Den VR-Brillen sei Dank fühlt sich derzeit fast jede Spielidee, so alt sie auch sein mag, wieder frisch an. Gerade die alten Arcade-Spiele können durch ihre simple Aufmachung in VR wieder begeistern, da ein komplett anderes Spielgefühl zustande kommt. Deshalb war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis mit „Proton Pulse Plus“ ein Ableger von Breakout erscheinen würde. Während der Titel bereits für andere Brillen, unter anderem auch Cardboard erhältlich ist, dürfen nun auch PlayStation VR Besitzer die Steine zerstören. Ob das aber auch gut gelungen ist, haben wir für euch herausgefunden.

Eine neue Perspektive

Die Story von „Proton Pulse Plus“ spielt eher eine untergeordnete Rolle und wird kurz angeschnitten, dann aber wieder vergessen. Der Fokus liegt nämlich ganz klar auf dem Gameplay, das klassischer kaum sein könnte. Man steuert mit seinen Blicken eine Platte, mit der man einen Ball abwehrt. Diesen Ball muss man durch das Abprallen so lenken, dass Blöcke zerstört werden. Im Endeffekt kann man sich also vorstellen Breakout zu spielen, jedoch aus der Perspektive unter der steuerbaren Platte.

In den zahlreichen Leveln gibt es dann auch durchaus Abwechslung, wenn man sich durch die eher simpleren Level gekämpft hat. Kleine Bosse, sowie andere Überraschungen, bringen mehr Vielfalt mit sich, während Items alles ein wenig einfacher machen. Das war es dann aber auch schon, das Spielprinzip bleibt immer gleich und wird durch die Variationen leider nicht unbedingt spannender. Man steuert stets die Plattform, währt Bälle ab und zerstört Blöcke, was in VR nur bedingt spaßiger als.

Mehr gibt es nicht

Nach der ersten Welt öffnet sich das Spiel etwas und die Umgebungen werden lebhafter, während die Blockformationen unterschiedlicher werden. Dennoch ändert sich vom eigentlichen Gameplay nichts, weshalb man schnell gelangweilt wird. Daran ist auch die Optik Schuld, denn die knalligen Farben verwirren eher als wirklich ein Retro-Gefühl zu vermitteln. Dabei entsteht keine Motion Sickness, es fühlt sich einfach nicht gut an zu viele Farben, die überhaupt nicht aufeinander abgestimmt sind, zu sehen. Deshalb konnten wir nie zu viele Level am Stück spielen, und sogar Zuschauer, die auf einen normalen Bildschirm schauten, haben lieber weggeschaut.

Das Problem mit der Steuerung

Das eigentliche Problem ist allerdings die Steuerung. Eigentlich funktioniert es ganz gut, einfach immer nur den Ball mit Blicken zu verfolgen, jedoch wird es sehr frustrierend, wenn er sich hektisch und wild durch den Raum bewegt und man damit kaum eine Chance hat, ihn abzuwehren. Das passiert leider zu oft, weshalb das Spiel in diesen Momenten eher Glück als Können verlangt. Man hat nie das Gefühl, alles zu kontrollieren, obwohl diese Steuerungsmethode eigentlich sehr präzise funktioniert.

Schlimm wird der Einsatz der Move-Controller. Diese werden nämlich zu zwei großen Schlägern, mit denen man den Ball abwehren kann. Das funktioniert leider überhaupt nicht, trotz des guten Trackings. Man kann nämlich die Fläche der Schläger nur schwer abschätzen und somit fühlt es sich an, als ob der Ball jede kleinste Lücke suchen würde, um nicht von den Schlägern getroffen zu werden. Zudem sorgt bereits eine kleine Drehung dafür, dass der Ball völlig unkontrolliert durch das Spielfeld rast. Es liegt also nicht an den Controllern, sondern an der Ingame Physik, dass es kaum Spaß macht, sich aktiv zu bewegen.

Technik

Wie bereits erwähnt, ist die Optik eher unerträglich als spannend. Zumindest die Bildrate funktioniert im eigentlichen Spiel gut, obwohl wie in den Menüs manchmal kleine Ruckler verschmerzen mussten. Ansonsten wirken die Effekte nicht gerade dynamisch und langweilen eher als zu begeistern. Der Soundtrack hingegen ist einfach nur schlecht, mit sehr wenigen Songs die überhaupt keine Stimmung vermitteln und schnell nerven. Wieso man gerade hier nicht mehr Vielfalt geboten hat, bleibt ein Rätsel. Die Soundeffekte sind auch eher unspektakulär, was in einem eher langweiligen Gesamtpaket resultiert.