Wenn die großen Publisher den Interessen der Metroidvania-Fans nicht entgegenkommen, dann nutzen unabhängige Entwickler die Stille und kommen der Nachfrage nach. Entsprechend gab es gerade in den letzten Jahren einige Indie-Projekte, die sich genau diesem Genre gewidmet und auch beachtliche Erfolge erzielt haben. Mit „Exile’s End“ ist für die PlayStation 4 ein weiteres Spiel dieser Richtung seit Kurzem erhältlich, das an jene Erfolge anschließen möchte. Ist das Erlebnis aber auch eines, das seine Zeit wert ist?

In unbekannten Gefilden

Als Teil einer Raumschiff-Crew ist man gerade noch in einer Versammlung, als plötzlich der rote Alarm angeht und die anstehende Gefahr meldet. Sämtliche Mitglieder des Teams retten sich alsbald in vorhergesehene Kapseln, in denen sie jedoch nur teils den Absturz auf einen nahegelegenen Planeten überleben. Die Spielerin beziehungsweise der Spieler übernimmt nun die Kontrolle über einen Überlebenden und sucht die unbekannte Landschaft nach bekannten Gesichtern und Notrationen ab.

Keine Gameplay-Perle

Nachdem man aus der Kapsel ausgestiegen ist, besitzt man zunächst keine einzige Waffe oder sonstige Hilfsmittel. Der einzige Gegenstand, den man für eine Weile zur Verteidigung benutzen kann, ist ein Stein, den man beim Werfen aber auch nicht genau steuern kann. Der Stein fliegt stets dieselbe Parabelbahn, sodass es ein unnötig kompliziertes Unterfangen ist, ein wildes Wesen des unbekannten Planeten damit zu eliminieren.

Glücklicherweise ist man in diesem Spiel nicht allein auf den Stein angewiesen, doch da das Abenteuer erst nach etwa einer Stunde eine Schusswaffe anbietet, ist der Beginn sehr langatmig. Hinzu kommt, dass der Titel auch als Platformer keine Stärken beweist. Häufig werden einfache Sprünge an Stellen erwartet, die bei einem Fehlsprung zum sofortigen Game Over führen, aber im Grunde nur Übergangsbereiche darstellen. Insgesamt erkundet man daher ziemlich verkrampft die Umgebung.

Spannender beginnt der Überlebensmodus, da man dort von Anfang an viele Fähigkeiten besitzt. Allerdings geht es in diesem Modus um eine reine Punktejagd, von der man nach einer halben Stunde eventuell schon alles gesehen hat.

Technik

Wie bereits erwähnt, ist die Steuerung bei Weitem davon entfernt, optimal zu sein. Sämtliche Objekte, die geworfen werden können, lassen sich nicht gezielt abwerfen. Zudem besitzt der Protagonist mindestens erst nach einer Stunde eine akzeptable Waffe oder die Doppelsprung-Fähigkeit, sodass es halb so frustrierend wird, weiterzuspielen.

Grafisch bedienen sich die Entwickler dunkleren Farben, die sich der Atmosphäre des Titels zwar fügen, aber nirgends beeindrucken. Der Soundtrack ist hingegen einzigartig, wenn auch nicht Jedermanns Sache.