Kleine Spiele für kurze Runden sind manchmal genau das, was man auf dem Smartphone braucht. Auf den Konsolen sieht das schon anders aus, und vor allem bei der VR-Technologie möchte man mehr sehen als kleine Spielereien, die für fünf Minuten unterhalten. Deshalb durfte man bisher durchaus skeptisch sein, ob „Fruit Ninja VR“ überhaupt eine gute Idee ist. Wir haben unsere virtuellen Schwerter in die Hände genommen und Unmengen an Obstsalat geschnippelt um euch zu verraten, ob das Konzept auf in der virtuellen Realität funktioniert.

Täglich grüßt der Obstsalat

Angekommen auf dem Platz darf man sich erstmal umschauen und merkt schon, dass die Umgebung liebevoll gestaltet ist. Der Bereich ist zwar klein, doch selbst die Häuser und Berge im Hintergrund machen einen guten Eindruck. Vor dem Spieler erscheinen dann vier Früchte, die durchtrennt werden können, um die einzelnen Spielmodi zu starten. Der Zen-Modus ist herrlich harmonisch und kommt ohne Gefahren aus, sodass man einmal die Spielmechaniken genauer unter die Lupe nehmen kann. Denn was einfach klingt, ist es meist auch: Der Spieler hält dank der beiden Move-Controller zwei Schwerter in der Hand und darf sie durch die Gegend schwingen, um Früchte zu durchschneiden, die aus dem Boden kommen.

Es ist schwer zu beschreiben, wieso dieses Gameplay so wahnsinnig beeindruckend ist. Denn trotz der Einfachheit ist die Immersion unglaublich, und durch die zahlreichen Früchte und das sehr genaue Tracking fühlt es sich tatsächlich so an, als würde man der beste Schwertkämpfer der Welt sein. Deshalb ist auch keine Einführung nötig, denn alles fühlt sich intuitiv an. Zusätzlich gibt es noch weitere Techniken, denn man kann Früchte aufspießen und somit bessere Kombos aufbauen. Das alles ist aber nicht nötig, um eine Menge Spaß zu haben.

Punktejagd

Wer im Zen-Modus seine Künste getestet hat, kann zu den restlichen drei Modi wechseln. Der klassische Modus läuft genauso wie im Original ab, denn hier darf man endlos lange Obst zerschneiden, das aus dem Boden springt. Schafft man es allerdings nicht jede Frucht durchzuschneiden, wird das als Fehlversuch angerechnet, beim dritten Fehlversuch ist die Runde vorbei. Doch auch Bomben werden zur Gefahr, denn sind die einmal durchgeschnitten, wird die Partie sofort beendet. Hier wird recht schnell deutlich, dass die Übersucht nicht unbedingt perfekt ist, denn dadurch, dass man nie alle Früchte im Blick hat, muss man hektisch und eben doch genau spielen. Spaß macht das auf jeden Fall und ermutigt sogar zum Wiederholen, denn nach und nach entdeckt man eigene Strategien und kann dementsprechend den Highscore jagen.

Ebenfalls bekannt ist der Arcade-Modus. Innerhalb von 60 Sekunden muss man so viele Punkte sammeln, wie möglich. Zwar kann man Zeit hinzugewinnen, Bomben ziehen diese jedoch auch ab. Hilfreich sind spezielle Bananen, die zum Beispiel die Zeitlupe aktivieren oder zusätzliche Früchte aus Kanonen abfeuern lassen. Dieser Modus ist extrem wild und verdeutlich sehr gut, wie viel Spaß das Prinzip in VR macht.

Neuer Modus

Ein komplett neuer Modus ist der Survival-Modus, der auch am schwierigsten ist. Hier kommen immer mehr fliegende Kanonen hinzu, die Früchte auf den Spieler schießen. Dieser muss alle Früchte erwischen, genauso wie im klassischen Modus ist nach drei Fehlversuchen Schluss. Der Modus ist deshalb so besonders und fordernd, weil man tatsächlich schnell und präzise reagieren muss. Während die anderen Modi eine nette Beschäftigung sind, kann man hier wirklich einen Aufhänger finden, für den man immer wieder in das Spiel zurückkehrt.

Diese ganzen Innovationen werden ein wenig durch die Übersicht getrübt. Oftmals sieht man die Früchte nicht, da sie entweder über dem Spieler oder zu sehr an der Seite sind. Dank der 3D Sounds wird das zwar besser, jedoch muss man hektisch reagieren, um wirklich alles zu treffen. Auch die Steuerung kann anfangs etwas schwierig sein, denn trifft man etwas mit der Seite der Schwerter, schmeißt man es hinfort. Das ist bei Bomben hilfreich, jedoch kann das in hektischen Situationen auch bei Früchten passieren und wirkt deshalb frustrierend. Ansonsten funktioniert die Steuerung gut, doch wer wirklich die volle Kontrolle besitzen will, braucht Übung.

Technik

Grafisch kann „Fruit Ninja VR“ glänzen. Zwar setzt der Grafikstil bewusst nicht auf Realismus, jedoch sieht die Umgebung fantastisch aus. Auch die Effekte überzeugen und es sieht jedes Mal großartig aus, wenn eine Frucht zerschnitten wird. Dabei fällt aber leider auch auf, dass es nur eine Umgebung gibt, sodass man sich irgendwann satt gesehen hat. Dennoch gibt es wenig Kantenflimmern, was noch immer eine Seltenheit bei VR-Spielen ist. Die Sounds verleihen dem Geschehen den richtigen Schwung, der Soundtrack hingegen ist kaum vorhanden. Das Tracking funktioniert sehr gut, bei zu starker Drehung kann es jedoch durchaus dazu kommen, dass die Schwerter ein Eigenleben entwickeln.