Das Sub-Genre der Car-Combat-Spiele ist nicht allzu groß. Große Serien sind demnach rar gesät. Die „Twisted Metal“-Reihe von Sony dürfte dabei jedem ein Begriff sein. Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an die „Vigalante 8“-Reihe von Activision. Allerdings gab es auch zahlreiche kleinere Spieletitel, wie etwa „Cel Damage“. „Motor Strike: Immortal Legends“ schlägt in eine ähnliche Kerbe wie das chaotische Cartoon-Schlachtfest, kombiniert selbiges allerdings mit eine Priese „Wacky Races“ und erschafft damit ein ganz eigenes Spielkonzept. Dieses wollen wir euch nun vorstellen.

Wacky Damage

Anstatt sich des Last-Man-Standing-Prinzips der bekannten Car-Combat-Spielen zu bedienen, geht „Motor Strike: Immortal Legends” einen etwas anderen Weg. Grundsätzlich werden nämlich Rennen gefahren, allerdings besteht das Ziel der Rennen nicht darin, als Erster über die Ziellinie zu fahren, sondern mit seinem Team eine gewisse Anzahl an Abschüssen zu erzielen. Die Teams bestehen dabei grundsätzlich aus jeweils drei Spielern. Abschüsse können erzielt werden, indem man einen seiner Gegner oder einen der auf der Strecke fahrenden Minions abschießt. Bei „Motor Strike: Immortal Legends” sind das allerdings nicht die kleinen gelben Helfer von Gru, sondern kleinere Fahrzeuge, die meist mit wenig Feuerkraft zerstört werden können. Nun hat derjenige, der das restliche Feld anführt, natürlich den Vorteil, diese Minions zuerst abschießen zu können, wodurch es ratsam ist, möglichst weit vorne mitzufahren.

Natürlich muss man dann aber auch damit rechnen, dass einen die hinter einem fahrenden Autos des anderen Teams ins Fadenkreuz nehmen und man schon einmal kurzzeitig das Zeitliche segnet. Das ist allerdings nicht allzu schlimm, da man wenig später auf die Strecke zurückgesetzt wird. Ab und an macht man allerdings auch selbst den Abflug, gerade wenn man nicht rechtzeitig den Anker auswirft. Selbiges ist übrigens eine interessante Möglichkeit, mit viel Geschwindigkeit in die Kurve zu gehen und auch wieder herauszukommen. Übrigens kann man auch kurzzeitig rückwärts fahren, um so lästige Verfolger loszuwerden. Soweit zum Spielkonzept, welches man in den Spielmodi Pokal (eine Art Cup), Schnelles Rennen, einem Tutorial oder Online bestreiten kann. Letzteres ist auch der ganz große Pluspunkt des Spiels, alleine ist nämlich schnell die Luft raus. Zwar kann man auch im heimischen Wohnzimmer mit vier Leuten im Splitscreen um den Sieg kämpfen, aber wirklicher Spielspaß kommt tatsächlich erst mit sechs Spielern online auf.

Who do you call?

Kommen wir nun zu einem der echten Highlights des Spiels – der Garage. Die 14 zur Verfügung stehenden Fahrzeuge erinnern nämlich an zahlreiche Filmautos aus den 80er und 90er Jahren. Beispielsweise ist The Merchenary eine Kopie des Dienstfahrzeugs des A-Teams, mit Hippie Ending ist die Scooby Gang unterwegs und im 80s Power fährt Michael Knight durch die Gegend. Alle Fahrzeuge unterscheiden sich in den Kategorien Rennen, Kampf, Widerstand und Schwierigkeit und haben eine eigene Spezialwaffe, wie eigene kleine Minions oder zielsuchende Raketen. Zudem kann man in der Garage eine Standardwaffe für sein Fahrzeug ausrüsten. Zunächst hat man nur ein einfaches Maschinengewehr, mit zunehmender Erfahrung kann man aber beispielsweise auch Plasmakanonen, Laser und Raketenwerfer anmontieren. Alle Standardwaffen unterscheiden sich in Bezug auf Beschädigung, Feuerrate und Energiekosten. Apropos Erfahrung, mit jedem gewonnen Rennen bekommt man Erfahrungspunkte, mit denen man Stufen aufsteigt. So schaltet man nicht nur nach und nach die Fahrzeuge und Waffen frei, sondern kann seine Fähigkeiten auch in Bezug auf Kampf, Spezialist, zu dem beispielsweise auch der Nitro-Einsatz gehört, und Verteidigung verbessern.

Technik

Grafisch ist „Motor Strike: Immortal Legends” relativ schlicht. Die Cartoon-Optik ist nett anzuschauen und dank einer Hand voll unterschiedlicher Gebiete durchaus abwechslungsreich. So fährt man beispielsweise durch eisige Gletscher, an den Stränden der Pazifikküste entlang, durch den Krater eines Vulkans und vorbei an den Pale-Pyramiden. Leider ist der Streckenaufbau am Horizont trotz der recht simplen Darstellung erkennbar und auch sonst sind kleinere grafische Schnitzer ab und an zu sehen. Musikalisch ist das Spiel Geschmackssache, persönlich konnte ich mit den Melodien eher wenig anfangen. Auch die Steuerung hinterlässt gemischte Gefühle. Fun Racer und Car Combat sind für mich Spiele, deren Steuerung einfach und prägnant ausfallen muss. In „Motor Strike: Immortal Legends” muss man sich aber erst alles Schritt für Schritt erarbeiten – ein No-Go für Spiele mit Freunden auf der heimischen Wohnzimmercouch.