendeinem Grund gefangen ist. Da der Seraph aber nicht länger ein Dasein in einem Gefängnis fristen möchte, macht er einen Deal mit Dämonen, wodurch er zwar befreit wird, aber der Höllenbrut einen Weg gibt, in die Welt der Menschen zu gelangen. Um als Seraph wieder in den Himmel aufzusteigen, muss man nun den höchsten Punkt des Instituts erreichen und jeden Dämonen bis dahin erledigen. Die Story steht untypisch für ein Rogue-like im Vordergrund, jedoch kann man diese Sequenzen zum Start einer jeder Runde auch ausstellen. Insgesamt ist die Geschichte aber auch relativ uninteressant, weshalb man von dieser Funktion spätestens nach einem Durchlauf Gebrauch machen wird.

Springen, Schießen und Teleportieren

Aber auch ansonsten muss man „Seraph” eher als Rogue-lite anstelle eines Rogue-likes bezeichnen. Denn nur gewisse Elemente, wie das Starten von Anfang an oder die zufällig generierten Level, wurden übernommen. Doch zunächst einmal zum Spiel an sich. Aus einer 2D-Perspektive muss man sich mit Seraph durch die Dämonen-Horden kämpfen indem man eine von zwei zufälligen Aufgaben löst, die am Ende eine Tür öffnen. In der ersten muss der Ober-Motz gefunden werden, der eine verstärkte Version eines normalen Gegners ist, und in der anderen finden sich Brunnen, aus denen Dämonen kommen und die man natürlich zerstören muss.

Um so der Höllenbrut das Leben auf Erde so kurz wie möglich zu machen, ist man sehr schießwütig unterwegs. Damit man sich nicht auf das Zielen konzentrieren muss, wird automatisch auf maximal zwei Gegner gezielt, die man dann einfach per Knopf mit Waffen wie Pistolen, Shotguns, Plasma-Rifles und mehr abknallt. Dadurch wird das Spiel zwar etwas einfacher, bekommt aber auch mehr Spielgeschwindigkeit und ist insgesamt sehr angenehm zu spielen. Die beste Funktion, die auch für etwas Taktik sorgt, ist der Teleport. Mit diesem kann man sich in eine Richtung blinken und dabei allen nahenden Angriffen ausweichen oder sogar durch Gegner einfach durch gehen. Da man ihn aber nur maximal zwei Mal verwenden kann, bevor er sich einige Sekunden aufladen muss, ist für ordentlich Taktik vorgesorgt.

Genug zum Freischalten

Wie es sich für ein ordentliches Rogue-lite gehört, kann man natürlich auch wieder massig an Sachen freischalten. Dafür gibt es Crafting-Materialien mit denen man Waffen, Ausrüstungen und sogar Skills kreiert. Über Kristalle können zudem Fähigkeiten in den Bereichen Angriff oder Verteidigung verbessert werden. Der große Knackpunkt, den dann „Seraph” aber von anderen Vertretern unterscheidet ist, dass man diese Sachen über die Durchläufe hinweg behält und auch beim Tod ist das Spiel sehr gnädig. Denn in jedem Level kann man zwei Mal sterben, was die gesamte HP-Leiste zwar für diesen einen Level halbiert respektive viertelt aber selbst bei einem kompletten Tod kann man das Level dann wieder bei einem Checkpoint starten, sofern man diesen freigeschaltet hat. Durch einen stetig steigenden Schwierigkeitsgrad, den man am Anfang des Durchlaufs einstellen kann bekommt man genug Herausforderung geboten. Wer wirklich alles sehen möchte, der muss zudem Gebrauch von der Wiedergeburt machen. Mit dieser wird der gesamte Fortschritt zurück gesetzt, aber man bekommt andere Boni, wie mehr Angriffsstärke, was einem hilft, wenn man die höheren Schwierigkeitsgraden bestehen möchte.

Keine katastrophale Performance trotz Unity

Trotz Unity-Engine läuft „Seraph” größtenteils sehr flüssig und beeinflusst durch unnötige Ruckler nicht das Spielgeschehen. Die Optik an sich ist zwar nicht die ansehnlichste, aber für das, was gezeigt wird, ist sie passend und die Gegner sind optisch abwechslungsreich gestaltet. Der Soundtrack hingegen ist genau das, was man als belanglos bezeichnen würde – eine Synchronisation gibt es auch nicht.