Schaut man sich die verschiedenen Genres an, die bereits für die PlayStation VR erhältlich sind, darf man sich durchaus auf Vielfalt freuen. Doch neben dem fantastischen „Thumper“ sieht es im Musik-Genre eher unbefriedigend aus, da das Gameplay selber nur selten im Fokus steht. „Starship Disco“ versucht nun, diese Lücke zu füllen und präsentiert eine simple Idee mit viel Potential. Ob dieses auch ausgeschöpft wurde, oder eher aus der Reihe tanzt, erfahrt ihr im Test.

Aller Anfang ist simpel

Direkt zu Beginn macht das Spiel einen eher dürftigen Eindruck. Das Menü wirkt überladen, obwohl es strukturiert ist. Hier darf man die verschiedenen Songs auswählen, wobei man immer den vorherigen gemeistert haben muss, sowie den Schwierigkeitsgrad, der auch die Anzahl der erlaubten Fehler bestimmt, von einen bis unendlich viele. Ebenfalls muss man die Steuerungsoption wählen, mit der man sein eigenes Raumschiff steuert. Das geht über Kopfbewegungen, oder mit den Move Controllern. Während bei der Blicksteuerung ein Fadenkreuz kontrolliert wird und das Raumschiff in der Mitte bleibt, steuert man mit einem Move-Controller das Schiff und kann zielen, mit zwei Move-Controllern kann man sich sogar selber fordern.

Startet man ein Lied, ist das Prinzip eigentlich einfach. Vor einem erscheinen Kreise, auf die man schießen muss, sobald feindliche Raumschiffe in diesen erscheinen. Dabei ist man auf den Rhythmus angewiesen, denn die Feinde fliegen immer passend zur Musik durch die Kreise. Damit wäre auch schon alles erklärt, denn abseits von verschiedenen Feindarten, die jeweils bestimmte Angriffsmuster anwenden, ebenfalls passend zum Lied, ist nicht mehr vorhanden. Das ist an sich nicht sonderlich schlimm, schließlich bieten viele Genre-Vertreter ebenfalls nicht allzu viel. „Starship Disco“ kämpft aber leider mit vielen Problemen.

Voll daneben?

Der schwerwiegendste Fehler ist leider das Gameplay selber. Nach einem Level erhält man keine Überraschungen, und die höheren Schwierigkeitsgrade wären auch keine Herausforderung, wenn man dort nicht fehlerfrei bis an das Ende kommen müsste. Doch hier offenbart sich ein weiteres Problem, denn das eigentliche Rhythmus-Spiel passt nicht zur Musik. Oft ist es sogar irritierend, auf die Lieder zu hören, denn die Schüsse müssen nicht immer passend zu den Schlägen der Musik ausgeführt werden und sind damit unglaublich inkonsistent. Das tritt zwar nicht immer auf, aber genau diese Passagen verderben den Spaß komplett. Das wird fast noch deutlicher bei dem Import-Feature. Denn theoretisch kann man jedes Lied von einem USB-Stick spielen. Hier kann es aber durchaus vorkommen, dass kaum Gegner kommen, und nur bei einem von acht Liedern hat sich das Gameplay im Test wirklich dynamisch und passend angefühlt. Die Idee macht Spaß, jedoch hätte man hier viel mehr Arbeit reinstecken müssen.

Daneben ist auch die Präsentation alles andere als gelungen. Während das eigene Raumschiff gut aussieht, und die Musik auch durchaus überzeugen kann, ist alles andere einfach hässlich. Vor allem die Umgebungen der Level sind eintönig und lieblos, der Farbwechsel macht das Erkennen der Feinde sogar noch schwieriger. Eine komplett andere Präsentation wäre hier ein Muss gewesen, so wirkt das alles wie ein Einheitsbrei. Leider gewinnt der Titel deshalb durch PlayStation VR nur in der Steuerung einen Mehrwert, jedoch will man sicherlich nicht lange zuschauen. Das wird noch offensichtlicher, wenn man einen Feind verpasst, denn dann verschwinden einige darauffolgende, was den Spielfluss unterbricht und den Schauplatz zurück lässt.

Technik

Grafisch ist das Spiel natürlich nicht wirklich schön geraten. Doch das eigene Raumschiff weiß tatsächlich zu gefallen. Zudem ist die Bildrate stabil, und die Steuerung funktioniert perfekt. Wir hatte nicht einmal ein leichtes Tracking-Problem, sondern konnten uns ohne Probleme durch die Lieder schießen. Der Soundtrack ist gelungen und bietet einen gelungenen Mix ohne Gesang, wird jedoch durch das Import-Feature sowieso deutlich erweitert.