Das Jahr 2017 begann in Bezug auf die Spieleveröffentlichung sehr ruhig. Erst Ende des Monats nahm das Ganze, beispielsweise mit „Resident Evil 7“ und „Tales of Berseria“, Fahrt auf. Daher hatten wir genug Zeit uns die wenigen in den ersten Wochen erschienene Spiele anzuschauen. Eines davon ist „Siegecraft Commander“ von den Blowfish Studios, welches wir euch in unserer Review vorstellen.

Festungsbau

Ziel von „Siegecraft Commander“ ist es eine Festung zu erbauen, die aus miteinander durch Mauern verbundenen Türmen besteht, die jedem feindlichen Angriff Stand hält und es zudem ermöglicht die gegnerischen Stellungen und am Ende deren Basis zu erobern beziehungsweise zu zerstören. Am Anfang einer jeweiligen Schlacht hat man zunächst einen Außenposten auf unbekanntem Terrain zu errichten. Um das Terrain zu erforschen, wird man jetzt über einen Belagerungsbogen einen Punkt festlegen beziehungsweise treffen an dem ein weiterer Turm, zum Anfang wird das fast immer ein zweiter Außenposten sein, errichtet werden soll. Wo der Turm errichtet wird, hängt von einigen Faktoren ab.

Die Stärke des Schusses ist dabei genauso zu berücksichtigen, wie die Art des Untergrundes und die vorhandenen Baustrukturen. Gerade zu Beginn und in hektischen Situationen, ist es mir schon einmal passiert, dass ich zwei Außenposten zu nah aneinander gebaut hatte und der Terraingewinn nahezu null war, weil die Schussstärke, welche mit dem linken Analogstick bestimmt wird, nicht stimmte. Anders herum kommt es auch schon einmal vor, dass der Schusswinkel nicht hundertprozentig stimmte und man einen Punkt beziehungsweise Untergrund traf, wie ein Waldgebiet, auf dem kein weiterer Turm errichtet werden konnte, oder man durch das schon erschaffene Netzwerk diesen Punkt nicht erreichen konnte, weil ein Hindernis den Bau der Mauer zwischen den beiden Türmen verhinderte.

Belagerungskunst

Nun erforscht man natürlich nicht einfach nur unbekanntes Terrain, sondern trifft auch auf Gegner. In diesem Zusammenhang kommen die zahlreichen anderen Turmarten zum Einsatz. In der Waffenkammer können beispielsweise zahlreiche Belagerungswaffen, wie die Blide, eine Unterform des Katapults, gebaut werden, die anschließend ebenfalls als (End-)Turm errichtet werden können. In der Baracke werden stattdessen Soldaten ausgebildet, die sich dann automatisch in den Kampf stürzen. Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Turmarten, die dem Angriff, der Verteidigung und der Beschaffung von Rohstoff dienen. Für den Bau des Festungsnetzwerkes ganz wichtig sind folgende Regeln: Von Außenposten kann man alle Arten von Türmen bauen, die (End-) Türme bauen können, wie die Waffenkammer. Diese (Bau-) Türme können (End-) Türme bauen aber keine Außenposten. (End-) Türme, wie die Blide, können keine neuen Türme erschaffen.

Ganz gleich was man macht, man sollte dreimal überlegen, ob man es wirklich so macht. Wer ein Festungsnetzwerk errichtet, welches beispielsweise nur einen Hauptweg hat, der zudem nicht ausreichend geschützt ist, riskiert, dass ein zentraler Turm fällt. Selbiges bewirkt dann, dass alle von der Basis abgeschnittenen Türme ebenfalls zerstört werden - Domino Day auf dem Kriegsschauplatz.Natürlich bereitet das als Aggressor wiederum jede Menge Freude, wenn man auf diese Art das Festungsnetzwerk des Gegners schwächen kann. Am besten steigt man bei „Siegecraft Commander“ in eine der beiden Kampagnen ein, bei denen man die Grundlagen erlernt, indem man die Ritter von Freemoi oder die Stammes-Eidechsen in den Kampf führt. Eine schöne Sache ist der Online-Mehrspielermodus, in dem man gegen bis zu drei Gegner in Echtzeit, oder hier wahlweise auch rundenbasiert, antreten kann.

Technik

Kommen wir nun zu den Kritikpunkten von „Siegecraft Commander“. Grafisch ist das Spiel sicherlich keine Perle, dafür ist das Spiel zu einfach designt, allerdings ist das auch nicht notwendig. Unterschiedliche Landschaften, wie Wald und Wüste, und unterschiedliche Tageszeiten reichen vollkommen aus, um bis zum Ende der Kampagnen und einiger Mehrspielerschlachten am Ball zu bleiben. Auch akustisch wird außer einigen Klängen und Kampfgeräuschen nicht allzu viel geboten. Die Steuerung, gerade beim Bau neuer Türme und dem Schießen von TNT-Fässern, war mir persönlich allerdings etwas zu ungenau.